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Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM Oktober 1993

Aus der Oktober 1993-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate ( nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

3. Oktober

Unwirklichkeit

Wohl dem, den du, Herr, in Zucht nimmst und lehrst ihn durch dein Gesetz. (Ps 94:12)

Das Wort „Zucht“, das Wahrig als „strenge Erziehung; Gehorsam; Straffheit, Disziplin, Ordnung; das Aufziehen, Züchten; Anstand; Sittlichkeit“ beschreibt, ist eng mit dem Begriff Aufzucht verbunden. Das Wachstum, die Aufzucht, des Zöglings wird überwacht, und ihm wird eine intensive Betreuung zuteil.

Das sage ich aber, liebe Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit. (1. Kor 15:50, 53)

Was hier gemeint ist, macht die GN, eine Bibelübersetzung im heutigen Deutsch, besonders deutlich: „Brüder, das ist ganz sicher: Menschen aus Fleisch und Blut können nicht in Gottes neue Welt gelangen. Ein vergänglicher Körper kann nicht unsterblich werden.. . Unser vergänglicher Körper, der dem Tod verfallen ist, muß in einen unvergänglichern Körper verwandelt werden, über den der Tod keine Macht hat.“ Wahrig sagt zu dem Begriff verwandeln: „ändern, umgestalten, umformen.“

10. Oktober

Gehören Sünde, Krankheit und Tod der Wirklichkeit an?

Und das Passafest der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. ( Job 2: 13)

Im CB wird in der Erläuterung des Passafestes u. a. berichtet: „Der Name Passa geht auf das alttestamentliche pas/cha, die aramäische Form des hebr. päsach, zurück. Die Etymologie des Wortes ist dunkel, die Ableitung von dem Verbum päsach, lahm sein', kultisch ,hinken' ungewiß, dessen Übersetzung mit ,vorbeigehen' 2. Mose 12,13,23f fraglich. Luther hat im A. T. das Wort Passa meist beibehalten, nur 4. Mose 33,3 Ostern, 2. Mose 34,25 Osterfest, 2. Chr 30,18 Osterlamm, im N. T. immer Ostern dafür gesetzt. Passa ist eine der wichtigsten kultischen Begehungen.“

Es wird weiter berichtet, daß der Passabrauch auf die Kleinviehnomaden zurückgeht und schon vor dem Ägyptenaufenthalt der Kinder Israel bekannt gewesen sein muß. Bevor man zu dem gefahrvollen Wechsel von den Winterweiden der Steppe auf die Sommerweiden an den Rändern des Kulturlandes aufbrach, wurde am Abend des Vollmondtages im Monat Nisan der Gottheit ein Lammopfer gebracht. Die Zelteingänge wurden mit Opferblut bestrichen, um die Dämonen abzuwehren. Diese Feiern fanden familienweise statt, und Elemente wie die Mahlgemeinschaft, das gebratene Opfertier, ungesäuertes Brot und bittere Kräuter gehörten dazu. Wichtig war dabei das Verbot der Aufbewahrung von Opferresten, die strenge Klausur und die Forderung der Aufbruchbereitschaft. Weiter heißt es dazu im CB: „Dieser Opferbrauch erhielt noch vor der Landnahme der Israeliten eine historisierende Deutung durch Verbindung mit dem grundlegenden heilsgeschichtlichen Ereignis des Auszugs aus Ägypten 2. Mose 12,21–23. Dabei war das verbindende Element zwischen Passaritual und Auszug die, Situation des Aufbruchs'.“

17. Oktober

Die Versöhnungslehre

Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi. (Eph 2:13)

Barclay weist hier auf die Rabbinen hin, die von einem zum jüdischen Glauben übergetretenen Heiden sagten, er sei „nahe geworden“. In der WStB wird dieser Vers folgendermaßen erläutert: „Nun aber seid ihr, die ihr einst die ,Fernen' waret, in Christus Jesus zu ,Nahen' geworden.. .

Laut alttestamentlicher Stellen schließt das ehemalige ,Fernen' und das jetzige ,Nehesein' sowohl das Verhältnis zu Gott als auch zu dem Bundesvolk Israel mit ein.“

24. Oktober

Die Probezeit nach dem Tode

Die Furcht des Herrn ist eine Quelle des Lebens, daß man meide die Stricke des Todes. (Spr 14:27)

In der GN ist dieser Vers unter „Sprichwörter“ verzeichnet und lautet: „Gott ernst nehmen ist eine Quelle des Lebens, denn dadurch vermeidet man tödliche Fehler.“

Ich will dich den Weg der Weisheit führen; ich will dich auf rechter Bahn leiten. ( Spr 4:11)

Auch auf diesen Spruch wird durch die GN-Übersetzung neues Licht geworfen: „Ich will dich auf den Weg der Lebensklugheit bringen; es ist ein gerader Weg.“

Und die Hand des Herrn kam über Elia. (1. Kön 18:46)

Der Name Elia bedeutet „Gott ist Jahve“. Bei Hauss hören wir über ihn folgendes: „Elia. .. aus Thisbe in Gilead ist einer der größten Propheten des Alten Bundes.. . Sein Glaubensmut ist so groß wie sein Glaubensgehorsam. Er ist der einsame Zeuge Gottes unter einem götzendienerischen Geschlecht, ein Gerichtsbote und Gerichtsvollstrecker Gottes zugleich. Er zwingt das Volk und den götzendienerischen Ahab, der aus Nachgiebigkeit gegen seine phönizische Frau Isebel den Baalsdienst eingeführt hat, zur Entscheidung für Gott. Er zagt, als er keinen dauernden Erfolg hat, und wird von Gott wieder aufgerichtet und der Gotteserscheinung am Horeb gewürdigt wie Mose. Auch sein Ende ist wie das Moses in Gottes Geheimnis gehüllt.“

31. Oktober

Ewige Strafe

So kommt denn und laßt uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden. (Jes 1:18)

Die Schreiber der Bibel haben sich immer wieder mit der Frage der Sündenvergebung auseinandergesetzt. Die WStB schreibt zu dieser Stelle: „Wenn Gott als Richter mit seinem angeklagten Volk. .. dialogisch umgeht, dann ist auch Einspruch möglich.. . Den Einwand des Volkes kann man sich etwa folgendermaßen denken: Wenn du, Jesaja, behauptest, daß unsere Hände blutig vom Unrechttun sind, dann kann es uns vergeben werden, denn unser Gott kennt das Geheimnis der Vergebung. Dieses nimmt Jesaja wieder auf, indem er in zwei parallel gebauten Sätzen zurückfragt und durch diese Doppelfrage das Ansinnen des Volkes abweist: Genausowenig, wie die carmesinrote Farbe (hergestellt aus den Einestern einer bestimmten Schildlaus) oder der Purpur aus einem einmal eingefärbten Stoff wieder herausgewaschen werden kann, kann die blutrote Sünde nicht weiß wie Schnee oder sorgfältig gewaschene Wolle werden. — Diese Auslegung folgt der hebr. Satzkonstruktion, und die Antwort wird dann lauten: Nein, Gott kann nicht diese Sünde vergeben. Zuzugeben ist nun allerdings, daß dieses Nein wörtlich nicht dasteht, wohl aber aus dem Gesamtzusammenhang der Sätze erschlossen werden kann. Will man noch genauer sein, dann kann man höchstens sagen, daß die Antwort auf die Vergebungsmöglichkeit der von Jesaja angeschnittenen Sünden in der Schwebe bleibt. Nun hat die alte griech. Übersetzung diesen Satz nicht als Frage-Satz, sondern als einen Verheißungs-Satz gelesen (und mit ihr viele Übersetzer, so auch Luther, und andere Ausleger).. . Gottes Vergeben ist ein heiliger, das Züchtigungsgericht einschließender Rechtsakt, und von daher bekommt das Wort rechten einen schon fast neutestamentlichen Zug: Gott rechtfertigt uns. .. Bevor Gott Sünde vergibt, muß man sich eindeutig zu ihrer Schwere und Verwerflichkeit stellen. Daß Sünde und ihre Folge ans Licht kommt, ist der Sinn des kommenden Züchtigungsgerichtes Gottes.“

Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis. (Lk 8:4)

Jesus lehrte seine Nachfolger oft in Gleichnissen, um ihnen geistige Dinge verständlich zu machen. Eine Zusammenstellung von Gleichnissen finden wir im HzB: Licht unter dem Scheffel — Mt 5:14, 15; Mk 4:21, 22; Luk 8:16; 11:33; Häuser auf Felsen und auf Sand gebaut — Mt 7:24–27; Lk 6:47–49; Neuer Flicken auf altem Kleid — Mt 9:16; Mk 2:21; Lk 5:36; Neuer Wein in alten Schläuchen — Mt 9:17; Mk 2:22; Lk 5:37, 38; Vierfaches Ackerfeld — Mt 13:3–8; Mk 4:3–8; Lk 8:5–8; Senfkorn — Mt 13:31, 32; Mk 4:30–32; Lk 13:18, 19; Unkraut unter dem Weizen — Mt 13:24–30; Sauerteig — Mt 13:33; Lk 13:20, 21; Schatz im Acker — Mt 13:44; Kostbare Perle — Mt 13:45, 46; Fischnetz — Mt 13:47, 48; Verlorenes Schaf — Mt 18:12, 13; Lk 15:4–6; Schalksknecht — Mt 18:23–34; Arbeiter im Weinberg — Mt 20:1–16; Zwei ungleiche Söhne — Mt 21:28–31; Treulose Weingärtner — Mt 21:33–41; Mk 12:1–9; Lk 20:9–16; Königliche Hochzeit — Mt 22:2–14; Feigenbaum als Sommerbote — Mt 24:32, 33; Mk 13:28, 29; Lk 21:29–31; Zehn Jungfrauen — Mt 25:1–13; Zentner — Mt 25:14–30; Pfunde — Lk 19:12–27; Weltgericht — Mt 25:31–36; Selbstwachsende Saat — Mk 4:26–29; Der Gläubiger und die zwei Schuldner — Lk 7:41–43; Barmherziger Samariter — Lk 10:30–37; Bittender Freund — Lk 11:5–8; Reicher Kornbauer — Lk 12:16–21; Wachsame Knechte — Lk 12:35–40; Treuer Haushalter — Lk 12:42–48; Feigenbaum ohne Früchte — Lk 13:6–9; Ehrenplätze bei der Hochzeit — Lk 14:7–14; Großes Abendmahl — Lk 14:16–24; Turmbau und Kriegführen — Lk 14:28–33; Verlorener Groschen — Lk 15:8–10; Verlorener Sohn — Lk 15:11–32; Ungerechter Haushalter — Lk 16:1–8; Reicher Mann und armer Lazarus — Lk 16:19–31; Herr und Knecht — Lk 17:7–10; Witwe und ungerechter Richter — Lk 18:2–5; Pharisäer und Zöllner — Lk 18:10–14.

Abkürzungen

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
CB = Calwer Bibellexikon
GN = Gute Nachricht
Hauss = Friedrich Hauss, Biblische Gestalten
HzB = Handbuch zur Bibel
Wahrig = Wahrig, Deutsches Wörterbuch
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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