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Prüfungszeit: Ein Hinwenden zu Gott

Aus der Dezember 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Einen neuen Arbeitsplatz zu finden oder einen anderen unbefriedigenden Zustand in seinem Leben zu ändern kann zu einer Prüfungszeit werden. Es kann uns auch näher zu Gott, Geist, und unter die Führung des Christus bringen, sofern wir bereit sind, Gott als die unerschöpfliche, unendliche Quelle allen Daseins zu begreifen.

Die Konstanz der göttlichen Führung zu erkennen und sie auch zu demonstrieren erfordert oftmals Gehorsam dem unendlichen Gemüt gegenüber, der uns wiederum in die Lage versetzt, mehr von der Führung Gottes wahrzunehmen. Dieses „Perpetuum mobile“ existiert nur im Prinzip Gottes, wo Ursache und Wirkung zugleich und völlig selbstschöpferisch bestehen. Aus dieser Gesetzmäßigkeit bezieht der Mensch die Kraft und den Ideenreichtum, Gott im täglichen Leben mühelos und ortsunabhängig zum Ausdruck zu bringen.

Die Konstanz der göttlichen Führung zu erkennen und sie auch zu demonstrieren erfordert oftmals Gehorsam dem unendlichen Gemüt gegenüber.

Diese Veränderung des Denkens drückt sich individuell im Menschen aus und ist mit Fortschritt und Wachstum in dem Erforschen des unendlichen göttlichen Gemüts verbunden. Dieser Fortschritt ist notwendig, um geistig wachsen zu können. „Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 66., sagt uns die Entdeckerin und Gründerin von Christian Science, Mary Baker Eddy.

In meiner beruflichen Tätigkeit deutete sich über einen längeren Zeitraum eine Kündigung an. Ich wandte mich sofort zu Gott hin und betete, um die negativen Einflüsse zu zerstören. Doch ich tat das wohl in der Theorie, aber nicht in der täglichen Demonstration. Ich versuchte mit menschlichen Mitteln eine Veränderung herbeizuführen, was darin endete, dass ich einen Auflösungsvertrag angeboten bekam.

Die Furcht war sehr groß, da wir eine sechsköpfige Familie sind. Ich hatte das Gefühl, als würde mich aus voller Fahrt ein Anker, den ich nicht gesetzt hatte, abrupt stoppen. Dies war der Punkt, mich — das erste Mal nach 30 Jahren — an einen Christian Science Praktiker zu wenden mit der Bitte, mir aus meiner total verworrenen gedanklichen Lage zu helfen. Dieser hat mich zielsicher und liebevoll über mehrere Stufen sehr schnell auf den Weg Gottes zurückgeführt und ich erkannte die Chance, die in dieser Prüfung verborgen war. Der Nebel war schnell durchbrochen, in dem ich herumstocherte. Die praktischen Dinge, die bei der Trennung von der Firma, in der ich achtzehn Jahre tätig war, nötig waren, wurden voller Harmonie und für beide Seiten zufriedenstellend gelöst. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt weder eine neue Beschäftigung noch etwas in Aussicht.

Nachfolgende wichtige Schritte haben seither mein Denken verändert:

1. Gott ist der einzige wirkliche Arbeitgeber — nicht mit materiellen Mitteln an einem Arbeitgeber oder einem Menschen festhalten.

2. Demütig Gott vertrauen, auf Ihn lauschen und folgsam sein, dass Er alles perfekt und zu unserer vollsten Zufriedenheit löst und die Furcht besiegen durch Wachstum in geistigem Verständnis.

3. Gott ist mein Arbeitgeber, ich kann nie wirklich arbeitslos werden, ich habe immer Arbeit, ich bin vollbeschäftigt im Reich Gottes.

4. Gott wirken lassen! Ich lasse Gott wirken und beeinflusse Sein Wirken nicht mit eigenwilligen menschlichen Schritten, denn das verstößt gegen das erste Gebot, in dem es heißt: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 2. Mose 20:3.

Mrs. Eddy schreibt in ihrem Werk Vermischte Schriften: „Seid gewiß, daß Gott euren Weg bestimmt, dann beeilt euch, unter allen Umständen zu folgen.“ Verm., S. 117. Gott enttäuscht uns niemals, man muss Ihn nur wirken lassen. Und glauben Sie mir, es lohnt sich! Zu keinem Zeitpunkt herrschte Mangel an Gelegenheiten und Stellenangeboten. Unter der Führung Gottes lernte ich wieder, aussagefähige Bewerbungen zu schreiben. Dieses geistige Wachstum war eine Zeit voller Veränderungen und Segnungen für die ganze Familie und für das Umfeld, in dem ich mich befand. Ich fand sehr schnell meinen inneren Frieden wieder sowie das Gefühl, immer wieder eine neue Plattform zu ersteigen und von dieser Grundlage aus weitere Höhen zu erklimmen. Ich kann dem Psalmisten zutiefst nachempfinden, wenn er sagt: „Sei nun wieder zufrieden meine Seele; denn der Herr tut dir [wieder] Gutes.“ Ps 116:7. Ich empfand sehr deutlich, dass diese Prüfungszeit mich zu Gott hinführte. Ich begann mein ganzes weiteres Leben auf Gott auszurichten und Seinem geistigen Gesetz Folge zu leisten, so wie ich als Autofahrer es auf der ganzen Welt gewohnt bin, vor jeder roten Ampel stehen zu bleiben.

Der neue Arbeitsplatz kam nicht einfach durch erneute Bewerbungen zustande. Doch ich versuchte, mich konsequent unter Gottes Führung zu stellen. Dadurch wurde mir ein Weg gezeigt, der für mich individuell letztendlich genau passend für meinen Fortschritt war. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein Jahr lang pro Woche ca. Vier bis sechs Bewerbungen geschrieben — ohne Erfolg. Plötzlich erwachte ich wie aus einem Traum und wurde auf wunderbare Weise innerhalb von zwei Wochen zum Klassenunterricht in Christian Science geführt. Ich erkannte während des Unterrichts so klar die Wahrheit über die Wirksamkeit des göttlichen Gesetzes, dass mir vollkommen bewusst wurde: Ich ruhe im Gemüt Gottes, in seiner unendlichen Harmonie wie ein Schmuckstück in einer Samtschachtel.

Am Abend des ersten Klassenunterrichtstages wurde mir klar, dass ich alle Schritte getan hatte, die ich tun sollte, und dass eine Lösung unmittelbar bevorstand. Während der folgenden Tage erhielt meine Frau vier Anrufe von Firmen, bei denen ich mich beworben hatte. Eine Woche später unterschrieb ich einen Arbeitsvertrag. Ich fand dort Arbeitsbedingungen vor, die ich mir schon immer gewünscht hatte, und es stellte sich heraus, dass dies die optimale Nutzung meines in achtzehn Jahren erlernten Ingenieurswissens war.

Das Hinwenden zu Gott lässt jeden die Wirksamkeit der göttlichen Allmacht deutlich spüren. Und wir können klar erkennen, dass die Prüfungszeit Fortschritt birgt. Wenn wir den Christus im täglichen Leben empfinden und leben, kann eine Prüfungszeit nur in einer passgenauen Lösung enden, also in einer vollständigen, überaus logischen Demonstration, ohne Wenn und Aber, und es ist ein weiterer Beweis von der Fürsorge Gottes an den Menschen.

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