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Mein Ganzes Leben schien...

Aus der Oktober 1993-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mein Ganzes Leben schien immer durch Höhen und Tiefen von Herzensangelegenheiten bestimmt zu werden. Neigungen und Gefühle spielten eine große Rolle und motivierten mich und meine Gedanken. Die Bindung an Menschen brachte das damit zusammenhängende Auf und Ab an Erfahrungen. Und alles dieses brachte mich schließlich auf der Suche nach einer stabileren, unpersönlicheren Liebe zu Füßen Gottes.

Damals litt ich ebenfalls an starken Herzbeschwerden, und ich konnte selten ohne Furcht in geschlossenen Räumen, im Konzertsaal oder Flugzeug sitzen. Oftmals mußte ich heftig beten, da ich am Steuer meines Autos von großer Bedrängnis überfallen wurde. Ich klammerte mich dann an Gottes Gegenwart und sagte laut: „Es ist nicht wahr. Du mußt nicht Furcht haben. Gott ist dein Leben, und du darfst leben.“ Über dieses Leben hatte ich viel zu lernen.

Als ich am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilnahm, bekam ich einen tieferen Einblick in die wahre Möglichkeit, ein Leben mit Gott zu leben. Die große Klarheit über die Gegenwart und Allmacht Gottes und die damit zusammenhängende Nichtsheit alles Bösen half mir zu verstehen, daß ich im göttlichen Geist lebe, nicht in der Materie. Ein Schimmer der wahren Einheit von Gott und Seinem geliebten Kind leuchtete auf. Ich fühlte mich wie ein verdurstender Wanderer, der einen Schluck klaren Wassers trinken durfte. Ich erkannte mehr von der Gnade und Treue, die ich als Gottes Widerspiegelung schon immer besessen hatte, und ich lernte zu verstehen und anzuerkennen, was der Psalmist sagt: „Für ewig ewig steht die Gnade fest; du gibst deiner Treue sicheren Grund im Himmel.“ Diese göttliche Sicherheit beeinflußte mein Denken nachhaltig; es machte mich ruhig und gab mir Frieden.

Es war ein herrliches Erlebnis, als ich bald darauf das erste Mal in den Schacht einer U-Bahn hinuntersteigen konnte. Stufe für Stufe wich die Furcht von mir. Ich betete weiter, als die U-Bahn auf mich zukam; ich konnte einsteigen und fuhr inmitten einer dichtgedrängten Menge von Fahrgästen. Gott dankend und im Herzen singend, fühlte ich die wunderbare Macht der geistigen Freiheit zum ersten Mal. Das befreiende Erlebnis war der Beginn der Heilung von Herzbeschwerden.

Es gab für mich noch viele lehrreiche geistige Lektionen zu lernen über das Ausdrücken tieferen Erbarmens und Verständnisses für andere und auch für mich selbst. Als Mutter und Ehefrau erlangte ich wahre Zufriedenheit darin, selbstloser zu lieben. Mary Baker Eddy wies in ihrem Gedicht „ ,Weide meine Schafe!' “ auf den großen Hirten hin, der alle Bedürfnisse stillt — die unserer Lieben, unserer Kirche und der ganzen Menschheit. In folgenden Zeilen erkannte sie Gott als den Erlöser an:

Still den Hunger, heil das Herz
bis zum Morgenschein;
schneeweiß, eh’ sie weiterziehn,
Hirte, wasch sie rein.

Die Ehrlichkeit im Kampf mit selbstischen Neigungen ist heilsam; sie befreit uns von Gefühlen der Minderwertigkeit, weiblicher Ohnmacht und Schwäche. Sie befreite mich von der Klage über Mutterleid und von falscher Verantwortung. Ich fühlte mich als Mutter in die Wärme und Liebe unseres Vater-Mutter Gottes mit eingeschlossen und war mit allem Guten versorgt, das Seine Liebe für mich bereithielt.

Besonders dankbar bin ich, daß ich mehr über die uneingeschränkte Reinheit des christlichwissenschaftlichen Heilens gelernt habe. Das Vermischen geistiger und materieller Heilmethoden ist wie das Zusammenstellen eines Eisenbahnzuges mit jeweils einer Lokomotive an beiden Enden; wir werden in entgegengesetzte Richtungen gezogen. Da gibt es keine erfolgreiche Heilung! Dies klar zu verstehen bewahrt das Denken vor der Versuchung, das Heilen auf anderen Wegen zu praktizieren, als Mrs. Eddy gelehrt hat. Ehrlichkeit siegt immer.

Ich bin dankbar für die Heilung von der Furcht wie auch von den Herzbeschwerden. Beide fanden vor vielen Jahren statt und sind von Dauer gewesen. Dankbar bin ich auch für das große geistige Wachstum, das zu diesen Heilungen geführt hat. Mrs. Eddy, die Begründerin der Christlichen Wissenschaft, schrieb in ihrem Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes: „Ein von einem einzigen Ton der Christlichen Wissenschaft berührtes und geheiligtes Herz kann die ganze Skala bewältigen; aber dieses Herz muß ehrlich sein und es ernst meinen und darf nie müde werden in dem Ringen, vollkommen zu sein — das göttliche Leben, die göttliche Wahrheit und Liebe widerzuspiegeln.“


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