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Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM Juli 1993

Aus der Juli 1993-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

4. Juli

Gott

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. (Joh 5:19)

Barclay sieht in diesem Ausspruch Jesu eine Erwiderung auf den Vorwurf der Juden, er mache sich Gott gleich. Jesus legt hier im Hinblick auf seine Beziehung zu Gott dreierlei dar:

„1. ...siene Identität mit Gott...

2. Diese Identität beruht jedoch weniger auf Gleichheit als vielmehr auf vollkommenem Gehorsam gegen Gott...

3. Der Gehorsam Jesu beruht nicht darauf, daß er sich der Gewalt unterwirft; er beruht vielmehr auf Liebe...“

Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten... Darum sollt ihr so beten. (Mt 6:6, 9)

Die markanteste und zugleich praktischste Anweisung für das Einssein mit dem himmlischen Vater, dem Beten, gab uns Jesus mit dem Vaterunser. Die Reihenfolge der darin enthaltenen Bitten und Beteuerungen ist dabei von besonderer Bedeutung. Während sich der erste Teil mit Gott befaßt, enthält der zweite Teil Bitten, bei denen es sich um unsere menschlichen Bedürfnisse handelt wie Versorgung, Vergebung, Versuchung. Barclay kommentiert diesen zweiten Teil: „Auf erstaunliche Weise werden in diesem kurzen zweiten Teil des Vaterunsers Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, das ganze menschliche Leben, vor Gott ... gestellt ... Im Vaterunser lehrt Jesus uns, unser ganzes Leben vor Gott in all seiner Fülle auszubreiten und umgekehrt Gott in seiner ganzen Fülle in unser ganzes Leben einzubeziehen.“

11. Juli

Das Sakrament

... ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. (Gal 3:27)

Das Wort taufen stammt aus dem Mittelhochdeutschen toufen und bedeutet „tief machen“ oder „ein-‚ untertauchen“.

GN erklärt in diesem Vers eindeutig, daß es sich hier nicht um Anziehungskraft handelt, sondern um einen Vergleich. „Als ihr in der Taufe Christus übereignet wurdet, habt ihr Christus angezogen wie ein Gewand.“

Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Joh 1:17)

Gnade: verzeihende Güte, Barmherzigkeit Gottes, Sündenvergebung; das Heil ohne Rücksicht auf Verdienst (Wahrig)

Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstokkung ihres Herzens. (Eph 4:18)

Laut Barclay: „Paulus sagt, ihre Herzen seien verstockt. Das entsprechende griechische Wort heißt porosis und ist von dem Substantiv poros abgeleitet, mit dem ursprünglich ein Gestein bezeichnet wurde, das noch härter als Marmor war... Und dann erlangte das Wort im übertragenen Sinne schließlich die Bedeutung, daß der Mensch jeglicher Gefühlsregung unfähig wird, da er vollständig verhärtet, ja wie versteinert ist... Niemand wird von heute auf morgen zu einem großen Sünder... Doch je mehr wir sündigen, um so mehr verlieren wir das Gefühl dafür, daß wir etwas Unrechtes tun, bis wir schließlich selbst die scheußlichsten Dinge tun können, ohne dabei überhaupt noch Gewissensbisse zu haben. Das Gewissen der Menschen ist in diesem Stadium bereits verstockt.“

18. Juli

Leben

Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. (Ps 90:4)

Während bei den Israeliten drei Nachtwachen gezählt wurden, kannten die Römer vier: Abend, Mitternacht, Hahnenschrei, Morgen. Da in der Nacht äußerste Aufmerksamkeit geboten war, konnte die Zeit zwischen den Wachablösungen nur kurz sein — so kurz wie sich der Psalmschreiber tausend Jahre vor Gott vorstellte.

Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. Er aber gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen und rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig vor sie. (Apg 9:40, 41)

Petrus berief sich nicht auf seine eigene Macht, sondern er betete, wandte sich an Gott. Die Christen in Lydda werden hier als Heilige bezeichnet (siehe auch Apg 9:13, 32). Barclay schreibt dazu: Die Briefe des Paulus „sind an die Heiligen dieser oder jener Gemeinde gerichtet. Das von ihm verwendete griechische Wort heißt hagios... Die Grundbedeutung des Wortes ist anders, abweichend von etwas anderem... Christen sind also im Grunde Menschen, die sich von jenen Menschen unterscheiden, die ausschließlich Kinder dieser Welt sind.“

Der Herr wird dich segnen aus Zion, daß du siehst das Glück Jerusalems dein Leben lang. (Ps 128:5)

In der ALB wird uns Zion beschrieben: „Ursprünglicher Name der von David eroberten Jebusiterfestung (2. Sam 5, 7), der dann so genannten ‚Davidsstadt‘. Später geht der Name auf den Tempelberg über und wird schließlich zur Bezeichnung für ganz Jerusalem und seine Bewohner.“ In der Bibel wird der Zion als der heilige Berg bezeichnet (Ps 2:6), als seine Wohnung (Ps 9:12), als Ort der Offenbarung (Am 1:2). In den poetischen Ausdrücken wie „Tochter Zion“ oder „Jungfrau Tochter Zion“ erscheinen die Stadt als Mutter und ihre Bewohner als geliebte Töchter.

25. Juli

Wahrheit

Des Herrn Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. ... Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer acht gelassen und hast vergessen den Gott, der dich gemacht hat. (5. Mose 32:9, 18)

In der GN-Übersetzung lesen wir diesen Vers so: „Doch Israel, die Jakobskinder, erwählte er sich selbst als Eigentum und machte sie zu seinem Volk... Den Gott, der euch das Leben gab, ihn, euren mächtigen Beschützer, habt ihr verraten und vergessen!“

Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an. (Mk 6:34)

Im HdE finden wir dazu folgende Bemerkung: „Der Ausdruck ‚Schafe‚ die keinen Hirten haben‘ entstammt 4. Mose 27,17 und Hesekiel 34,5. Im ersten Text wurde den wandernden Schafen ein Führer, Josua, und im zweiten ein Versorger, David, verheißen. Das Zitat ist passend, weil in beiden Fällen Gott für sein Volk in der Wüste sorgte. Jesus wollte zu verstehen geben, daß diese göttliche Fürsorge jetzt dadurch zu finden ist, daß man zu ihm hinaus in die Wüste kommt.“

So spricht der Herr Zebaoth: Siehe, ich will mein Volk erlösen aus dem Lande gegen Aufgang und aus dem Lande gegen Niedergang der Sonne und will sie heimbringen, daß sie in Jerusalem wohnen. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein in Treue und Gerechtigkeit. (Sach 8:7, 8)

Über den Propheten Sacharja lesen wir in Who, daß er „all seine Energien darauf verwandte, die von Serubbabel und Jeschua angeführte Gruppe von Rückkehrern aus dem babylonischen Exil nach Jerusalem zu unterstützen, den Wiederaufbau des Tempels voranzutreiben und die Rückbesinnung auf die religiösen Gebote zu fördern. Er hatte Visionen über die Entfaltung einer neuen Weltordnung und die Erscheinung eines (namenlosen) Messias, der den Weltfrieden bringen würde.“

Alle Schrift, von Gott eingegeben,
ist nütze zur Lebre, zur Zurechtweisung,
zur Besserung, zur Erziehung
in der Gerechtigkeit.

2. Timotheus 3:16

Abkürzungen

ALB = Anhang der Lutherbibel

Barclay = William Barclay, Auslegung
des Neuen Testaments

GN = Gute Nachricht

HdE = Handbuch der Evangelien

Wahrig = Wahrig, Deutsches Wörterbuch

Who = Who’s who in der Bibel

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