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In der fünften Generation kennen...

Aus der September 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der fünften Generation kennen und betätigen wir die Christliche Wissenschaft in unserer Familie und erlebten viele Heilungen durch die Anwendung ihrer Lehren auf der Grundlage der Bibel. Eine Heilung ist für mich zu einem „Meilenstein" geworden, weil sie so viel geistige Erkenntnis für meine Erfahrungen gebracht hat und noch bringt.

In der fünften Generation kennen und betätigen wir die Christliche Wissenschaft in unserer Familie.

In einer schwierigen Situation (wir hatten durch den Krieg unser Heim verloren und kannten den Aufenthaltsort meines Vaters nicht) erkrankte ich an spinaler Kinderlähmung. Den Vorschriften wegen ansteckender Krankheiten gemäß wurde ich auf die Isolierstation eines Krankenhauses eingeliefert. Die Ärzte sagten meiner Mutter, dass es wenig Hoffnung für mich gebe und sie nichts für mich tun könnten. Sollte ich überleben, wäre mit großen Behinderungen zu rechnen.

Meine Mutter, eine ernsthafte Christliche Wissenschafterin, hörte dieses Urteil, nahm es jedoch — wie sie mir später erzählte — nicht an. Hatte sie doch durch ihr Studium der göttlichen Wissenschaft gelernt, sich mit allen Sorgen und Fragen an Gott zu wenden. So begann sie ihre gebeterfüllte Arbeit für mich die erschwert wurde, weil sie durch die Flucht alle christlich-wissenschaftliche Literatur verloren hatte. Sie stützte sich auf das, was sie auswendig gelernt hatte und auf ihr unbedingtes Vertrauen in die göttliche Liebe und deren Gesetzmäßigkeit. Trotz ihrer Gebete besserte sich mein Zustand nicht, er verschlechterte sich so, dass der Arzt ihr nach ein paar Tagen sagte, ich würde die folgende Nacht nicht überleben. In dieser „wohl dunkelsten Stunde" für eine Mutter (ich war zu der Zeit immer noch ohne Bewusstsein) dachte sie immer wieder über die Zeile aus dem Gebet des Herrn „nicht mein, sondern Dein Wille geschehe" nach. Sie erkannte ganz klar, dass Gott — meine Mutter — ist und sie jegliche persönliche Mutter-Kind- Beziehung zwischen sich und mir opfern musste. Sie gab jedes menschliche Wollen oder Wünschen auf und überließ sich diesem Wissen um Gottes mütterliche Liebe zu uns beiden. Diese Selbstaufgabe in ihrem Hinwenden zu Gott brachte für mich den Beginn zur Heilung. Ich erwachte aus der Bewusstlosigkeit, nahm Anteil an meiner Umgebung und konnte bald geheilt nach Hause entlassen werden. Für viele war diese Heilung ein Wunder, nicht so für uns, erlebten wir doch die Demonstration des Satzes aus Wissenschaft und Gesundheit: „Alles, was den menschlichen Gedanken auf gleicher Linie mit selbstloser Liebe erhält, empfängt unmittelbar die göttliche Kraft" (S. 192).

Wir erlebten die göttliche Wissenschaft als den Tröster und Heiler, den Jesus uns versprochen hat.

Hinzufügen möchte ich, die Heilung liegt viele Jahrzehnte zurück, ist von Dauer und ich hatte und habe keine Behinderungen. Dieser Beweis von Gottes Heilkraft und die damit verbundenen Erkenntnisse über „Selbstaufopferung" helfen mir sehr bei meiner eigenen Erfahrung als „Mutter" im Umgang mit meinen Töchtern und Enkelkindern. Sichtbar und erlebbar wird diese Erfahrung für mich zum Beispiel durch Heilungen, die wir bei unseren Töchtern erlebten, von denen einige in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden.

Eine andere Erfahrung zeigte mir, wie wichtig es ist, das aus einer eigenen Heilung Erlernte nun freudig und dankbar selbst anzuwenden. Als unsere jüngere Tochter noch sehr klein war, klagte sie einmal über Ohrenschmerzen. Es war mitten in der Nacht und ich wollte deswegen niemanden aufwecken. Das kleine Mädchen weinte sehr und Furcht wollte mein Denken beherrschen, weil ich sah, wie sehr sie litt. Ich fühlte mich verantwortlich und merkte sehr schnell, dass meine mütterliche, persönliche Liebe nicht ausreichte, um Trost und Hilfe zu geben. Als ich so in der Nacht um ein besseres Verständnis von Gottes Liebe rang, kam die Dankbarkeit für meine zuvor beschriebene Heilung und wie sie zustande kam erneut in meine Gedanken. Musste ich meinen mütterlichen, persönlichen, ängstlichen und besorgten Standpunkt beibehalten? Hatte ich das aus meiner eigenen Erfahrung und durch das Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt? Ganz gewiss nicht.

Ich überließ meine kleine Tochter und mich Seiner heilenden Liebe. Ich wurde ruhig in dem Wissen um Gottes heilende Gegenwart und fühlte mich darin sicher geborgen. Wir erlebten die göttliche Wissenschaft als den Tröster und Heiler, den Jesus uns versprochen und durch den Christus vorgelebt hat. Unsere kleine Tochter hörte auf zu weinen und schlief fest die ganze Nacht. Am Morgen wachte sie fröhlich und geheilt auf. Wir waren sehr glücklich über diese schnelle Antwort der Liebe.

Ich bin tief dankbar, dass ich christlich-wissenschaftlich erzogen worden bin und dadurch schon als Kind lernte, mich auf Gott zu verlassen. Aber es war noch ein blinder, übernommener Glaube. Durch das eigene Studium der wöchentlichen Bibellektionen, durch Kirchenmitgliedschaft in Der Mutterkirche, einer Zweigkirche und Klassenunterricht lernte ich im Laufe der Jahre immer besser verstehen, dass ich dieses Wissen „Gott ist da" nicht einfach nur übernehmen kann, sondern mir durch Gebet selbst zu eigen machen muss und kann. Mary Baker Eddy formuliert das in Wissenschaft und Gesundheit so: „Um mehr erfassen zu können, müssen wir das betätigen, was wir schon wissen" (S. 323).

Es ist eine große Freude, dass meine Familie diesen Weg in der Christlichen Wissenschaft mit mir gemeinsam geht und ich auch anderen helfen kann zu erfahren, dass sie Gottes geliebte Kinder sind.


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