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Bibelnotizen

für die Bibellektionen vom November 1996

Aus der November 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

Ewige Strafe

3. November

Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. (Jes 55:7)

Zink zeichnet hier ein einprägsames Bild, das an das Gleichnis vom „verlorenen Sohn” erinnert: „Der Gottlose kehre um von seinem Wege und der Böse von seinen Gedanken. Er kehre um zum Herrn, so wird er ihn aufnehmen wie ein heimkehrendes Kind.”

Adam und der gefallene Mensch

10. November

Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten. ... so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unsern Herrn. (Röm 5:19–21)

Die ScB gibt zum Verständnis dieser Verse einen wichtigen Hinweis: „(5,21), Sünde’ in Kap. 6 und 7 ist das Wesen des Menschen im Unterschied von, Sünden’, die Auswirkungen dieses Wesens sind. Vergleiche 1Jo 1,8 mit 1Jo 1,10, wo dieser Unterschied auch gemacht wird.”

Barclay schreibt zu diesen Versen: „Wenn wir den Grundgedanken dieses Abschnitts in einem Satz zusammenfassen müßten, den Satz, mit dem Paulus begann, den er dann aber wegen anderer Gedanken nicht gleich zu Ende führte, würde dieser Satz lauten:, Durch Adams Sünde wurden alle Menschen zu Sündern und Gott Entfremdeten; durch die Gerechtigkeit Jesu Christi werden alle Menschen gerecht und vor Gott gerechtfertigt.’ Das hat Paulus denn auch sehr viel klarer als hier in 1. Korinther 15,21.22 so formuliert:, Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.’ ”

Barclay weist auf einige jüdische Vorstellungen hin, die zum Verständnis wichtig sind: „Der Solidaritätsgedanke. Die Juden betrachteten sich zu keiner Zeit als Individuen, sondern stets als Angehörige eines bestimmten Stammes, einer bestimmten Familie, eines bestimmten Volkes. ... In dieser Weise sieht Paulus nun auch Adam, der für ihn kein Einzelwesen, sondern ein Glied der Menschheit darstellt. Und weil Adam ein Glied dieser Menschheit war, hat in ihm die ganze Menschheit gesündigt. Seine Sünde ist zugleich die Sünde aller Menschen. ...

Die christlichen Denker haben sich zu allen Zeiten bemüht, den Gedanken vom Zusammenhang zwischen der Sünde Adams und der Menschheit zu interpretieren, und sind dabei zu verschiedenen Ergebnissen gekommen. 1. Man nahm an, dieser Abschnitt besage, daß, jeder Mensch sein eigener Adam’ sei, das heißt, daß ebenso wie Adam auch alle anderen Menschen sündigen, daß im übrigen aber kein rechter Zusammenhang zwischen der Sünde Adams und der Sünde der Menschheit bestehe, es sei denn ... Adams Sünde sei typisch für die Sündigkeit der Menschheit. 2. ... Adam stehe stellvertretend für die Menschheit ... 3. ... wir hätten von Adam die Tendenz zur Sünde geerbt. ... 4. ... daß die Menschheit wegen ihrer Solidarität, wegen ihrer Zusammengehörigkeit, buchstäblich in Adam gesündigt hat. ...

Paulus hält die wichtige Tatsache fest, daß die ganze Menschheit sich in einer Situation befand, aus der es kein Entkommen gab. Die Sünde hatte Gewalt über die Menschen. Es gab keine Hoffnung, bis Jesus Christus in die Welt kam und den Menschen etwas brachte, wodurch dieser Sachverhalt durchbrochen wurde. Durch das, was Jesus getan hat, durch das, was er ist, und durch das, was er den Menschen gibt, befähigt er sie, sich aus einer Situation zu befreien, in der sie hoffnungslos von der Sünde beherrscht wurden.”

Die Sterblichen und die Unsterblichen

17. November

Erlöse mich und errette mich aus der Hand der Fremden, deren Mund Falsches redet und deren rechte Hand trügt. Unsere Söhne seien wie Pflanzen, die aufschießen in ihrer Jugendkraft — unsere Töchter wie Säulen, geschnitzt für Paläste. (Ps 144:11, 12)

Seine Bitte um Erlösung bringt der Psalmdichter in einer bildhaften Sprache vor. Während in der LÜ offen bleibt, um welche Form von Fremdheit es sich handelt, um eine oder mehrere Personen, Gedanken oder Einflüsse, deutet die Hfa diesen Begriff als „feindliche Völker”: „Befreie mich, rette mich vor der Macht der feindliche Völker! Ihre Worte sind Lug und Trug. Selbst wenn sie schwören, lügen sie. Wenn du uns rettest, können unsere Kinder ungestört aufwachsen. Unsere Söhne werden stark und groß sein wie Bäume. Unsere Töchter werden schön sein wie gemeißelte Statuen, die prächtige Paläste zieren.”

Der Herr ist mein Gut und mein Teil; du erhältst mir mein Erbteil. Das Los ist mir gefallen auf liebliches Land; mir ist ein schönes Erbteil geworden. (Ps 16:5, 6)

In Hfa finden wir sowohl den wörtlichen als auch den frei übersetzten Text: „Du Herr bist alles, was ich habe; du gibst mir alles, was ich brauche. In deiner Hand liegt meine Zukunft. Was du mir gibst, ist gut. Was du mir zuteilst, gefällt mir.” — Wörtliche Übersetzung: „Der Herr ist mein Erbteil und mein Becher (= Geschick). Du sicherst mir mein Los. Die Meßschnüre sind mir in einer lieblichen Gegend zugefallen, ja, mein Erbteil gefällt mir.”

Seele und Leib

24. November

Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. (Mal 3:20)

Die ScB erweitert den Begriff des Heils: „Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und Heilung ist unter ihren Flügeln.” Dazu wird auf Ps 19:10 hingewiesen, wo es in einer Fußnote heißt: „, Die Furcht des Herrn’ ist ein Ausdruck des AT, der ehrfurchtsvolles Vertrauen bedeutet, das den Haß des Bösen einschließt.”

Denn es geschieht alles um euretwillen, damit die überschwengliche Gnade durch die Danksagung vieler noch reicher werde zur Ehre Gottes. Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig. (2. Kor 4:15–18)

Bruns betont in einer Fußnote, daß Paulus immer wieder Mut faßt, indem er auf den inneren, den wirklichen Menschen hinweist: „Das alles dient euch zum Besten. Denn je reicher der Strom der Gnade fließt, um so mehr Menschen lernen danken und diese Gnade zur Ehre Gottes preisen. Darum also verzagen wir nicht sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. Denn das gegenwärtige Leiden wiegt leicht gegenüber dem überreichen Maß und der ewigen Fülle von Herrlichkeit. Nur dürfen wir unsern Blick nicht lenken auf das, was wir vor Augen haben, sondern auf das, was wir noch nicht sehen. Denn das Sichtbare ist zeitlich und vergänglich, das Unsichtbare ist ewig.”

Abkürzungen

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
Hfa = Hoffnung für alle
= Lutherübersetzung
ScB = Scofield-Bibel
Zink = Jörg Zink, Womit wir leben können

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