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Gespräche mit Lesern in christlich-wissenschaftlichen Kirchen

In diesem zweiten Teil unserer „Gespräche mit Lesern" befassen wir uns mit Mrs. Eddys Bestimmung, daß die Leser „mit Verständnis lesen und eine gute Bildung haben" müssen. Der erste Teil erschien im Juli-Herold.

2. Teil

Das Wort Gottes in unseren Herzen

Aus der August 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Die Vorbereitung — die innere Vorbereitung auf das Lesen — ist mehr als nur die Beschäftigung mit der Lektion. Es betrifft unser ganzes Leben. .. Mit Verständnis lesen bedeutet natürlich auch, daß man logisch erfaßt hat, was in einem Satz gesagt wird. Doch Mrs. Eddy betont in einem Brief an einen Leser, daß, sanfte Überzeugung', und nicht so sehr Beredsamkeit, die Furcht der Hörer beseitigt. Siehe Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiendenes, S. 247. Und aus ihrem Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit wissen wir, daß Heilung eintritt, wenn die Furcht beseitigt ist.

Wenn ich das Lesen der Lektion übe, suche ich immer zuerst nach den Stellen oder Augenblicken, wo diese, sanfte Überzeugung' ganz natürlich zum Ausdruck kommt, und danach suche ich die Sanftheit dort, wo sie nicht so ohne weiteres sichtbar wird — in Stellen, die vielleicht streng erscheinen oder so absolute Erklärungen enthalten, daß sie zu, hoch' und, erhaben' klingen, um dem Hörer auf Anhieb das zu geben, was er braucht. Aber gerade solche Stellen dringen durch, wenn sie mit der Zartheit der göttlichen Liebe gesprochen werden. Wir können in jeden Teil des Gottesdienstes mehr Sanftheit bringen.

Mein Ziel ist es, während des Gottesdienstes jedes einzelne Wort frisch und neu zu hören, wenn ich es ausspreche. Ja, bereit zu sein, einen bestimmten Satz oder eine bestimmte Stelle am Ende doch noch ganz anders zu lesen, egal, wie oft ich sie während der Woche in einer besonderen Weise gelesen habe. Ich möchte immer bereit sein, Christus auf neue Art durch mich sprechen zu lassen.

Im Fluß des Lesens muß es auch Pausen, ein kurzes Innehalten geben. .. Es gibt Augenblicke, die nachklingen müssen, damit die Hörer einen Moment über die ausgesprochene Idee nachdenken können. Tut man das nicht, so neigt das menschliche Gemüt dazu, einfach abzuschalten und sich nur berieseln zu lassen, statt sich mit der Botschaft zu befassen."


„Kürzlich hatten wir in der Lektion die Geschichte von Mose, und dabei auch die Stelle, wo er von Gott den Auftrag erhält, zu Pharao zu gehen und die Kinder Israel aus Ägypten zu führen. Und Mose sagt: Nein, nein, ich bin kein guter Sprecher. Also, da kann ich den guten Mose wirklich verstehen, denn genauso dachte ich an dem Abend, als die Leserwahl stattfand. Ich war völlig überrascht, daß ich zur Zweiten Leserin gewählt wurde. .. Doch das war meine Chance zu wachsen.

Ich ließ mir von einem Sprachlehrer helfen. Aber ein Leser braucht mehr als technisches Verständnis und Bildung. Im Grunde geht es darum, daß man Gott um ein verständiges Herz bittet — so wie Salomo es tat. Ich befase mich eingehend mit biblischen Nachschlagewerken, um sicherzugehen, daß ich mir alles Grundlagenwissen zum Verständnis der Wochenlektion angeeignet habe. Ich nehme mir jeden Abschnitt einzeln vor, und dann verbinde ich sie alle miteinander ... Nach dem Sonntagsgottesdienst sprechen der Erste Leser und ich noch über die neue Inspiration, die wir während des Lesens bekommen haben.

Ich schreibe mir viele Bibelstellen in meinen eigenen Worten auf, damit ich sie besser verstehe; und wenn ich sie dann wieder in den Worten der Bibel lese, sind sie mir klar.

Am Sonntagmorgen steht mein neunjähriger Sohn eine Stunde nach mir auf, um die Lektion zu lesen. Er kommt mit seinen Büchern herunter, und wir verbringen eine wundervolle Stunde miteinander in Vorbereitung auf die Sonntagsschule. Für mich ist das eine Gelegenheit, auch selbst noch einmal zu hören, was die Bibelgeschichten aussagen, was ihre heilende Botschaft ist — was die Lektion uns lehren soll ... Neulich hat mein Sohn gesagt:, Mami, können wir das auch dann noch machen, wenn du nicht mehr Leserin bist?' Und ich habe geantwortet:, Wir werden das unser Leben lang tun.' "


„Wir sagen, daß die Persönlichkeit des Lesers nicht dazwischentreten darf. Aber das heißt nicht, daß sprachliche Ausdruckskraft und Individualität unwichtig sind. Wir alle möchten die Worte so hören, daß sie eben dadurch, daß der Leser sie auf seine eigene Art liest, kraftvoll und lebendig werden. Manche Leser fürchten, das Lesen werde zu, persönlich', wenn sie Dramatik oder den Sprechstil einer natürlichen Unterhaltung mit einfließen lassen. Aber das bedeutet nicht unbedingt, daß man es persönlich formt — oft kommt gerade auf diese Weise der Gehalt eines Wortes besser zum Ausdruck. Der Leser als Person ist es, den wir heraushalten müssen. Wir müssen demütig beten, um in den beiden Büchern nur das Wort durchscheinen zu lassen.

Die Lektion steht auf eigenen Füßen. Sie ist nicht von persönlicher Inspiration abhängig, denn sie ist eine Mitteilung von Gott an den Menschen. Sie erhält ihre Kraft aus dem, was sie der geistigen Wahrheit gemäß ist. Eine lebendige Erfahrung des Heiligen Geistes hängt nie von Personen ab, sondern immer vom Heiligen Geist selbst bzw. von der göttlichen Wissenschaft."

Leser in den Zweigkirchen. Abschn. 6 Diese Leser müssen Mitglieder Der Mutterkirche sein. Sie müssen mit Verständnis lesen und eine gute Bildung haben. Sie dürfen niemals erklärende Bemerkungen über die Lektionspredigt machen, müssen aber alle Notizen und Anmerkungen lesen, die im Vierteljahrsheft Der Christlichen Wissenschaft stehen mögen. Diese Satzung gilt für die Leser in allen Zweigkirchen.

Artikel III Abschnitt 6
Handbuch Der Mutterkirche
von Mary Baker Eddy

Eine Anmerkung des Schriftführers

An ehemalige und gegenwärtige Leser in Zweigkirchen und Vereinigungen:

WIR WÜRDEN GERN von Ihnen hören, wie Sie durch Ihr eigenes Geber und dadurch, daß Sie sich an den Pastor unserer Kirche wenden, Rat und Hilfe für Ihr Leseramt finden. Berichten Sie uns von den Antworten, Einsichten und Weisungen, die Sie aus der Bibel, aus Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und aus dem Handbuch Der Mutterkirche erhalten haben.

Clerk of The Mother Church The First Church of Christ, Scientist
Branch Activities, A 177
175 Huntington Avenue
Boston, MA 02115-3187 USA
Fax: (617) 450-3554

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