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Der Weg vom Sinn zur Seele

Aus der Januar 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Welche Anschauung haben wir von Gott? Die Religion meiner Eltern lehrte, dass Gott unser himmlischer Vater ist, dass Er uns liebt, wenn wir gehorsam sind, dass Er uns aber hart strafen wird, wenn wir nicht fromm sind. Solch einen Gott konnte ich nicht lieben, sondern fürchtete mich vor Ihm.

Als ich später Christian Science kennenlernte, bekam ich einen besseren Begriff von meinem himmlischen Vater. Diese Wissenschaft lehrt, dass Gott Liebe ist. Er ist nicht wandelbar und wechselt nicht von der Liebe zum Hass oder vom Guten zum Bösen. Er ist sowohl Vater wie Mutter des Menschen. Diese Anschauung befreite mich von einem knechtischen Gehorsam, der auf Furcht beruht, und lehrte mich, Gott zu vertrauen und Ihn zu lieben.

Ich lernte jetzt, dass alles Böse, Sünde, Krankheit und Tod nicht von Gott gemacht, sondern Täuschungen eines sogenannten sterblichen Gemüts sind. Dieses sterbliche Gemüt ist ein trügerischer Sinn von einem materiellen Dasein, der da glaubt, die Materie habe Leben und Empfindung und könne dem Menschen Glück und Befriedigung verschaffen. Das Aufgeben dieses falschen Sinnes und das Hinstreben zur wahren Erkenntnis der Schöpfung Gottes bezeichnet Christian Science als den Weg vom Sinn zur Seele.

Ich bemühte mich nun, diesen Weg zu gehen und mein wahres Wesen als Gottes geliebtes Kind zu erkennen. Ich besuchte auch die Sonntagsgottesdienste und mittwochs die Zeugnisversammlungen. Die Berichte von Heilungen durch christlich-wissenschaftliche Behandlung bewiesen mir den Wert dieser Religion des metaphysischen Heilens, ich konnte aber von mir selber von keiner Krankenheilung berichten. Als Kind war ich wohl häufig krank, denn ich galt als ein skrofulöses Kind. Seitdem ich mich aber mit der Wissenschaft des Christentums befasste, fühlte ich mich sehr gesund. Dies ist auch ganz natürlich, denn wenn Krankheit unwirklich ist, da sie nicht von Gott erschaffen ist, muss man gar nicht erst krank werden. Es macht diese Wissenschaft besonders wertvoll, dass sie nicht nur therapeutisch wirkt, sondern auch prophylaktisch; nicht nur heilend, sondern auch vorbeugend. Sie macht uns immun gegen alle falschen Annahmen.

Achten wir auf diesen Weg; verlassen wir ihn nicht!

Diese falschen Ansichten halten das Universum — einschließlich des Menschen — für materiell. Sie behaupten, dass alles Böse Wirklichkeiten seien, unter denen die Menschheit leidet. Christian Science dagegen lehrt, dass Gott der einzige Schöpfer ist, dessen Schöpfung gut ist wie Er selber. Daher ist alles Böse unwirklich, da es nicht von Ihm erschaffen ist. Wenn wir in der Erkenntnis dieser Wahrheit Fortschritte machen, nähern wir uns der Horebshöhe — dem Verständnis der Wirklichkeit, wie die Bibel dies in der Erfahrung des Elia veranschaulicht.

Elia war ein Prophet Jahwes. Er vertrat daher die religiöse Einstellung der Israeliten von einem Gott, den sie Jahwe oder „Gott der Herr“ nannten. Sie betrachteten Ihn als einen mächtigen Herrscher, der mit allen menschlichen Eigenschaften, mit edlen wie mit boshaften, ausgestattet war. Jahwe geriet oft in Wut und Zorn. Um ihn zu besänftigen und zu versöhnen, brachte man ihm Opfer an Tieren und Früchten dar.

Elia hatte für „Gott geeifert“ und den Götzendienst der Israeliten gerächt; als er deswegen selbst der Rache verfiel, suchte er bei Gott Führung. Dieser schickte ihm einen Engel — einen reinen Gedanken —, der ihn aus dem falschen Begriff von Gott erweckte und ihn auf seinem Weg zur wahren Erkenntnis Gottes stärkte.

Die Bibel berichtet hierüber: „Und siehe, das Wort des Herrn kam zu ihm: Was machst du hier, Elia? Er sprach: Ich habe geeifert für den Herrn, den Gott Zebaoth; denn Israel hat deinen Bund verlassen und deine Altäre zerbrochen und deine Propheten mit dem Schwert getötet, und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten danach, dass sie mir mein Leben nehmen. Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor dem Herrn. Und siehe, der Herr wird vorübergehen. Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem Herrn her, der Herr aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen.“ Kön 19:11.

Diese Lehre, die ihm auf der Höhe der Erkenntnis zuteil wurde, ließ Elia erkennen, dass Gott nicht im strafenden Sturm von Wut oder Hass ist noch im Erdbeben des niederschmetternden Zorns; auch nicht im Feuer der unbarmherzigen, alles verzehrenden Rache. Er ist das stille, sanfte Sausen der barmherzigen Liebe, die Harmonie und Frieden verbreitet. Für Elia führte der Weg vom Sinn zur Seele aus dem falschen Begriff eines strafenden Jahwe zur Erkenntnis des wahren Gottes, der allumfassenden Liebe, So wie Elia durch einen Engel aus seiner falschen Anschauung von Gott geweckt wurde, rüttelt die göttliche Wissenschaft uns aus dem Traum eines materiellen Daseins wach und speist uns mit Wahrheitsgedanken auf dem Weg vom Sinn zur Seele.

Die Verfasserin des Lehrbuchs der Christian Science, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, Mary Baker Eddy, vergleicht diesen Weg mit dem Auszug der Kinder Israel aus Ägypten. Sie schreibt: „Wie die Kinder Israel triumphierend durch das Rote Meer, durch die dunkle Ebbe und Flut menschlicher Furcht geführt wurden — wie sie durch die Wüste geleitet wurden, müde durch die große Einöde menschlicher Hoffnungen wanderten und die verheißene Freude vorausahnten, so wird die geistige Idee alles rechte Verlangen auf seinem Weg vom Sinn zur Seele, von der materiellen Auffassung des Daseins zur geistigen, hinauf zu der Herrlichkeit führen, die denen bereitet ist, die Gott lieben. Die erhabene Wissenschaft bleibt nicht stehen, sondern wandelt vor ihnen her, als Wolkensäule am Tag und als Feuersäule bei Nacht, und sie führt zu göttlichen Höhen." Wissenschaft und Gesundheit, S. 566.

Für die Israeliten führte der Weg vom Sinn zur Seele aus der Knechtschaft des Pharaos zur Freiheit im Gelobten Land. Ähnlich wie die Israeliten in Ägypten geknechtet wurden, so leben auch heute viele Menschen in der Sklaverei. Sie sind Knechte von Krankheit, Sinnlichkeit und Sünde; der Sucht nach Drogen, Alkohol oder Tabak verfallen. Christian Science befreit aus der Sklaverei, sie weist den Weg zur gottgegebenen Freiheit der Kinder Gottes. Achten wir auf diesen Weg, verlassen wir ihn nicht. So werden wir vom Sinn zur Seele geführt; aus Furcht zum Gottvertrauen, von Krankheit und Disharmonie zu Gesundheit und Glückseligkeit, aus einem Milieu sinnlicher Freuden in die reine Atmosphäre der Seele und von Zwietracht zu innerem Frieden.

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