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Maria — die Mutter Jesu

Aus der Dezember 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Bekannte lieh sich von mir das Christian Science Lehrbuch aus — Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Nach ein paar Wochen gab sie es zurück und sagte: „Es hat mir sehr gefallen, wie sich das Buch so liebevoll mit Maria, der Mutter Jesu, befasst.”

Das konnte auch nicht anders sein! Mrs. Eddy schreibt: „Jesus war der Sohn einer Jungfrau. Er war dazu berufen, den Sterblichen Gottes Wort zu verkünden und ihnen in einer menschlichen Gestalt zu erscheinen, die sie verstehen wie auch wahrnehmen konnten. Marias Empfängnis von ihm war geistig, denn Reinheit konnte Wahrheit und Liebe widerspiegeln, die in dem guten und reinen Christus Jesus so deutlich Fleisch geworden waren.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 332. Marias Geschichte, die uns durch Jesu einzigartige Geburt bekannt ist, hebt besonders ihre Reinheit hervor.

Maria war mit Josef verlobt, aber noch nicht verheiratet und hatte auch keine Beziehungen mit ihm gehabt. Sie besaß eine tiefe Geistigkeit. Ihr reines Denken war darauf vorbereitet, die Engelsbotschaft anzunehmen, die direkt von Gott, der göttlichen Liebe, kam. Daher war sie auch bereit diese heilige Aufgabe zu übernehmen, ihre Mission geistig zu verstehen und Jesus zur Welt zu bringen, den Wissenschaft und Gesundheit als den „höchsten menschlichen, körperlichen Begriff von der göttlichen Idee” Ebd., S. 589. beschreibt. Diese Empfängnis erfüllte die biblische Prophezeiung des Jesaja über das Kommen des Erlösers: „Siehe, eine Jungfrau [wird] schwanger.” Jes 7:14.

Die Geschichte von Maria unterscheidet sich grundlegend von der biblischen Geschichte von Eva. Diese Erzählung, eine Allegorie, spricht von einem Paradies, das wegen des Ungehorsams der Frau, die sich von einer sprechenden Schlange versuchen lässt, verloren geht. Ihr Ungehorsam und das Schuldbewusstsein, das sie daraufhin empfindet, lassen sie die geistige Wahrheit über Gott und Seine Schöpfung aus den Augen verlieren. Als Eva dem Traum von Materialität und menschlicher Zeugung, zu dem die Schlange sie verleitet, Glauben schenkt, unterwirft sie sich dem Gedanken von Schmerzen und Leiden, die, angefangen mit Kain und Abel, die Geburt ihrer Nachkommen begleiten. Diese Geschichte stellt nicht die Wahrheit über den wirklichen Menschen und seine geistige Identität dar.

Mrs. Eddy trifft folgende Feststellung über die Geburt der Kinder Evas: „Evas Erklärung, Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des Herrn' setzt voraus, dass Gott der Urheber der Sünde und der Nachkommen der Sünde wäre. Dieser falsche Daseinsbegriff begeht Brudermord.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 538. Die Erzählung berichtet auch, dass Kain in einem Augenblick des Neides seinen Bruder Abel tötet. Siehe 1. Mose 3-4.

Die heutigen Mütter können bedenken, was für eine erhabene und großartige Aufgabe es ist, jedes ihrer Kinder als das zu erkennen, was es in Wirklichkeit ist — ein Kind Gottes.

Für die heutigen Mütter ist es wichtig zu wissen, dass ihre Kinder nicht an der allegorischen Abstammung von Eva teilhaben, die aus einer von einer Schlange stammenden Lüge hervorgeht. Das Wirken des Christus im menschlichen Bewusstsein — ein Wirken, das Maria akzeptiert hat — öffnet den Weg zum Verständnis und zur Anwendung dieser Geistigkeit, die Teil der Geschichte von Maria ist.

Als Großmutter von acht Enkeln sehe ich, wie meine Schwiegertöchter, junge Mütter, mit dem Wachstum und der Erziehung ihrer Kinder beschäftigt sind. Falsch verstandene Freiheit, übersteigertes Konsumdenken, unredlicher Wettbewerb und die Tatsache, dass sich manchmal über den Gehorsam gegenüber den Eltern lustig gemacht wird, — das sind Dinge, die die Modernität unter den Jugendlichen zu verbreiten scheint und die sich als Herausforderung bei der Kindereziehung darstellen.

Wie oft habe ich darüber nachgedacht, was wir aus der Erfahrung Marias als Mutter Jesu lernen können. Ich habe erkannt, dass es am allerwichtigsten ist, unsere Kinder als Kinder Gottes anzusehen, so wie sie es tat. Nicht wie Eva, deren Worte „Ich habe einen Mann gewonnen” erkennen ließen, dass sie ihre Kinder als ihr Eigentum betrachtete und dass sie Gott nur die Befugnis gab, ihr in dieser Angelegenheit zu helfen, sondern wie Maria, die in ihrem Herzen darüber nachdachte, was die Weisheit über ihr Kind gesagt hatte: „Und Gottes Gnade war bei ihm.” Lk 2:40.

Von Jesus wird gesagt, dass er eingeboren ist, d. h., dass eine Empfängnis wie seine sich niemals wiederholen wird. Seine einzigartige Mission ist es, dem menschlichen Bewusstsein den Einfluss des Christus zu bringen, der den wahren göttlichen Ursprung und die göttliche Kindschaft eines jeden offenbart.

Die heutigen Mütter können bedenken, was für eine erhabene und großartige Aufgabe es ist, jedes ihrer Kinder als das zu erkennen, was es in Wirklichkeit ist — ein Kind Gottes.

„Gottes Gnade war bei ihm” — eine Gnade, die das Wachstum, die Stärke und die Weisheit des jungen Jesus förderte — kann auf jedes unserer Kinder angewandt werden, seien es unsere eigenen Kinder, unsere Enkel, Neffen, Freunde oder Bekannte. Es kann auf alle angewandt werden und segnet alle Kinder. Die Mutter, der das klar ist, übermittelt ihrem Nachwuchs die Sicherheit einer liebevollen Zuwendung. Da die Mutter sich des göttlichen Segens bewusst ist, lässt sie den Kindern die wahre Erziehung zuteil werden, die sie gesund, fröhlich und intelligent macht. Der göttliche Segen gießt über jedem Kind Gottes die natürliche Reinheit seines Schöpfers aus. Dieser Reinheit mangelt es weder an Gesundheit, Lauterkeit noch gesundem Menschenverstand.

Im Alter von zwölf Jahren zeigte Jesus eine mutige Haltung, als er seine Eltern bei der Rückkehr von einer Feier nicht begleitete. Drei Tage danach fanden sie ihn, wie er mit den Lehrern im Tempel sprach und ihnen Fragen stellte. Er wusste schon, worin seine Mission bestand. Lk 2:49. Maria behielt ihre Gefühle über die Weisheit, die der junge Jesus demonstrierte, tief in ihrem Herzen.

Die Eltern können ihre Kinder nicht überallhin und bei allen Aktivitäten begleiten, die die menschlichen und sozialen Umstände verlangen, wie z. B. zur Schule, zum Spielen, zur Universität und zu Treffen mit Freunden. Oftmals gehen die Kinder allein oder mit Kameraden, Freunden oder sogar Fremden irgendwohin. Das ist für die Eltern manchmal nicht leicht. Sie können aber die Weisheit beanspruchen, die ihnen von Gott verliehen worden ist, und sicher sein, dass die Gnade Gottes bei ihren Kindern ist. So werden sie erkennen, wie man sie mit Liebe und Disziplin zu einem würdigen Leben führen kann.

Viele Male habe ich mich an Mary Baker Eddys Gedicht „Mutters Abendgebet” gewandt und sogar für unsere erwachsenen Kinder gebetet, die im täglichen Leben Herausforderungen bei der Arbeit, im Verkehr, bei menschlichen Beziehungen und beim Erwerb des Lebensunterhalts ausgesetzt sind. Die erste Strophe lautet:

Kraft, Freude, Friede, holde
Gegenwart,
Die schützend birgt, was noch
des Werdens harrt,
Liebreich des Nestlings zagen
Flug bewacht:
Dein Fittich trag empor mein
Kind heut Nacht!Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 207.

Nichts ist so ermutigend und beruhigend, wie die Erkenntnis, dass unsere Kinder und Enkelkinder unter der Gnade Gottes stehen und niemals davon ausgeschlossen werden.

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