Jesus ging auf den Berg, um zu beten. Er betete die Nacht über; er ging in die Wüste, um zu beten. Er verbrachte vierzig Tage in der Wüste mit Beten und Fasten. Das Beten gab ihm Kraft für seine Aufgaben, es gab ihm die Erkenntnis, dass das göttliche Gemüt allerhaben wirkt und ihn mit Macht ausrüstet. Jesus versichert uns: „Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich." Joh 8:28. Dieses Wort unseres Meisters ist die Grundlage für alles christusgleiche Handeln.
Wie oft möchte das sterbliche Gemüt, d. h. das sterbliche Denken, uns in eine falsche Verantwortung zwingen. Unsere Verantwortung liegt in der demütigen Bereitschaft, uns von Gott belehren zu lassen, das göttliche Gemüt durch uns offenbar werden zu lassen; uns dankbar bewusst zu sein, dass wir Widerspiegelung sind. Als Widerspiegelung erkennen wir klarer und reiner das Original: das unendliche, göttliche Gemüt.
Im Christian Science Lehrbuch heißt es: „Nenne den Spiegel göttliche Wissenschaft und den Menschen die Widerspiegelung" Wissenschaft und Gesundheit, S. 515.. Dieser Spiegel — göttliche Wissenschaft — dient nicht der Eitelkeit, nicht der Selbstgefälligkeit, noch lässt er Irrtum sehen. Dieser Spiegel lässt uns tief in die geistige Wirklichkeit schauen — das Geschenk der Gnade erkennen. Gnade — ewig verstehende, strömende göttliche Liebe — befähigt uns Gutes zu tun, sie gibt uns die Macht der einen selbstlosen Liebe. Nur aus dem Verständnis solcher Liebe können wir recht handeln — handeln wie einer, der alle Macht von Ihm besitzt. Das Wissen, dass wir nicht aus uns selbst handeln können, sondern nur als Offenbarwerdung — solches Wissen erlangen wir durch Gebet.
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