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Gebet, das heilt

Aus der September 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist noch nicht lange her, da kam ein junger Mann auf mich zu, mit dem ich mich gelegentlich unterhalte, und sagte: „Geben Sie mir ein Gebet, das auch wirkt!" Und im Verlauf unseres Gesprächs fragte er: „Wie beten Sie in Christian Science?"

Das ist wirklich eine gute Frage, dachte ich. Ich erklärte ihm, dass Christliche Wissenschafter Gott um Hilfe und Führung bitten, dass wir aber Gott nicht einfach anflehen: „Mach mich gesund!" oder: „Bitte, lieber Gott, rette mich!" Bei unserem Gebet geht es um die Anerkennung der Allheit Gottes, Seiner heilenden Kraft und ununterbrochenen Gegenwart — hier und überall.

„Wie beten Sie in Christian Science?"

Zum Beten gehört das Verstehen und dankbare Annehmen der biblischen Wahrheit, dass der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes ist, geistig, vollkommen und immer absolut harmonisch. Solches Gebet erkennt an, dass die materielle Auffassung vom Menschen als einem kranken, sündigen, alternden Sterblichen keine göttliche Autorität besitzt und daher von Grund auf falsch sein muss. Und diese Einsicht hilft, die heilende Macht der göttlichen Liebe ans Licht zu bringen.

Gebet, das aus der Erkenntnis der Allheit Gottes und der Geborgenheit des Menschen in Seiner Obhut erwächst, ist die schönste und freudigste Erfahrung, die wir machen können. Es lässt uns erkennen — und beweisen —, dass Gott Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, immer Gutes gibt.

Christus Jesus sagte: „Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten." Mt 6:6. Für mich sind das sehr wunderbare und zutiefst bedeutsame Worte. Ich verstehe unter dem Kämmerlein, von dem Jesus sprach, nicht einen kleinen, dunklen Raum, sondern das Heiligtum des göttlichen Gemüts, des reinen Geistes. Wenn wir in dieses Kämmerlein gehen, bringen wir uns in Einklang mit dem einen Gemüt, Gott, und mit der Heilkraft des Guten. Wir lernen verstehen, was der Mensch wirklich ist. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin von Christian Science, schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Indem wir mit unserer Definition des Menschen fortfahren, wollen wir eingedenk sein, daß der harmonische und unsterbliche Mensch immerdar bestanden hat und immer jenseits und über der sterblichen Illusion steht, daß irgendwelches Leben, irgendwelche Substanz und Intelligenz in der Materie vorhanden seien. Diese Darlegung beruht auf Tatsache, nicht auf Dichtung. Die Wissenschaft des Seins enthüllt, daß der Mensch vollkommen ist, wie der Vater vollkommen ist, weil die Seele oder das Gemüt des geistigen Menschen Gott ist, das göttliche Prinzip allen Seins, und weil dieser wirkliche Mensch von Seele anstatt vom Sinn, von dem Gesetz des Geistes und nicht von den sogenannten Gesetzen der Materie regiert wird." Wissenschaft und Gesundheit, S. 302.

Es geht um die Anerkennung der Allheit Gottes.

Der junge Mann und ich sprachen ein paar Minuten über diese Dinge und dann sagte er: „Das ist sehr interessant. Darüber werde ich nachdenken."

Einige Wochen später besuchte er mich wieder und rief mir gleich entgegen: „Also, christlich-wissenschaftliches Gebet funktioniert tatsächlich! Und wie es funktioniert!" Und dann berichte er, dass kurz nach unserer Unterhaltung ein Arzt seinem Vater gesagt hatte, er habe Dickdarmkrebs und es bestehe wenig Hoffnung, dass er gerettet werden könne. Die Familie wurde gerufen, man zeigte ihr die Röntgenbilder und für die Woche darauf wurde eine Operation angesetzt.

Gebet, das aus der Erkenntnis der Allheit Gottes und der Geborgenheit des Menschen in Seiner Obhut erwächst, ist die schönste und freudigste Erfahrung, die wir machen können.

Der junge Mann berichtete, seine Mutter sei bei dieser Nachricht zusammengebrochen und die ganze Familie sei vor Furcht wie gelähmt gewesen. Doch dann habe er sich an unsere Unterhaltung erinnert und angefangen zu beten. Eine ganze Woche lang hörte er nicht auf, immer wieder das zu behaupten, was er von der Wahrheit über Gott und den Menschen verstanden hatte.

Der Tag der Operation kam — und wieder wurde die Familie zu den Ärzten gebeten. Fünf Chirurgen standen im Halbkreis um eine Reihe Röntgenbilder herum. Sie schienen völlig verdutzt zu sein. Schließlich sagte einer von ihnen: „Wir haben einfach keine Erklärung dafür — aber wie Sie selbst sehen, ist das Krebsgeschwür verschwunden. Wir werden nicht operieren."

Als er das hörte, rief der junge Mann: „Gebet funktioniert wirklich!" Der Chirurg lächelte und antwortete: „Damit könnten Sie durchaus recht haben."

Besonders bemerkenswert ist, dass der Vater nicht nur vollkommen geheilt war, sondern auch ein völlig anderer Mensch wurde. Alte Gewohnheiten wie Trinken und Spielsucht verschwanden. Jetzt ist es seine ganze Freude, mit der Familie zusammen zu sein. „Ich habe einen ganz neuen Vater gekriegt", sagte der junge Mann.

Das Krebsgeschwür war verschwunden. „Gebet funktioniert wirklich!"

Das Kapitel „Gebet" in Wissenschaft und Gesundheit beginnt mit dem Satz: „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott alle Dinge möglich sind — ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe." Ebd., S. 1. Die Worte „selbstlose Liebe" finde ich interessant. Wenn wir uns in das Heiligtum des Geistes begeben und uns in Einklang mit dem einen Gemüt bringen, wiecht die begrenzende sterbliche Vorstellung von uns selbst der Wirklichkeit unserer herrlichen Selbstheit als Bild und Gleichnis Gottes — als Seine vollkommene Widerspiegelung.

Das ist Gebet, das heilt.

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