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Josef und der Straßenwischer oder: Was ist Ihre wirkliche Arbeit?

Aus der Dezember 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der morgendliche Stoßseufzer „Herr, lass Abend werden, Morgen wird's von selber“ deutet nicht gerade darauf hin, dass ein Tag mit besonders interessanter und beglückender Arbeit bevorsteht! Muss das so sein? „Eigentlich nicht!“, werden Sie möglicherweise antworten und das vielleicht sogar auch sagen, wenn bei Ihnen die Aussichten auf solche sinnvolle Arbeit gar nicht vorhanden zu sein scheinen, etwa weil Sie arbeitslos sind oder Ihre berufliche Tätigkeit nicht Ihren Vorstellungen entspricht.

Wohl jeder Mensch verspürt in seinem Innersten den Wunsch nach einer Arbeit, bei der er jene tiefe Befriedigung empfindet, die wirklich glücklich macht. Das Entfalten von Fähigkeiten, wie sie dem Menschen innewohnen, ist ein Bedürfnis, das gestillt werden kann, wenn wir unsere Arbeit mit Freude und innerer Zufriedenheit leisten. Sie mögen sich fragen, wie und wo solche Arbeit „erhältlich“ ist, wenn in Ihrem Bereich Arbeit offensichtlich „Mangelware“ zu sein scheint und Ihnen die „guten Brocken“ regelmäßig weggeschnappt werden, weil andere, wie Sie glauben, über mehr „Vitamin B“, also über sogenannte „gute Beziehungen“, verfügen.

Wie entsteht denn jenes wünschenswerte Glücksgefühl, das eine sinnvolle Arbeit hervorruft? Der Hauptgrund liegt sicher im bekannten Sprichwort: „Geben ist seliger als Nehmen.“ Ich erinnere mich an ein Erlebnis vor vielen Jahren, das in mir einen nachhaltigen Eindruck hinterließ: Ziemlich früh an einem Sonntagmorgen, als noch keine Verkehrsmittel unterwegs waren, marschierte ich durch die Stadt zum Bahnhof. In einer Straße beobachtete ich vor mir einen Straßenwischer, der fröhlich pfeifend die Überreste eines nächtlichen Festes sauber wegräumte. Als ich zu ihm kam, sagte ich freundlich „Guten Tag!“ (und meinte es auch so). Der Gruß wurde ebenso freundlich erwidert, und weil ich noch etwas Zeit hatte, fragte ich den strahlenden Mann, was er denn in seiner Arbeit sehen könne, dass er dabei so zufrieden pfeife angesichts der Berge von Unrat, die ihm andere „beschert“ hätten. „Ich mache es ja für Sie!“, sagte er. Und wie er das sagte, zeigte mir, wie dankbar er war, dass an diesem Morgen jemand nicht allein seine Arbeit gewürdigt, sondern seine Einstellung zu ihr erkannt hatte, was ihm offensichtlich mehr bedeutete, als ein freundliches „Danke schön!“

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