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Ich War Noch ziemlich klein,...

Aus der August 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich War Noch ziemlich klein, als mein Vater, der unter Alkoholismus litt, uns verließ und jede Verbindung zur Familie abbrach. Jahre später kam er zurück und versuchte, seine Vaterrolle wieder zu übernehmen. Wir waren danach zwar mehrere Jahre lang in Kontakt miteinander doch ich verhielt mich immer zurückhaltend.

Dann wurde eine tödliche Krankheit bei ihm festgestellt, und es hieß, er habe nur noch kurze Zeit zu leben. Ich hatte das dringende Gefühl, daß ich ihn liebgewinnen und in den Monaten, die ihm noch blieben, ein besseres Verhältnis zu ihm aufbauen sollte (schließlich war er mein Vater — natürlich mußte ich ihn liebhaben!). Aber obwohl ich ernsthaft betete, empfand ich einfach keine Liebe.

Ich hatte Gott gebeten, mir Eigenschaften in meinem Vater zu zeigen, die ich lieben konnte. Ich betete auch darum, mich weniger durch diese Situation belastet zu fühlen. Eines Tages kamen mir die folgenden Worte in den Sinn, so als ob sie laut gesprochen worden wären: „Ich bin dein Vater, und ich habe dich nie verlassen. Ich bin Liebe, und du bist niemals auch nur einen Augenblick von der Liebe getrennt gewesen.“ In diesem Moment fühlte ich ganz stark, daß ich vergeben konnte. Die Vergangenheit mit ihrer Bitterkeit begann von mir abzufallen. Ich wußte, daß Gott mich immer uneingeschränkt geliebt hatte und daß ich irrtümlicherweise versucht hatte, einen Sterblichen zu lieben — eine menschliche Beziehung herzustellen, anstatt die Allgegenwart Gottes, meines wirklichen Vaters, anzuerkennen.

Mehrere Monate nach dieser Heilung von Groll hatte ich Gelegenheit, meinen Vater ein paar Tage lang in seiner Wohnung zu versorgen. Ich sah eine Menge Gutes in ihm und war glücklick, denn ich empfand aufrichtige Zuneigung zu ihm. Als ich abfuhr, begleitete er mich zu meinem Wagen und sagte: „Du bist das kostbarste Geschöpf für mich und bist es immer gewesen.“

Er starb am Tag darauf. Aber dieses neue Gefühl von Liebe zu ihm, das aus meiner Liebe zu Gott erwachsen war, blieb bei mir. Ich trauerte nicht, denn ich wußte, daß auch mein Vater keinen Augenblick von Gottes Fürsorge und Liebe getrennt sein konnte.

Diese Heilung führte dazu, daß ich eine unbefriedigende Beziehung zu einem Mann aufgab, den ich für meine Quelle der Liebe gehalten und ohne den ich mich der Liebe unwürdig gefühlt hatte. Da ich nun erkannt hatte, daß Gott Liebe ist, wurde ich von der Versuchung befreit, mich wieder in diese Beziehung hineinziehen zu lassen. Ich fühlte einen Frieden in mir, den ich vorher nie gekannt hatte.

Bald darauf lernte ich einen Mann kennen, der die gleiche Vollständigkeit und Einheit mit Gott zum Ausdruck brachte, die ich selbst auch gefunden hatte. Obgleich wir weit entfernt voneinander wohnten, entwickelte sich die Beziehung harmonisch, und wir heirateten. Für diesen Segen sind wir beide sehr dankbar, und wir wissen, daß unsere Ehe durch die Erkenntnis zustande kam, daß Gott die Quelle unserer Liebe ist. „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Gottes Kinder heißen sollen — und wir sind es auch!“ (1. Joh 3:1).


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