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Gebet — Grundlage unseres Handelns

Aus der September 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus ging auf den Berg, um zu beten. Er betete die Nacht über; er ging in die Wüste, um zu beten. Er verbrachte vierzig Tage in der Wüste mit Beten und Fasten. Das Beten gab ihm Kraft für seine Aufgaben, es gab ihm die Erkenntnis, dass das göttliche Gemüt allerhaben wirkt und ihn mit Macht ausrüstet. Jesus versichert uns: „Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich." Joh 8:28. Dieses Wort unseres Meisters ist die Grundlage für alles christusgleiche Handeln.

Wie oft möchte das sterbliche Gemüt, d. h. das sterbliche Denken, uns in eine falsche Verantwortung zwingen. Unsere Verantwortung liegt in der demütigen Bereitschaft, uns von Gott belehren zu lassen, das göttliche Gemüt durch uns offenbar werden zu lassen; uns dankbar bewusst zu sein, dass wir Widerspiegelung sind. Als Widerspiegelung erkennen wir klarer und reiner das Original: das unendliche, göttliche Gemüt.

Im Christian Science Lehrbuch heißt es: „Nenne den Spiegel göttliche Wissenschaft und den Menschen die Widerspiegelung" Wissenschaft und Gesundheit, S. 515.. Dieser Spiegel — göttliche Wissenschaft — dient nicht der Eitelkeit, nicht der Selbstgefälligkeit, noch lässt er Irrtum sehen. Dieser Spiegel lässt uns tief in die geistige Wirklichkeit schauen — das Geschenk der Gnade erkennen. Gnade — ewig verstehende, strömende göttliche Liebe — befähigt uns Gutes zu tun, sie gibt uns die Macht der einen selbstlosen Liebe. Nur aus dem Verständnis solcher Liebe können wir recht handeln — handeln wie einer, der alle Macht von Ihm besitzt. Das Wissen, dass wir nicht aus uns selbst handeln können, sondern nur als Offenbarwerdung — solches Wissen erlangen wir durch Gebet.

Es wird oft eifrig gelesen, besonders dann, wenn man etwas zu überwinden hat, aber wenig gebetet. Das gründliche, forschende Studium ist unersetzlich. Es ist eine Quelle, die uns Inspiration verleiht. Wir entdecken immerwährend bereits bestehende Ideen, die uns bis dahin verborgen waren. Studium ersetzt jedoch nicht das Gebet und Gebet ersetzt nicht das Studium. Gebet ist keine wortreiche Angelegenheit, kein Plappern, kein Zurschaustellen. Gebet bedeutet sich öffnen für Gott, Zwiesprache halten mit dem Eltern-Gemüt, die Herrlichkeit und Wirksamkeit des einen Gemüts, Gottes, anerkennen. Gebet lässt uns unser Einssein mit unserem Vater-Mutter Gott empfinden. Gebet hüllt uns ein. Es ist wie ein Mantel, der wärmt und schützt. Gebet schafft ein bedingungsloses Vertrauen in die Liebe, verleiht uns ein Gefühl der Geborgenheit. Gebet lässt uns still und ruhig werden — und wir empfinden Seine unaussprechliche Gnade. Gebet lässt den Kraftstrom, den Lebensstrom der Liebe, ein. Dieser Kraftstrom kommt von Gott im Gebet zu uns, durchdringt, reinigt, heiligt uns, und in inniger Liebe und Dankbarkeit steigt unser Gebet wieder zu Gott empor. Gebet ist tiefer, reiner Wunsch Siehe Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 284., gut zu sein und Gutes zu tun. Gebet legt alles Menschliche nieder auf dem Altar der Liebe. Gebet bringt den eigenen Willen zum Schweigen und lässt Gottes Willen geschehen. Es löscht die Annahme von materiellem Leben aus und lässt uns unser wahres geistiges, unzerstörbares Leben — Gott — erkennen. Gebet entfaltet göttliche Kraft, befreit von persönlicher Verantwortung und lässt das Christuslicht ein, das erleuchtet, heilt und leitet. Es entfaltet einen absoluten Glauben, dass bei Gott alle Dinge möglich sind. Gebet ist ein tiefes Verlangen, dass alle Wünsche „gemodelt und geläutert werden möchten, ehe sie in Worten und Taten Gestalt annehmen" Wissenschaft und Gesundheit, S. 1..

Gebet schafft ein bedingungsloses Vertrauen in die Liebe.

Gebet lässt den Kraftstrom, den Lebensstrom der Liebe, ein.

Unser Gebet aus wahren Beweggründen — aus Liebe zum Nächsten — beweist die große Wahrheit, dass Gott „alles gibt" und der Mensch „alles hat, was Gott gibt" Siehe Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 5.. Es wirkt als geistiges Gesetz und führt zu richtigen Schritten und zum Vertrauen in Gottes nie versagende Liebe. Unsere Gebete bringen praktische Beweise der Fürsorge unseres Vater-Mutter Gottes ans Licht. Suggestionen von Mangel und von Aussichtslosigkeit geben dem Bewusstsein von der Überfülle der göttlichen Liebe Raum. Der Mensch empfängt den Segen der göttlichen Güte. Er wird von der intelligenten göttlichen Liebe sicher geführt, er empfindet die Fülle der geistigen Liebe und die Vollständigkeit des Menschen, der ewig versorgt, umsorgt und gesegnet ist.

Gebet bringt den eigenen Willen zum Schweigen und lässt Gottes Willen geschehen.

Das stille und gemeinsame Gebet in der Kirche bringt eine heilige Befreiung für den Einzelnen wie für die gesamte Kirchenfamilie. Gebet wirkt individuell und kollektiv. Es erhebt und heilt. Es verleiht göttliche Macht und bewegt die Herzen zu liebevollem Handeln. Es lässt uns Seine Kraft und Macht als bewegende Fähigkeit anerkennen. Petrus sagte es klar in der Apostelgeschichte, welche Macht wirkt. „Was wundert ihr euch darüber, oder was seht ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, daß dieser gehen kann?" Apg 3:12. Wir erkennen demütig, dass wir nichts durch eigene Kraft oder Frömmigkeit tun können, dass Er — Gott — alles vermag. Solches Gebet befähigt uns zu handeln wie einer, der alle Macht von Ihm besitzt.

Gebet wirkt individuell und kollektiv. Es erhebt und heilt.

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