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Kinder als Sieger, nicht Opfer

Aus der November 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Inmitten Weitverbreteter Öffentlicher Besorgnis um die Sicherheit und das Wohlergehen von Kindern entdecken manche Eltern die hervorragende Fürsorge und den Schutz, den sie ihrer Familie durch absolutes Vertrauen auf Gott geben können. Diese Fürsorge gründet sich auf das Verständnis von Gott und Seinen Gesetzen und zeigt sich in Gesundheit, Schutz und innerem Frieden. Familien, die echtes christliches Heilen erfahren, haben erkannt, daß Gott „unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten" Ps 46:2. ist.

Unsere vier Kinder sind in einer Großstadt aufgewachsen und haben in der Schule Vandalismus, Diebstahl und Rassenkonflikte miterlebt. Auch Vororte und ländliche Gemeinden werden heutzutage mit solchen Problemen konfrontiert. Wir Eltern können nicht jeden Augenblick bei unseren Kindern sein. Wie können wir ihnen beim Heranwachsen helfen zu verstehen, daß sie niemals Opfer von Mißbrauch wie Diebstahl, Verlust oder Zorn zu sein brauchen?

Die Erziehungsarbeit, die von Schulen und anderen Gruppen in diesem Bereich geleistet wird, ist ein wichtiger Schritt, aber sie reicht nicht immer aus. Mein Mann und ich erkannten, daß wir dafür verantwortlich sind, unseren Kindern die geistigen Mittel an die Hand zu geben, mit denen sie ihre gottgegebene Macht und Herrschaft über jede Ungerechtigkeit ausüben können. Mary Baker Eddy, die Verfasserin von Wissenschaft und Gesundheit und eine eifrige Nachfolgerin Christi Jesu, bemerkt: „Eine Demonstration der Tatsachen der Seele auf Jesu Weise löst die dunklen Visionen des materiellen Sinnes in Harmonie und Unsterblichkeit auf. ... Den Gedanken falscher Stützen und des materiellen Augenscheins zu entkleiden, damit die geistigen Tatsachen des Seins erscheinen können — das ist die große Errungenschaft, durch die wir das Falsche wegfegen und dem Wahren Raum geben werden." Wissenschaft und Gesundheit, S. 428.

Unsere vier Kinder haben in der Schule Vandalismus, Diebstahl und Rassenkonflikte miterlebt.

Wenn Jesus mit unmoralischen oder ungesunden menschlichen Zuständen konfrontiert wurde, handelte er immer so, daß die geistige Unschuld, die jeder von Natur aus besitzt, gestützt und gestärkt wurde. Da Gott Geist, Seele ist und der Mensch Sein geistiges Gleichnis, leuchtet es ein, daß sündige Eigenschaften Lügen oder Täuschungen sind, die zurückgewiesen werden müssen.

Jesus ignorierte Sünde und Krankheit nicht. Im Gegenteil, er sah und liebte die wahre, geistige Natur des Menschen mit solcher Klarheit, daß sterbliche Täuschungen zerstört wurden und sich das Gute, das Gottes Bild innewohnt, als die dauerhafte Tatsache offenbarte. Der Meister zeigt uns, daß wir angesichts von Bedrohungen mehr tun können, als bloß materielle Mittel einzusetzen: Wir können die von Sünde und Krankheit unberührte, geistige Natur des Menschen wahrnehmen.

Weil Kinder geistig rein sind, machen sie ganz natürlich die dem Menschen innewohnende Güte geltend. Einen eindrucksvollen Beweis dafür erlebte unsere Familie vor vielen Jahren, als unser Sohn noch sehr klein war. Mein Mann und ich hatten eine Auseinandersetzung. Da standen wir nun Auge in Auge einander gegenüber und schleuderten uns mit lauter Stimme böse Worte ins Gesicht. Plötzlich merkten wir, wie unser kleiner Junge sich zwischen uns gedrängt und seine Arme um unsere Beine gelegt hatte. Er schaute in unsere überraschten Gesichter auf und erklärte ernsthaft, wir seien Gottes Kinder, die sich liebhätten, und böse sein sei Irrtum! Unser Sohn hatte einfach die geistige Tatsache ausgesprochen, die er über unser Heim und unsere Beziehungen untereinander gelernt hatte — daß sie sich auf Liebe, Gott, gründen und Gottes untrennbare Beziehung zu Seinen lieben Kindern widerspiegeln. Der Streit hörte sofort auf.

Solche Erklärungen sind machtvoll, wenn sie Anerkennungen der geistigen Wirklichkeit — unserer wahren Natur als geistiges Bild und Gleichnis unseres Schöpfers — sind. Kinder können diese Macht genausogut ausüben wie Erwachsene, denn die Macht liegt in der Erkenntnis der Tatsachen Gottes. Und diese Macht wird uns durch Widerspiegelung zuteil.

Wir haben göttliche Vollmacht, die Lüge von materiellem Konflikt aus der Welt zu schaffen. Und es ist Gott, Wahrheit, der das tut. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Irrtum wird durch die große Wahrheit ausgerottet, daß Gott, das Gute, das einzige Gemüt ist und daß das angebliche Gegenteil des unendlichen Gemüts — Teufel oder Böses genannt — nicht Gemüt, nicht Wahrheit ist, sondern Irrtum, ohne Intelligenz oder Wirklichkeit." Ebd., S. 469.

Wir sind dafür verantwortlich, unseren Kindern die geistigen Mittel an die Hand zu geben, mit denen sie ihre gottgegebene Macht und Herrschaft über jede Ungerechtigkeit ausüben können.

Unser aufrichtiges Gebet für die Kinder vertraut sie Gottes beständiger Herrschaft und Obhut an. Kinder sollten von den Herausforderungen des Lebens nicht ferngehalten werden. Statt dessen können wir mit dazu beitragen, ihnen das Rüstzeug zu geben, durch das sie diese Herausforderungen mit christlichem und wissenschaftlichem Vertrauen auf Gott bewältigen werden. Wir können in ihnen die Fähigkeit wecken, die Lügen der grassierenden destruktiven Materialität durch die heilende Wahrheit zu ersetzen, die das Böse und seine Bedrohungen zunichte macht.

Eine solche Herausforderung bewältigte einige Jahre später unsere Tochter durch Gebet. Sie und ihr Bruder besuchten damals eine Schule im Ausland. Mit diesem Abenteuer waren notwendigerweise eine Menge Reisen verbunden, und sie lernten, das anzuwenden, was ihnen zu Hause und in der christlichwissenschaftlichen Sonntagsschule über die Harmonie und Sicherheit des Menschen in Gott beigebracht worden war. Sie waren sich klar darüber, daß das Reisen eine rechte Aktivität darstellte und sie dabei der Führung der göttlichen Liebe folgten. Viele Male konnten sie beweisen, daß Gottes Regierung wirklich und konkret erlebbar ist, und zwar genau da, wo das materielle Denken behauptet hätte, daß sie einfach keine Kontrolle über die Umstände hatten.

Einmal fuhren beide Kinder mit der Bahn zur Schule zurück. An einer Station merkte meine Tochter plötzlich, daß ihr Koffer, der viele ihrer kostbarsten Sachen enthielt, nicht mehr im Zug war. Die Bahnpolizei wurde benachrichtigt. Man sagte ihr, daß bei solchem Diebstahl nicht viel Hoffnung bestand, daß die Sachen wiedergefunden würden. Ihr wurde freundlich mitgeteilt, daß sie leider nicht erwarten könne, ihren Koffer oder seinen Inhalt je wiederzusehen.

Sie und ihr Bruder riefen uns vom Bahnhof aus an, aber nicht um uns die traurige Nachricht mitzuteilen, sondern um uns zu bitten, mit ihnen daran festzuhalten, daß alles, was sie brauchte und für sie kostbar war, unversehrt ist, untrennbar von Gott, und daß Gottes Mensch die einzige Wahrheit ist, genau dort, wo ein sterblicher Dieb zu sein schien.

Obwohl durch die Entfernung voneinander getrennt, war doch unsere Familie augenblicklich im Gebet vereint. Während der weiteren Fahrt hörte unsere Tochter nicht auf zu beten — in diesem Fall betete sie, indem sie nach Beweisen der Güte Gottes Ausschau hielt, die sich genau dort und immer im Menschen widerspiegelte. Später erzählte sie mir, daß ihr sofort aufgefallen sei, wie freundlich die Bahnbeamten und die Polizisten um sie besorgt waren, als sie mit ihren gründlichen Nachforschungen begannen.

In der Schule angekommen, beschloß sie, niemandem etwas von der Sache zu erzählen, der nicht unbedingt davon wissen mußte, Ihr war klar, daß man nicht Gottes ehrlichen Menschen sehen und zugleich als Opfer eines Diebes Mitleid suchen konnte. Das paßte einfach nicht zusammen. Da sie wußte, daß sie das Gute, das ihr als Kind Gottes gehörte, nicht verloren hatte, wollte sie nicht ein bißchen angenehmes Mitleid gegen die Freude einer Heilung eintauschen. Statt dessen ließ sie nicht ab vom Gebet und von der festen Überzeugung, daß der Mensch Gottes unschuldige, geistige Idee ist.

Die Freude war groß, als sie am nächsten Tag einen Anruf von der Bahn bekam! Völlig überrascht berichtete man ihr, daß ihr Koffer in einem abseits gelegenen, ländlichen Bahnhof aufgefunden worden war. Der Inhalt war offensichtlich gründlich durchwühlt worden, aber kein einziger Gegenstand fehlte. Sie war selig! Wieder zeigte sich die Freundlichkeit der Bahnbeamten, denn sie beeilten sich, ihr das aufgefundene Gepäck schon mit dem nächsten Zug nachzuschicken.

Wir Eltern freuten uns ebenfalls über ihren Sieg über die aufdringlichen Lügen von Diebstahl und Verlust. Wie wunderbar tröstlich war es zu wissen, daß sie durch ihr diszipliniertes Festhalten an der Unschuld des Menschen „das Falsche wegfegen und dem Wahren Raum geben“ konnte. Auch wußten wir, daß durch unsere Beharrlichkeit, nur Gottes Menschen und nichts anderes wahrzunehmen, weder „Dieb" noch „Opfer", alle Beteiligten — einschließlich der Person, die den Koffer gestohlen hatte — Gerechtigkeit erkennen würden. Wir haben nie erfahren, ob der Betreffende gefaßt wurde. Aber wir sind überzeugt, daß solche Wahrheitsbehauptungen in ihrer Anerkennung des Guten die ganze Menschheit einschließen. Das unvermeidliche Ergebnis ist, daß das Böse nicht nur verdrängt wird, es wird zerstört — und jeder einzelne wird gerettet.

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