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Im Blickpunkt: Lebenskrisen bewältigen

Was hielt mich zurück (vom Selbstmord)?

Aus der September 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Gedanke an Selbstmord kam urplötzlich und scheinbar von allen Seiten. Er kam allerdings unter anderem Namen. (Beim Wort Selbstmord wäre ich gleich wach geworden.) Er schien Trost und Geborgenheit zu versprechen. Doch etwas hielt mich zurück.

Es geschah eines späten Abends, einige Wochen nach dem Tod meines Mannes. Ich fuhr allein mit dem Wagen nach Hause und kam zu einer Brücke, an der gerade gebaut wurde. Mir fiel auf, dass das Geländer fehlte und zwei Absperrungen verstellt worden waren. „Aber da könnte doch jemand über den Brückenrand hinausfahren und sich ins Wasser stürzen", sagte ich laut. Im selben Augenblick verspürte ich das überwältigende Verlangen, genau das zu tun. Der Gedanke „Dann werden wir wieder zusammen sein" war sehr verlockend. Wie schön und tröstlich, wie schnell und einfach.

Irgendetwas hielt mich davon ab, diesem Drang zu folgen, aber die Gedanken beunruhigten mich doch sehr. Ja, ich war schockiert! Ich war so durcheinander, dass ich wusste, ich würde nicht einschlafen können, ohne vorher eine Antwort gefunden zu haben. Zwei Fragen beschäftigten mich am meisten: Was war über mich gekommen, dass ich einen solchen Schritt tun wollte? Und was hatte mich davon zurückgehalten?

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