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Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft: „eine feste Grundlage für den Fortschritt in der Ausübung des christlichen Heilens“

1. Teil

Aus der September 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Diesen Monat bieten wir Ihnen die Möglichkeit, an einem Interview mit Beide waren Lehrer im Unterrichtsrat, der von Mary Baker Eddy eingerichtet wurde. Der Unterrichtsrat hält alle drei Jahre eine Lehrerbildungsklasse ab, in der künftige Lehrer der Christlichen Wissenschaft auf ihr Amt vorbereitet werden. Herr Thorneloe unterrichtete die Klasse von 1988, Frau Hebenstreit die von 1985 und von 1991.

Absolventen der Lehrerbildungsklasse erteilen einmal jährlich Unterricht in der Christlichen Wissenschaft. Die Teilnehmer betrachten diese Zeit sehr oft als Wendepunkt in ihrem Leben. (Die Namen der deutschsprachigen Lehrer finden Sie im Verzeichnis hinten im Herold.)

Es folgt nun der erste Teil unseres Interviews mit Frau Hebenstreit und Herrn Thorneloe über den Klassenunterricht.

Viele fragen, welche Aufgabe der Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft hat.

Thorneloe: Jeder Schüler soll durch den Klassenunterricht ein besseres Verständnis von der reinen Wissenschaft des Christus erlangen; er soll lernen, wie er sie wirksamer in die Praxis umsetzen kann. Im Schüler soll ein Verständnis vom Wesen Gottes und des Menschen und ihrer unzerstörbaren Beziehung geweckt werden.

Hebenstreit: Mrs. Eddy spricht in ihrem Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes über den Klassenunterricht und seinen Zweck. Sie erklärt, daß er dafür eingesetzt wurde, „das Prinzip und die Regel der Christlichen Wissenschaft durch die höhere Bedeutung der Heiligen Schrift zu erläutern“ Verschiedenes, S. 241.. Der Klassenunterricht hilft dem Schüler zu erkennen, was das wahre Sein ist und was es alles umfaßt, was die Aufgabe des Schülers ist, was er erreichen kann und wie er im Alltag diese Wissenschaft des Christus beweisen kann, und zwar sowohl im eigenen Leben wie auch durch die Fähigkeit, anderen zu helfen. Durch den Klassenunterricht soll der Schüler besser verstehen lernen, wie man diese dynamische Wissenschaft anwendet — vor allem, wenn es gilt, den Irrtum zu konfrontieren und auszutreiben.

Thorneloe: Es ist auch sehr hilfreich, wenn der Lehrer weiß, warum der Schüler Klassenunterricht nehmen möchte. Daher stelle ich diese Frage auf dem Fragebogen, den jeder Bewerber vor der Zulassung zu meinem Klassenunterricht ausfüllt. Ein Schüler, der im geistigen Verständnis wachsen will, um anderen Segen zu bringen, hat ein offenes Herz, das für den Fortschritt bereit ist.

Wie bereitet sich ein Lehrer auf den Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft vor?

Hebenstreit: Auf den Knien — bildlich gesprochen! Nur durch ernsthaftes Studium und Gebet kann der Lehrer seinen Schülern das geben, was von ihm erwartet wird, nämlich daß wir, wie Mrs. Eddy sagt, „allen innerhalb unseres Gedankenbereiches Wahrheit, Leben und Liebe mitteilen, soweit wir selbst sie widerspiegeln“ Vermischte Schriften, S. 12..

Thorneloe: Für jede Klasse ist individuelle Vorbereitung durch Gebet erforderlich. Dazu gehört die Erkenntnis, daß die Schüler „alle von Gott gelehrt sein“ Joh 6:45. werden. Das betont auch unsere Führerin, die in Wissenschaft und Gesundheit sagt: „Der gegenseitige Verkehr vollzieht sich stets von Gott aus zu Seiner Idee, dem Menschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 284. Der Meister lehrte aus Liebe zu Gott und den Menschen. Und die Lehrer bemühen sich, seinem Beispiel zu folgen. Sie arbeiten mit den Ideen, die uns unser Pastor, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, über das Unterrichten vermittelt. Unser Meister Christus Jesus und seine treue Nachfolgerin Mary Baker Eddy sind hervorragende Lehrer des Christentums und seiner heilenden Gesetze. Sie zeigen uns, was wir zu tun haben.

Hebenstreit: Da die Arbeit für die Klasse durch Gesetz und Ordnung gekennzeichnet ist, müssen auch die im Unterricht behandelten Themen systematisch und geordnet dargeboten werden. Die Themen finden wir im Kapitel „Zusammenfassung“ in Wissenschaft und Gesundheit. Mrs. Eddy selbst nannte dieses Kapitel ihr „Klassenheft“; es ist also für uns ein göttlich vorgeschriebener Lehrplan. Die Spontaneität des Christus ist die Grundlage für das Erklären des Prinzips und der Regel der Christlichen Wissenschaft, die in diesem Kapitel dargelegt werden.

Thorneloe: Ja, ganz bestimmt. Jeder Lehrer studiert gründlich das Kapitel „Zusammenfassung“ aus Wissenschaft und Gesundheit, unserem Lehrbuch. Das Kapitel beginnt mit fünf Fragen zum Wesen Gottes und den Forderungen der Wissenschaft der Seele. Nach der Besprechung der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ werden einzelne Begriffe aus dieser Erklärung erläutert: Substanz, Leben, Intelligenz und Gemüt. Im Anschluß an die Frage über die Lehren und Glaubensbekenntnisse lernen wir dann den Irrtum als das erkennen, was die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“ umkehren oder ihr widersprechen möchte. Daraufhin befaßt sich die Klasse mit verschiedenen Fragen über den Menschen, unter anderem damit, was er ist und was er nicht ist. All das zeigt uns, wie wir heilen können. Dann setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie wir den Glauben an eine von Gott getrennte Macht — die wir tierischen Magnetismus nennen — überwinden können; es folgen Fragen über den materiellen Sinn, den Begriff Annahme und die fünf körperlichen Sinne. Dies ist ein Höhepunkt der Arbeit in der Klasse, bevor dann die Antwort auf die Frage diskutiert wird: „Willst du Krankheit erklären und zeigen, wie sie geheilt werden kann?“ Natürlich möchten die Schüler nun wissen, was der nächste Schritt ist. Mrs. Eddy weist uns den Weg mit der Frage: „Wie kann ich am schnellsten im Verständnis der Christlichen Wissenschaft vorwärtskommen?“ und der Antwort, die sie gibt. Und sie geht in den Glaubenssätzen darauf ein — einer großartigen Zusammenfassung des gesamten Unterrichtsstoffes. (Siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 465–497.)

Was erwartet der Lehrer von seinen künftigen Schülern?

Hebenstreit: Daß sie geistig gesinnt sind, daß sie empfänglich, lernfähig und selbstlos sind. Das sind die Grundeigenschaften. Ein künftiger Schüler, der die wahre Bedeutung der Mission Christi Jesu erfaßt hat und in seinen Fußtapfen folgen möchte, indem er der Kirche Christi, Wissenschafter,Church of Christ, Scientist dient und diese wunderbarste Sache der Welt unterstützt — der ist in der Lage, die Bedeutung dessen zu erfassen, was im Kapitel „Zusammenfassung“ enthalten ist. Der geistige Sinn nährt in dem aufrichtigen Sucher nach der Wahrheit weit mehr als lediglich den Wunsch, mehr über diese Wissenschaft zu lernen, um es im Leben etwas leichter zu haben. Er bereitet ihn auf die Freude vor, die man erlebt, wenn man sich den Daseinszweck des Meisters zu eigen macht, der im Lukasevangelium so definiert wird: „Ich aber bin unter euch wie ein Diener.“ Lk 22:27. Wer in die Fußtapfen des Meisterchristen tritt, empfängt unvergleichlichen Lohn. Und wir haben die Zusicherung unserer Führerin, daß wir unser eigenes Gutes in dem des anderen finden.

Thorneloe: Ja, der Wunsch, andere zu heilen und zu segnen, ist äußerst wichtig. Mrs. Eddy betont auch, daß eine hohe Moral notwendig ist, wenn wir Fortschritte machen wollen. Ferner ist flexibles Denken unbedingt erforderlich. Ist der künftige Schüler lernfähig? Ein starres Denken kann nicht wachsen, aber flexibles Denken kann es und tut es.

Wenn möglich, sollte der Lehrer den Bewerber persönlich kennenlernen. Ist das nicht möglich, so korrespondiert oder telefoniert er mit ihm. Ich möchte von den Schülern etwas über den geistigen Fortschritt wissen, den sie bereits gemacht haben oder gern machen würden. Oft erzählen sie mir von einer Heilung, die für sie von besonderer Bedeutung war. Wichtig ist, herauszufinden, was sie vom Klassenunterricht erwarten.

Hebenstreit: Man kann sagen, daß der Bewerber für den Unterricht bereit ist, wenn er akzeptiert, daß die Christliche Wissenschaft, mit Mrs. Eddys Worten, „das Gesetz Gottes“ ist, „das Gesetz des Guten, das das göttliche Prinzip und die göttliche Regel der allumfassenden Harmonie auslegt und beweist“ Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft, S. 1.; weiter, wenn er nach den Glaubenssätzen lebt, wenn er sich um Heilung allein auf geistige Mittel verläßt und wenn er Mary Baker Eddy als Entdeckerin und Gründerin und bleibende Führerin anerkennt. Und wie gesagt, der Schüler muß die notwendigen moralischen und geistigen Voraussetzungen erfüllen.

Thorneloe: Wie lange jemand die Christliche Wissenschaft schon studiert, ist unerheblich. Wenn ein Bewerber die Christliche Wissenschaft zwanzig Jahre studiert hat, sind es dann wirklich zwanzig Jahre oder ein und dasselbe Jahr zwanzigmal? Was zählt, ist der aufrichtige Wunsch nach Fortschritt.

Im Handbuch Der Mutterkirche spricht Mrs. Eddy von Schülern, „die sich bewährt haben“ Handb., S. 83.. Heißt das, daß ich nicht zum Klassenunterricht angenommen werde, wenn ich in der Vergangenheit schwere Fehler gemacht habe?

Hebenstreit: Natürlich nicht. Die Bibelgeschichte von der Sünderin, die Jesu Füße salbte, ist ein tröstliches Beispiel dafür, daß schwere Fehler und sogar Sünden durch Umwandlung und Erneuerung überwunden werden. Die Frau löschte den Bericht über vergangene Fehler aus. Der dritte Glaubenssatz der Christlichen Wissenschaft sagt klar und deutlich: „Wir bekennen Gottes Vergebung der Sünde in der Zerstörung der Sünde und in dem geistigen Verständnis, das das Böse als unwirklich austreibt. Aber die Annahme von Sünde wird so lange bestraft, wie die Annahme währt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 497. Das Aufgeben der Annahme von Sünde ist ein Zeichen dafür, daß diese exakte Wissenschaft demonstriert wird und der Betreffende sich bewährt hat. Eine solche Umwandlung und Erneuerung berechtigt zu den schönsten Hoffnungen.

(Der 2. Teil des Interviews erscheint im nächsten Monat.)

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