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Vorbereitung auf die Sucher nach der Wahrheit

Aus der September 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Arbeit Im Leseraum der Christlichen Wissenschaft — einem Ort, zu dem jeder kommen und wo er Fragen über die Christliche Wissenschaft stellen kann — ist eine Freude, besonders weil nicht selten ernsthafte Sucher nach der Wahrheit eintreten. Diese Interessenten suchen nach Antworten auf ihre Fragen über die Betätigung des christlichen Heilens. Um solche zum Teil tiefen Fragen beantworten zu können, ist es erforderlich, sich auf die Arbeit als Bibliothekar im Leseraum vorzubereiten. Denn wie auf allen Gebieten steht der Erfolg auch hier im Verhältnis zu der Vorbereitung. Und ich habe festgestellt, daß Gebet eine wichtige Rolle dabei spielt.

Bei solch einem Gebet über meine Leseraumtätigkeit befaßte ich mich eines Morgens mit einer bestimmten Aussage Mrs. Eddys in Wissenschaft und Gesundheit. Dort schreibt sie über die Christliche Wissenschaft: „Sie zeigt die wissenschaftliche Beziehung des Menschen zu Gott, sie entwirrt die verworrenen Doppelsinnigkeiten des Seins und befreit den gefangenen Gedanken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 114. Als ich über diesen Satz nachdachte, erkannte ich, daß wir das materielle Bild, das sich uns in Form von Mißmut, Ärger, Zweifel oder Furcht und so weiter zeigt, manchmal als berechtigt hinnehmen, doch ein tieferes Verständnis von der Beziehung des Menschen zu Gott befreit uns von diesen Annahmen und ihren nachfolgenden Wirkungen. Die gebetvolle Beschäftigung mit diesem vielsagenden Zitat erfüllte mich mit Genugtuung. Es sollte aber bald auf dem Weg zur Arbeit im Leseraum auf seine Anwendbarkeit hin geprüft werden.

Beim Warten auf die Bahn ärgerte ich mich über ein Werbegroßfoto, weil es gezielt die niederen Triebe der Menschen ansprechen wollte. Hier ertönte sofort eine innere Stimme, die sagte: Laß die Christliche Wissenschaft „die verworrenen Doppelsinnigkeiten des Seins“ entwirren und „den gefangenen Gedanken“ befreien! Mir wurde bewußt, daß ich, wenn ich mich über diese Werbung ärgerte, die Aussage dieser aggressiven Bilder als Tatsache akzeptierte. Von meinem Studium der Bibel her wußte ich, daß der Mensch als Gottes Ebenbild in Wirklichkeit geistig und rein ist. Wenn ich nun wütend würde über das Werbeplakat, würde ich damit zugeben, daß der Mensch ein wehrloser, manipulierbarer Sterblicher ist, der zum willenlosen Werkzeug des Materialismus gemacht werden kann oder der fleischlichen Gesinnung, von der Paulus in der Bibel spricht Siehe Röm 8:6, 7.. Daher widersetzte ich mich im Gebet dem Gedanken, daß diese Werbung mir meine innere Freude und Harmonie rauben könnte. Ich wußte, daß Gottes geistiger Mensch, das wahre Wesen eines jeden von uns, ausschließlich Gottes Einfluß untersteht, der stets gut und liebevoll ist. Damit fand ich meinen Frieden wieder.

Auf dem weiteren Weg in den Leseraum kam eine Versuchung ganz anderer Art. Mir kam der Gedanke: Heute, einen Tag vor den Feiertagen, wird kaum jemand den Leseraum besuchen. Ich begriff, daß dieses Argument mir meine Freude an dieser Tätigkeit rauben wollte. Rechte Tätigkeit und das daraus resultierende Gute sind nicht auf bestimmte Zeiten und Orte beschränkt. Gott, das Gute, ist allgegenwärtig.

Als ich den Leseraum betrat, waren bei der Mitarbeiterin bereits zwei Telefonanrufe eingegangen. Eine Frau hatte sich nach unseren Gottesdienstzeiten erkundigt; eine andere hatte um ein Informationsgespräch über unsere Religion gebeten. Sie erschien bald im Leseraum und stellte gezielte Fragen. Sie hatte am Abend vorher das erste Mal von dem Bestehen unserer Kirche gehört. Am Schluß unseres Gesprächs bedankte sie sich und erbat Anschrift und Gottesdienstzeiten der Zweigkirche Christi, Wissenschafter, in ihrer Heimatstadt, in die sie noch am gleichen Tag zurückfuhr.

Kurz darauf trat ein Mann ein, der eigentlich eine bestimmte Buchhandlung in unserer Gegend suchte. Da diese uns unbekannt war, boten wir ihm an, sie im Telefonbuch zu suchen. Als sie nicht auffindbar war, fragte er uns: „Was ist denn das hier?“ Nach einer kurzen Erklärung ging ich an das Bücherregal, nahm eine Bibel heraus und übergab sie ihm mit den Worten: „Dieses ist unser Fundament!“ Der Besucher erwiderte: „In der Bibel lese ich auch gern, vor allem im Neuen Testament.“ Anhand der Lehren und Heilungen unseres Meisters Christus Jesus konnte ich ihm etwas über die Christliche Wissenschaft erklären. Nach etwa einer dreiviertel Stunde verließ uns dieser Gast, bedankte sich herzlich für das Gespräch und sagte: „Wenn ich mal wieder in Ihrer Stadt bin, würde ich gern Ihrem Gottesdienst beiwohnen!“ (In seiner Heimatstadt gibt es keine Kirche der Christlichen Wissenschaft.)

In der Apostelgeschichte in der Bibel Siehe Apg 8:26–39. finden wir eine Erzählung über einen Mann aus Äthiopien, der Philippus bittet, ihm eine Stelle aus dem Propheten Jesaja zu erklären. Was war dieser bemerkenswerten Begegnung vorausgegangen? Der Bericht beginnt mit den Worten: „Der Engel des Herrn redete zu Philippus.“ Es handelte sich also nicht um das zufällige Treffen zweier Personen, sondern offenbar suchte der Äthiopier ernsthaft nach einer Antwort, und Philippus war bereit, von dem, was er von Gott verstand, weiterzugeben. Verlangen und Bereitschaft wurden hier durch einen Engel zusammengeführt. Mrs. Eddy erklärt uns den Begriff Engel im Glossarium von Wissenschaft und Gesundheit unter anderem mit den Worten: „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 581.

Verlangen und Bereitschaft werden in unseren Leseräumen ebenfalls zusammengebracht. Durch Gebet konnte ich das viele Male beobachten. Und es wird Ihnen auch so gehen.

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