Die Allverfügbarkeit des Geistes. Gott ist allgegenwärtig. Die Medizin des Geistes ist zu jeder Zeit, an jedem Ort und in jeder Situation erreichbar. Geistige Medizin muß nicht erst in der Apotheke besorgt werden. Indem ich christlich-wissenschaftlich beten und heilen lernte, wurde mir dieser Vorzug unentbehrlich. Es gibt Sicherheit, wenn man etwa erlebt, daß man mitten im Wald von einer ganzen Anzahl von Wespenstichen in wenigen Minuten vollständig geheilt werden kann. Durch das hervorragende „Erziehungsporgramm“, wie eine Ausüberin die Einrichtungen der Kirche Christi, Wissenschafter, mit ihren Gottesdiensten, Sonntagsschulen, Hochschulvereinigungen, Leseräumen, Vorträgen, den Bibellektionen und der Möglichkeit des Klassenunterrichtes bezeichnete, sind den Christlichen Wissenschaftern solche Heilungen einfach und natürlich.
Das einzig positive Wirken des göttlichen Geistes. „Geist ist positiv“ Wissenschaft und Gesundheit, S.173., stellt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, ihrem grundlegenden Werk über die Christliche Wissenschaft, fest. Ich war tatsächlich aufs angenehmste überrascht, in der Christlichen Wissenschaft eine hocheffiziente und nebenwirkungsfreie Heilweise gefunden zu haben. Für viele Mediziner sind die gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen der materiellen Behandlungsmethoden eines der großen Probleme der Schulmedizin. Nach meinen eigenen Erfahrungen bedeuten selbst in der klassischen Homöopathie sogenannte „Erstverschlimmerungen“ oftmals eine beträchtliche Belastung für den Patienten.
In der Ausübung der Christlichen Wissenschaft habe ich gerade das Gegenteil erlebt, nämlich daß selbst nicht spezifisch behandelte Beschwerden „mit“ geheilt wurden.
Die Reinheit der geistigen Medizin. Der Ursprung aller wahrhaft geistigen Medizin ist Gott, Geist. Sie ist rein geistig und trägt kein Element der Materie in sich.
Es dauerte eine Weile, bis ich — wiederum durch eigene Erfahrung — zugeben mußte, daß ungenaue Vorstellungen über geistiges Heilen oder ein Mischen mit materiellen Methoden den Erfolg beträchtlich schmälern. Ich erkannte schließlich, nachdem ich eine Menge Literatur gesichtet und deren Lehren praktisch erprobt hatte, daß in Präzision und Wirksamkeit nichts dem o. g. Lehrbuch gleichkam. Satz für Satz kann in der eigenen Praxis bestätigt werden.
Die Unendlichkeit des Geistes. Eine der erhebendsten Dimensionen des göttlichen Geistes ist seine Unendlichkeit, Geist kennt keine Begrenzung. Allein der Geist des Christus vermag das Versprechen zu geben: „Wer mein Wort hält, der Tod nicht sehen in Ewigkeit.“ Joh 8:51.
Die Materie bietet diese Vision niemals, denn ihr Wesen ist Endlichkeit. Materielle Heilweisen konfrontieren den Menschen beständig mit Begrenzungen. Sie gehen von der Materie und damit von der Endlichkeit aus.
Der Geist des Christus hingegen tritt immer, absolut immer, für Heilung ein. Er gibt niemals jemanden auf. Er hat unendliche Mittel, denn seine Medizin ist Geist.
Ich wurde einmal spätabends von einer Dame angerufen, die unter Tränen berichtete, daß sich ihre Mutter in der Intensivstation einer Klinik befinde. Man hatte alle Geräte und Medikationen abgesetzt, denn man sah keine Möglichkeit mehr, ihr Leben zu retten. Sie war nicht ansprechbar, und man erwartete ihr Ableben noch in jener Nacht. In dieser Situation wandten wir uns gemeinsam und innig an Gott, um zu verstehen, daß Leben unendlich ist. Wir beteten hingebungsvoll. Als ich frühmorgens in der Klinik anrief, teilte mir das Personal mit, daß zu ihrem Erstaunen die Patientin lebte und bei Bewußtsein sei und aufrecht im Bett säße. Ich konnte sie besuchen, und sie erholte sich bald vollständig.
Die Christliche Wissenschaft hat mir immer wieder überzeugend bewiesen, daß die Medizin des Geistes materielle Grenzen überwindet. Sie führt über die Materie hinaus.
Göttliches Heilen ist umfassend. Die Christliche Wissenschaft schließt in ihrer Anwendbarkeit nicht nur gesundheitliche Aspekte ein, sondern alle Belange des menschlichen Lebens. Dadurch ist sie weit mehr als eine Heilmethode. Sie ist eine zutiefst praktische christliche Lebensform. Das göttliche Gesetz greift in jeden Lebensbereich ein. Sie durchdringt tief die Glaubensinhalte, die Überzeugungen, die Ethik und die Lebensziele eines Menschen. Sie lenkt das Denken, Fühlen und Handeln in göttlichere Bahnen. So erlebte ich Heilungen in Fällen nicht nur gesundheitlicher, sondern beispielsweise auch wirtschaftlicher Schwierigkeiten.
Aus der Schulmedizin, aber auch aus anderen alternativen Heilmethoden hört man immer wieder, daß Patienten aufgegeben wurden, weil die Mittel schließlich ausgeschöpft waren. Die Medizin der Christlichen Wissenschaft ist unerschöpflich, sie führt immer weiter in der mentalen Umwandlung, sie findet immer neue Ansatzpunkte, um das menschliche Gemüt dem Christus spezifisch anzugleichen. Heilung tritt dann manchmal fast unmerklich ein, selbst in Fällen, in denen man zuerst gar keinen sichtbaren Fortschritt wahrnehmen konnte.
Es wurde für mich zunehmend offensichtlich, daß Mary Baker Eddy den Ton wahren Heilens wiedergefunden hat, den schon Christus Jesus meisterlich angestimmt hat.
Die Forderungen der geistigen Medizin. Natürlich fragte ich mich, als ich die Christliche Wissenschaft kennenlernte, warum sie denn nicht viel weiter verbreitet wäre und praktiziert würde. Sie hat doch wahrhaft bestechende Vorzüge zu bieten.
Der Schlüssel zur Christlichen Wissenschaft ist ehrliches Streben. Sie verlangt Wissenschaftlichkeit und Vorurteilsfreiheit des Denkens. So einfach ihre Grundsätze sind, man muß sich auf eine praktische Erprobung ihres Wahrheitsgehaltes wirklich gründlich einlassen.
Es braucht durchaus große Hingabe, eine tiefe Liebe und Umwandlungsbereitschaft. Man muß sich aus allgemeinen rein suggestiven Denkmustern radikal lösen, um praktischer christlicher Vernunft die Führung zu überlassen.
So leicht und selbstverständlich Heilungen mitunter vonstatten gehen, so sind doch manchmal nicht nur Stunden, sondern ganze Tage und Wochen des Gebets nötig, um die Tiefe der mentalen Reinigung und die Heilung zu erleben.
Wer bereit ist, sich von Gott ganz erfassen zu lassen, wird sich in der Christlichen Wissenschaft eine Heilweise erschließen, die nicht ihresgleichen hat. Die individuelle Erfahrung spricht für sich selbst. Rückblickend erscheint es mir ganz selbstverständlich, von den Niederungen und der Enge der Materie weiterzureisen in die Weite und Unendlichkeit des Geistes.
Christus versprach uns allen ja: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Joh 12:31.