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BERICHTE — INTERVIEWS

Jahresversammlung 1997

Berichte aus dem Feld (1. Teil)

Aus der September 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Giulia Plum war als Psychotherapeutin in einer Firma tätig, wo sie den Angestellten bei der Lösung persönlicher Probleme mit Rat zur Seite stand und Managern beim Umgang mit Angestellten, die Probleme hatten, half. Zuvor hatte sie in einer Familienberatungsstelle und als psychiatrische Sozialarbeiterin in einer Klinik gearbeitet und sie besaß auch eine Zeitlang eine psychotherapeutische Privatpraxis. Heute ist sie vollzeitig in der Christian Science Praxis tätig.

Folgendes ist (mit leichten Kürzungen) der Bericht, den sie auf der Jahresversammlung Der Mutterkirche im Juni dieses Jahres abgegeben hat:

Wissenschaft und Gesundheit hat mein ganzes Leben von Grund auf umgewandelt.

Ich hatte in vielen Richtungen nach verlässlichen Antworten gesucht. So befasste ich mich mit verschiedenen psychologischen Behandlungsmethoden, las Bücher dazu, versuchte es mit verschiedenen Religionen und mit Spiritismus, lernte Meditation und Joga und experimentierte mit ernährungs- und vitaminbezogenen Heilmitteln sowie mit Astrologie und Kristallen. (Ich bin sicher, dass da noch andere Dinge waren, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann.) Doch all das führte lediglich zu vorübergehenden, unbefriedigenden Lösungen. Ich weiß heute, dass all das Gottes „segensreiche Vorbereitung" war auf das, was noch kommen sollte.

Wissenschaft und Gesundheit hatte sechs Monate in meinem Bücherregal gestanden, ehe ich bei meinem geistigen Forschen seinen Ruf empfand. Als ich es zu lesen begann, wurde mir schnell klar, dass wahre Geistigkeit sich auf Gott bezieht und allein auf Gott, den einen und einzigen Geist. Ferner lernte ich verstehen, wie das zu meinem Leben passte. Es vertrieb die Verwirrung und Ungewissheit, die ich verspürt hatte. Es hatte eine beruhigende Wirkung. Ich hatte Frieden.

Was ich lernte, nämlich dass der Mensch eine völlig geistige Identität besitzt und immer mit Gott als dessen Widerspiegelung verbunden ist, ohne eine Spur von Krankheit, emotionelle Störungen, Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen, war einfach verblüffend. Diese neue Auffassung von Gott und Mensch und ihrer Beziehung zueinander das Fundament meiner Ausbildung und Arbeit als Therapeutin. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich alles zu verändern begann.

So stellte beispielsweise das Verständnis von Gott als Gemüt — mit einem fettgedruckten „G" — die grundlegendsten Theorien, denen ich mich verschrieben hatte, in Frage: der Einfluss des Gehirns und des menschlichen Gemüts (des bewussten und des unbewussten) auf die Gesundheit und das Wohlergehen des Menschen. Ich hatte immer Kindheits-und Familiengeschichten, chemischen Stoffen und Hormonen im Körper, der Genetik, psychologischen Merkmalen, der Entfaltung der Persönlichkeit usw. große Bedeutung beigemessen. Man hatte mir beigebracht, dass man, wenn man ein Problem behandeln will, analysieren, analysieren und noch einmal analysieren muss.

Doch jetzt zwang mich dieses neue Bild vom Menschen als dem vollkommenen, vollständigen, gesunden, freien und geliebten Kind Gottes und nicht einem mit mentalen Problemen behafteten Sterblichen, meine Patienten und jeden anderen in einem anderen Licht zu sehen. Ich wusste, dass Mrs. Eddys Offenbarung die Wahrheit ist, ich fühlte es im Herzen und erlebte diesen Einfluss in meinem Leben.

In meinem Beruf verbrachte ich viele Stunden damit, auf die Probleme anderer Menschen zu lauschen — Menschen, die unglücklich verheiratet waren, die an Drogenabhängigkeit, Furcht und Depressionen litten. Als mein Verständnis von Christian Science zunahm, wurde es mir absolut klar, was ich eigentlich bei diesen Besuchen hörte. Ich erkannte, dass die Leute, die sich an mich um Hilfe wandten, eigentlich nach der in Wissenschaft und Gesundheit offenbarten Wahrheit suchten. Sie sagten es natürlich nicht, aber es war mir dennoch sonnenklar. Und nun lag es natürlich an mir, diesem Verlangen zu entsprechen. Ich fing also an, Ideen aus dem Buch in unsere Beratungsgespräche einzuflechten. Und die Patienten begannen ganz spontan, über ihren Glauben an Gott und über Religion zu sprechen. Wenn es angebracht erschien, gab ich ihnen Wissenschaft und Gesundheit und wir sprachen direkt darüber.

Auf dem Gebiet der mentalen Gesundheitsfürsorge zeichnet sich heute ein Wandel im Denken ab.

Ein Leiden, für das ich täglich Medikamente nehmen musste und das die Ärzte als unheilbar betrachteten, wurde durch christlich-wissenschaftliche Behandlung sehr schnell geheilt. Endlich fühlte ich mich gesund und zufrieden. Wie konnte ich da noch der Widerspiegelung Gottes, die mir gegenübersaß, eine klinische Diagnose anhängen? Es war mir, als hätte ich das gefälschte, klinische Modell (mit seinen Hörnern) auf der einen Schulter, und das wissenschaftliche, wahre Modell (mit seinem Glorienschein) auf der anderen Schulter. Das führte mich schließlich dazu, eine Entscheidung zu treffen, anstatt „zwischen zwei Meinungen hin und her zu schwanken". Ich bin dankbar, sagen zu können, dass, als die Zeit kam, die Entscheidung ganz klar war, und ich habe niemals zurückgeschaut.

Gleichzeitig wurde mir klar, dass andere Therapeuten das Buch ebenfalls als eine Hilfe bei ihrer Arbeit verwenden konnten. Ich gab das Buch gern weiter und meine kollegen zeigten Interesse und waren aufgeschlossen. Ich war nicht überrascht, als mir klar wurde, dass die Menschen heute aus den gleichen Gründen Bücher über Geistigkeit kaufen wie sie einen Therapeuten aufsuchen. Es war für mich etwas ganz Natürliches, Wissenschaft und Gesundheit an meine Kollegen und manchmal auch an meine Patienten weiterzugeben. Mir kam nie der Gedanke, dass das etwas Schweres sein sollte! Das Buch hatte einen derartigen Einfluss auf mein Leben, dass ich es ganz einfach nicht für mich selbst behalten konnte!

Auf dem Gebiet der mentalen Gesundheitsfürsorge zeichnet sich heute ein Wandel im Denken ab. Lassen Sie mich kurz beschreiben, welche Anzeichen ich für diesen Wandel sehe.

Erstens: die hauptsächliche Behandlungsmethode hat sich dahingehend geändert, dass die Patienten nicht mehr so lange in Therapie sind und dass „gesundheitsbezogen" ist. Das zwingt die Therapeuten, sich mehr auf die Stärken der Patienten zu konzentrieren als auf ihre Krankheit oder Schwächen.

Zweitens: Zwölf-Schritte-Programme, die sich an das der Anonymen Alkoholiker anlehnen, haben deutlich zugenommen. Dabei geht es darum, dass die Teilnehmer dazu geführt werden, ihr Leben einer höheren Macht (sprich: Gott) zu unterstellen. Da so vielen Menschen auf diese Weise geholfen wird, müssen sogar die Skeptiker unter den Therapeuten die Vorteile diese Methode anerkennen.

Und das hat zu einem dritten Wandel des Denkens im Bereich der mentalen Gesundheitsfürsorge geführt. Die starken Tabus gegen die Rolle, die Geistigkeit, Glauben und selbst Gott bei der Behandlung spielen, beginnen zu verschwinden. Es gab eine Zeit, wo jemand, der über diese Themen auch nur sprach, zum Psychotiker mit wahnwitzigen Ideen abgestempelt wurde. Wenn wir auch noch einen langen Weg vor uns habe, so sind doch eindeutig Fortschritte zu verzeichnen.

Ganz gewiss sind Sie alle genauso dankbar wie ich für die Zeichen, dass der Sauerteig in der mentalen Gesundheitsfürsorge wie in allen anderen Bereichen der Medizin am Wirken ist und dass dies nicht aufhören wird, bis „es ganz durchsäuert" ist.


Carolyn Moulton ist 34 Jahre lang Krankenschwester gewesen und die letzten 22 Jahren davon hat sie auf einer Unfallstation gearbeitet. Sie berichtete auf der Jahresversammlung über die Umwandlung, die das Buch Wissenschaft und Gesundheit in ihrem Leben bewirkt hat. Ihr Bericht ist hier leicht gekürzt abgedruckt.

Es war meine Aufgabe, die Geschichte und die physischen Bedürfnisse eines Patienten zu ermitteln und ihm die angemessene Behandlung zuteil werden zu lassen. Und in mentaler und emotionaler Hinsicht habe ich das auch die ganze Zeit über für mich selbst getan.

Ich habe in all den Jahren immer an Gott geglaubt. Ich wusste, dass Er heilt und dass Gebete erhört werden, doch ich dachte, dass das nur manchmal der Fall ist. Es gab auch Zeiten in meinem Leben, wo ich Gott wirklich brauchte, als ich wissen wollte, warum ich eigentlich hier bin, und als seelisches Leid, das von Kindheitserfahrungen herrührte, geheilt werden musste. Ich suchte in vielen Buchhandlungen nach etwas, was meine Fragen beantworten würde. Oft fragte ich mich, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich Wissenschaft und Gesundheit schon vor vielen Jahren gefunden hätte.

Doch das war eben nicht der Fall. Statt dessen verfolgte ich den einzigen Weg, den ich kannte. Vor zehn Jahren bestand ich mein Staatsexamen. Das Thema meiner wissenschaftlichen Arbeit war „Auf Energie basierende Heilverfahren". Darin untersuchte ich die Technik des therapeutischen Berührens. Ich hatte selber viele Heilungen mit dieser Technik bewirkt und dies in meiner Arbeit dokumentiert. Ich glaube, diese Heilungen trugen sich zu, weil ich sie Gott zuschrieb. Ich litt damals an einer Gelenkmuskelstörung und meine Erkenntnisse in der energiebezogenen alternativen Heilmethode wandte ich auf mich selbst an. Ich wollte von seelischen Problemen frei werden und den Schmerz heilen. Doch diese Theorie verlangte von mir, dass ich im Körper mit seinen Schmerzen blieb. Und die Schmerzen ließen nicht nach; es wurde nur noch schlimmer. Die Heilung trat später ein, als ich anfing, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, und lernte, dass Gott keinen Schmerz verursacht.

An einem regnerischen Tag auf dem Golfplatz unterhielt ich mich während einer Pause im Klubhaus mit einem Bekannten und er begann mir über Mary Baker Eddy und ihre Lehren und Schriften zu erzählen. Ich konnte es einfach nicht glaube. Hier war jemand, dessen Gedanken mit meinen innersten Gefühlen identisch waren. Alles war so neu und doch so vertraut. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Empfinden, „nach Hause" gekommen zu sein. Mein Bekannter gab mir Wissenschaft und Gesundheit und erzählte mir von den wöchentlichen Bibellektionen. Ich begann die Lektionen zu lesen und war so begeistert von dem, was ich las, dass ich bei jeder Stelle den ganzen Abschnitt oder die ganze Seite las. Mein Durst war einfach nicht zu stillen.

Mit gewissen Gedanken musste ich ringen. Auf der einen Seite befragte ich Patienten nach physischen Symptomen und verabreichte Medikamente, auf der anderen lernte ich etwas über Gott und die Unsterblichkeit des Menschen verstehen. Aber Mrs. Eddy sagt: „Erhebe dich allmählich aus der Materie in den Geist" (Wissenschaft und Gesundheit, S. 485). Wenn ein Patient bereit war, über Gott und Seine heilende Macht zu sprechen, ging ich in meiner Behandlung darauf ein — und ich betete für diejenigen, die mich darum baten, und Heilungen erfolgten. Doch auf einer Unfallstation ist immer viel los und die geistigen Bedürfnisse der Patienten blieben oft unberücksichtigt.

Ich muss noch einmal auf den Golfplatz zu sprechen kommen, auf dem ich so viele Segnungen empfing. Da war zunächst mein Bekannter, der seinen Nächsten so liebte, dass er ihm Wissenschaft und Gesundheit gab. Dann lernte ich dort auch den Mann kennen, der später mein Christian Science Lehrer werden sollte. Er und ich hatten lange Gespräche — beim Golfspiel oder danach — und später akzeptierte er mich zum Klassenunterricht, während ich noch als Krankenschwester arbeitete. Es verging noch fast ein Jahr, bis ich meinen Beruf aufgab. Und jetzt arbeitete ich darauf hin, anderen als Christian Science Praktikerin zu helfen und sie zu heilen.

Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Empfinden, „nach Hause" gekommen zu sein.

Ich lerne verstehen, dass mein geistiges Ich das ist, was ich in Wirklichkeit bin, nicht eine sterbliche Person, die zu ergründen versucht, wer sie ist. Ich bin die Widerspiegelung Gottes. Der Zweck meines Lebens besteht darin, Gott in allen meinen Wegen zu verherrlichen, Ihn in allen Wegen widerzuspiegeln, meine Worte in Taten umzusetzen.

Ich habe noch einen weiten Weg vor mir auf der Leiter zum Verständnis der Vollkommenheit Gottes. Und es mag sein, dass ich auf diesem Weg einige Schritte zurückgehe. Doch das sind lediglich Prüfungen, die bestanden und aus denen Lektionen gelernt werden müssen. Meine Augen blicken aufwärts zu dem Licht von Gottes großer Liebe zu allen Menschen.

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