Für Christen Ist die Taufe im allgemeinen eine zeremonielle Handlung zur Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. Sie kann auch ein Abwenden von einem früheren Lebensweg und ein Bekenntnis zu den Lehren Jesu bedeuten. Ich möchte Ihnen von einer besonderen Art von Taufe erzählen, die ich erlebt habe.
Als meine dreijährige Tochter abends wach wurde und weinte, sah ich, daß der Grund ihres Erwachens rote Flecken am Körper waren, die sie veranlaßten, sich auch sehr stark zu kratzen. Ich nahm sie in die Arme und versuchte, sie zu trösten. Sie beruhigte sich nicht und verlangte statt dessen von mir, diese Flecken mit einem Waschlappen abzuwaschen. Ich versicherte ihr, daß das nicht möglich sei, daß aber Gott uns immer geholfen hat und uns auch diesmal helfen wird. Sie weinte aber nur noch mehr.
Nun wandte ich mich still im Gebet an Gott. Ich versuchte meine Tochter gottähnlich zu sehen, d. h. Gottes Eigenschaften widerspiegelnd, und holte mir das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, und las in ihm. Während ich las, wurde ich ruhiger, die Angst wich, und meine Tochter schlief ein. Da es nun schon spät geworden und ich sehr müde war, ging ich ins Bett.
Etwa nach einer Stunde meldete sich meine Tochter erneut, und dasselbe wie vorher spielte sich ab, nur schien der Zustand meiner Tochter sich noch verschlechtert zu haben, und sie schrie aus Leibeskräften. Auch diesmal las ich im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft und versuchte, mir das Gelesene zu verinnerlichen. Das Ergebnis dieses Lesens war nicht nur, daß meine Tochter erneut einschlief, sondern ich erkannte, daß mein bisheriges Gebet nicht ausreichend gewesen war, nur oberflächlich, nicht gründlich, und ich hungerte nach geistiger Erhebung.
So ging ich, obwohl ich sehr müde war, nicht ins Bett, sondern studierte im Lehrbuch und in der Bibel. Ich schlug Stellen nach, die das Wort „Reinigung" enthielten. Eine Stelle im Lehrbuch lautet: „Unsere Taufe ist eine Reinigung von allem Irrtum" (S. 35). Ich forschte nun auch in der Bibel nach der Bedeutung von Taufe. Johannes der Täufer sprach: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!" (Mt 3:2). Das Wort „Buße" bedeutet in der Bibel Umkehr zu Gott. Viele Menschen, die zu Johannes kamen und ihm glaubten, wollten „neue" Menschen werden und ihre Sünden ablegen. Zur Bekräftigung ihres neuen Glaubens ließen sie sich taufen. So war die Taufe eine symbolische Handlung für einen geistigen Umwandlungsprozeß oder anders gesagt: das Abwaschen der Sünden oder Reinigen von Irrtum, von irrigen Gedanken. Johannes der Täufer sprach: „Ich taufe euch mit Wasser, aber er wird euch mit dem heiligen Geist taufen" (Mk 1:8). Damit meinte er Jesus Christus, der viele Menschen aufgrund seines Verständnisses von Gott geheilt hat. Er konnte die Sünden, die Krankheiten und auch den Tod durch dieses Reinigen von irrigen Gedanken heilen, wie es Johannes vorhergesagt hatte.
Da wurde ich wieder hellwach. Das war es, was ich brauchte. Ich brauchte keinen Waschlappen oder ein anderes materielles Mittel zur Entfernung der Flecken. Nein, diese geistige Taufe brauchte ich. Mary Baker Eddy definiert Taufe folgendermaßen: „Reinigung durch Geist; Untertauchen im Geist" (Wissenschaft und Gesundheit, S. 581). Mir wurde klar, daß dieser geistige Umwandlungsprozeß „Taufe" das Auffüllen des Bewußtseins mit göttlichen Ideen bedeutet, das die Vorstellung vom Bösen, von Sünde oder Krankheit verschwinden läßt oder wegwäscht. Die Flecken oder die Krankheit, die sich da zeigte, waren nur ein Irrtum ohne wirkliche Existenz.
So galt es, ein falsches materielles Bild in meinen Gedanken zu korrigieren oder wegzuwaschen. Ich dachte daran, daß ich dieses Krankheitsbild von meiner Tochter in meinen Gedanken genauso wegwaschen konnte wie einen Fleck auf der Fensterscheibe. Dieses Reinwaschen oder, anders gesagt, die geistige Taufe ist ein Erkennen der geistigen Tatsachen, die den Menschen als Bild und Gleichnis Gottes ausweisen. Wir können daher nicht Gott unähnlich sein, im Gegenteil: Ist Gott geistig, vollkommen und rein, ist es der Mensch ebenfalls.
Was sich nun in mir ereignete, läßt sich sehr gut mit folgender Stelle aus dem Markusevangelium beschreiben: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden" (Mk 16:16). Alle Angst und Sorge fielen von mir ab, und ich empfand unendliche Freude und Dankbarkeit für alles, was Gott getan hat. Erfüllt von dieser göttlichen Liebe, ging ich ins Bett. Meine Morgen. Dieser gestaltete sich ganz normal, und es waren auch keine Anzeichen von Flecken mehr vorhanden.
Dankbar bin ich nicht nur, daß der Gesundheitszustand meiner Tochter wiederhergestellt ist, sondern vielmehr für diese geistige Taufe, die ich erlebte und die mich für die Wahrheit emfänglich gemacht hat.
Reichenbach/Fils
Deutschland
Hiermit möchte ich folgendes bezeugen: An jenem Abend wurde ich durch das laute Schreien meiner Tochter geweckt. Meine Frau war schon auf und kümmerte sich um sie. Als ich meine Frau fragte, ob ich ihr helfen könne, bat sie mich, ruhig weiterzuschlafen. Aufgrund meines Vertrauens in Gott und auch in meine Frau konnte ich furchtlos wieder zu Bett gehen und schlief auch schnell wieder ein. Am nächsten Tag bemerkte ich keine Unterschiede im Verhalten oder im Aussehen unserer Tochter im Vergleich zu den Tagen davor.
