In Meiner Studienzeit litt ich zeitweilig unter schweren Depressionen und dachte manchmal sogar an Selbstmord. Während dieser Depressionen nahm ich oft ein Messer oder einen anderen scharfen Gegenstand zur Hand und brachte mir selbst Schnittwunden bei. So ging es mehrere Jahre lang. Ich wandte mich damals nicht an Gott, um dieses selbstzerstörerische Verhalten zu heilen, obwohl ich mich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft bei Schwierigkeiten an der Hochschule und körperlichen Problemen auf Ihn verließ.
Das Problem bekam ich erst in den Griff, nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte und wieder bei meiner Mutter und meinem Stiefvater lebte. Eines Nachts kam es zu einer Krise, als ich mit einem Weinkrampf aus tiefem Schlaf erwachte. Ich fühlte mich einsam, müde und verängstigt. Und da, als ich so in der Ecke meines Bettes kauerte, wandte ich mich an Gott und bat: „Bitte hilf mir.“ Sofort fühlte ich, wie Gottes Nähe mein Bewußtsein umfing — wie der schützende Flügel, von dem Mrs. Eddy in ihrem Gedicht „Liebe“ schreibt. Ich war wie eingehüllt in leuchtende Wärme. Das hemmungslose Weinen hörte auf, und ich schlief wieder ein.
Am nächsten Morgen begann ich nach der Ursache dieses Problems zu suchen. Tagelang studierte ich aufmerksam die Bibellektion (aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft) und bemühte mich, auf Gott, die göttliche Wahrheit, zu lauschen. Und da wurde mir klar, daß ich niemanden liebte. Ich erkannte, daß ich mir nach der Scheidung meiner Eltern selbst verboten hatte, je wieder einen Menschen zu lieben oder ihm zu vertrauen. Damals war ich drei Jahre alt gewesen. Das emotionelle Auf und Ab, die Depressionen, die Einsamkeit und der Selbsthaß — das alles war Teil meines tiefen Verlangens, zu lieben und geliebt zu werden. Gefühlsmäßig war ich auf dem Tiefpunkt angelangt, und es konnte jetzt nur noch aufwärtsgehen. Ich beschloß, mich zu ändern.
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