Dank meinen Eltern ist es mir seit meiner Jugend vergönnt, Christian Science zu kennen. Die von Mary Baker Eddy, der Gründerin der Kirche Christi, Wissenschaftler, oft erwähnte Notwendigkeit, Dankbarkeit zu zeigen, gebietet mir, ein schriftliches Zeugnis über die Anwendung dieser Religion einzureichen. Die einzige Schwierigkeit dabei ist, aus der Fülle der erlebten Segnungen ein einzelnes Ereignis heraus zugreifen.
Der Arzt zeigte mir das Röntgenbild mit der Mitteilung, dass ich eine schwere Lungentuberkulose überstanden hätte.
Als ich Anfang Oktober 1954 zum obligatorischen militärischen Wiederholungskurs für drei Wochen einrückte, fand die übliche sanitarische Antrittskontrolle statt. Am Tag danach, es war der 7. Oktober 1954, wurde ich nochmals vor das Ärztetrio zitiert und erneut geröntgt. Als Resultat wurde mir mitgeteilt, dass ich ab sofort bis zum 7. Oktober 1956 vom Militärdienst befreit werde. Ich solle mich unverzüglich beim Hausarzt melden, um in ein Lungensanatorium eingewiesen zu werden, wegen schwerer Lungentuberkulose. Als Anhänger von Christian Science hatte ich natürlich keinen Hausarzt! Dies war in Freiburg, etwa 100 Kilometer von meinem Wohnort entfernt.
Auf der Fahrt nach Hause dachte ich darüber nach, ob es mir wohl gelingen würde, den Verwaltungsrat des Unternehmens, das ich leitete, davon zu überzeugen, dass ich die Firma auch aus dem Lungensanatorium in Davos führen könnte, wenn mich einmal wöchentlich der Werkleiter und/oder die Sekretärin besuchen würden. Plötzlich wurde mir bewusst, wie falsch mein Denken war. Ich hatte die Feststellungen der Ärzte und das Röntgenbild als wirklich angenommen.
Dann überlegte ich, ob ich es fertig bringen würde, des Irrtums allein Herr zu werden. Ich fühlte mich dazu stark genug. Am meisten half mir damals das ständige Studium des Herolds und natürlich des Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Nach einem Jahr glaubte ich, den Irrtum überwunden zu haben. Ich fühlte mich verpflichtet, zum Schutze meiner Familie eine verhältnismäßig große Lebensversicherung abzuschließen. Da ich vom Militärdienst dispensiert war, verlangte die Versicherung von mir eine Untersuchung bei deren Vertrauensarzt. Dieser zeigte mir das neue Röntgenbild mit der Mitteilung, dass ich eine schwere Lungentuberkulose überstanden hätte, deren Herd völlig eingekapselt sei, was ich auf dem Röntgenbild auch selbst sehen konnte. Er erklärte mich als vollständig gesund. Auf seinen Bericht hin schloss die Versicherung einen Vertrag ab, ohne jeden Vorbehalt und zur normalen Prämie.
Er erklärte mich als vollständig gesund.
Daraufhin meldete ich mich bei der militärischen Dienststelle mit dem Begehren, wieder meinen obligatorischen Militärdienst bis zum Ablauf der Dienstpflicht leisten zu können. Nach einem Aufgebot zu einer militärärztlichen Kontrolle wurde ich wiederum in die Militärdienstpflicht aufgenommen. Ich hatte noch drei Wiederholungskurse zu leisten und erst dann wurde ich wegen Erreichen der Altersgrenze aus der Dienstpflicht entlassen.
Obwohl Mrs. Eddy jeden Erfolg mit der Anwendung ihrer Lehre als gleich groß bezeichnet, ist für mich diese Heilung der bemerkenswerteste Beweis. Später wurde ich noch öfters geröntgt und vom Röntgenarzt auch auf die bemerkenswerte Heilung hingewiesen.
Ich schreibe dieses Zeugnis in der Hoffnung, es möge von jemand gelesen werden, der mit solchen Problemen zu kämpfen hat und zur Gewissheit kommen muss, dass sogenannte materielle Beweise wie ein Röntgenbild keineswegs wahr sind und richtigem Denken nicht standhalten. Angesichts dieser und vieler weiterer Heilungen von disharmonischen Zuständen, nicht nur gesundheitlicher Art, ist meine Dankbarkeit für die Lehre von Christian Science andauernd und tief.
Oberrohrdorf, Schweiz
