Viele Leute haben geholfen, die Berichte in der hebräischen Bibel, dem Alten Testament, niederzuschreiben. Fast alle diese Geschichten sind von Generation zu Generation weitergegeben worden. Die Menschen, die sie später aufschrieben, fügten oft ihre eigenen Erkenntnisse hinzu. Die Geschichte von Noah und der Sintflut (siehe 1. Mose, Kapitel 6-9:17) enthält zwei Versionen des gleichen Ereignisses. Einige Einzelheiten in den beiden Versionen sind verschieden, doch beide veranschaulichen, welch großen Segen Noah durch seine Liebe zu Gott erlebte.
Noah gehorchte Gott. Gewiss hatte er auch seinen drei Söhnen — Sem, Jafet und Ham — beigebracht, Gott gehorsam zu sein. Doch fast alle anderen Menschen hörten damals nicht auf Gott. Viele waren unfreundlich und fügten anderen Schaden zu. In der Bibel heißt es: „Die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel" (1. Mose 6:11).
Aber Noah handelte nicht gemein und tat anderen kein Leid an. Die Bibel sagt: „Noah ... wandelte mit Gott" (1. Mose 6:9). In diesem Fall bedeutet „wandeln" so zu leben, wie es Gott gefällt.
Gott ließ Noah wissen, dass Er eine große Flut senden würde, die die Erde von all ihrer Verderbtheit reinwaschen sollte. Aber gleichzeitig versicherte Er Noah, dass Er ihn und seine Familie beschützen würde. Gott versprach ihm: „Mit dir will ich meinen Bund [ein besonderes Versprechen] aufrichten" (1. Mose 6:18).
Und so trug Gott Noah auf, eine Arche (ein großes kastenartiges Schiff) zu bauen. Noah war ein Ackerbauer, kein Schiffbauer, aber Gott gab ihm genaue Anweisungen, wie er die Arche bauen sollte, und Noah befolgte sie. Gott sagte ihm, welche Holzart er verwenden sollte, wie lang die Arche sein sollte und wie viele Stockwerke nötig waren. Außerdem sollte sie innen reichlich Platz haben für Noahs Familie, für eine Menge Tiere und genügend Nahrungsmittel für alle.
Als Noah mit dem Schiff fertig war. wies Gott ihn an. seine Familie hineinzuholen. Außerdem trug Er ihm auf. von allen Tieren und Vögeln je ein Paar bei sich aufzunehmen. Nicht lange nachdem alle in der Arche untergebracht worden waren und die Tür dichtgemacht worden war, begann es zu regnen. Vierzig Tage und Nächte lang fiel ein starker Regen und bald war das ganze Land mit Wasser bedeckt.
Schließlich hörte es auf zu regnen. Noah wartete fast ein Jahr, ehe er das Land auskundschaftete. Er sandte einen Raben und eine Taube aus. Der Rabe flog immer weiter, doch die Taube kam wieder zurück, weil sie keine trockene Stelle zum Ausruhen finden konnte. Sieben Tage später sandte er die Taube wieder aus. Diesmal kehrte sie mit einem Ölblatt im Schnabel zurück. Das war ein Zeichen für Noah, dass das Wasser stark zurückgegangen war, aber doch noch recht hoch stand. Als er die Taube wieder wegschickte, kam sie nicht mehr zur Arche zurück. Jetzt nahm Noah das Dach von der Arche und sah, dass das Land trocken war. Gott forderte Noah auf, seine Familie und alle Tiere aus der Arche hinauszuführen und im Araratgebirge, wo sie gelandet waren, ein neues Leben zu beginnen.
Zum Dank, dass Gott sie behütet hatte, baute Noah Ihm in der neuen Heimat einen Altar. Gott segnete Noah und seine Söhne und machte den Bund mit ihnen. Er versprach, für jedes lebendige Geschöpf zu sorgen, und als Symbol oder Erinnerung an dieses Versprechen setzte Er einen wunderschönen Regenbogen in die Wolken. In der Bibel wird es folgendermaßen ausgedrückt: „Und Gott sprach: ... Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt: der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund .... dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe" (1. Mose 9:12, 13. 15).
Erinnerst du dich noch an Noahs Söhne Sem, Jafet und Ham? Jeder hatte eine große Familie. Und in diesen Familien gab es viele Kinder. Diese Kinder wuchsen auf und hatten selbst Kinder. Die Kinder der Generationen nach Noah reisten weit umher und ließen sich in anderen Teilen der Erde nieder. Einige lebten in der Ebene von Schinar. In dem Land gab es reichlich Rohmaterial, um Ziegel herzustellen. Mit den an der Sonne getrockneten Ziegeln und mit Erdharz als Mörtel bauten die Leute Häuser und starke Mauern. Die kleinen Ansiedlungen wuchsen schnell zu einer Stadt, die Babel genannt wurde. Dann beschlossen die Bewohner, ein hohes Bauwerk zu errichten, „dessen Spitze bis an den Himmel reiche" (1. Mose 11:4). Es wurde der Turm zu Babel genannt.
Es ist möglich, dass der Turm als Anbetungsstätte für einen Gott, der Marduk hieß, gebaut wurde. Oder vielleicht wollten die Bewohner durch dieses Bauwerk berühmt werden. Die Bibel sagt, die Leute bauten den Turm, um sich „einen Namen [ zu] machen; denn [sie] werden sonst zerstreut in alle Länder" (1. Mose 11:4). Eins ist gewiss: Gott hat den Leuten nicht gesagt, sie sollten diesen Turm bauen. Und so scheiterten ihre Bemühungen schließlich.
Babel bedeutet Verwirrung. Die Menschen dort begannen in vielen verschiedenen Sprachen zu reden und konnten einander nicht mehr verstehen. Sie hörten auf, die Stadt weiter aufzubauen, und zogen fort und lebten voneinander getrennt in fremden Ländern.
Die Geschichte von Noah und die Geschichte vom Turmbau zu Babel lehren uns wichtige Lektionen. Noahs Erfahrung mit der Arche ist ein großartiges Beispiel dafür, wie jemand Gottes Weisungen folgte. Die Geschichte von dem Turm zu Babel zeigt, was geschehen kann, wenn die Menschen einen Plan ausführen, ohne sich dabei von Gott leiten zu lassen. In gewisser Weise zeigen beide Geschichten, wie hilfreich es ist, Gott gehorsam zu sein.
Wie groß war Noahs Arche?
In der Bibel werden die Maße der Arche in Ellen angegeben. Eine Elle kann ein ungefähres und ein genaues Maß sein. Grob gemessen ist eine Elle die Länge vom Ellbogen eines Mannes bis zu den Fingerspitzen. Das genauere Maß einer Elle beträgt etwa 46 cm.
Wenn du dir die Anweisungen vornimmst, die Gott Noah zum Bau der Arche gegeben hat (siehe 1. Mose 6:15), kannst du dir ausrechnen, wie viele Meter lang das Schiff war.
Miss dann einmal dein Zimmer ab. Hätte Noahs Arche in dein Zimmer gepasst?
Woher kommen diese Geschichten?
Vieles von der frühen Geschichte der Menschen hat sich in Mythen und Legenden erhalten. Mythen haben mit Dingen zu tun, die nicht richtig verstanden wurden. Legenden gründen sich meistens auf Fakten und tatsächliche Begebenheiten. Die Menschen machen von ihrer Phantasie Gebrauch, wenn sie versuchen etwas zu erklären, was sie nicht verstehen. Einige Geschichten in den ersten elf Kapiteln der Genesis zeigen Ähnlichkeiten mit den Legenden und der Mythologie der Phönizier. Hethiter, Ugariter, Sumerer, Ägypter, Griechen und Babylonier. (Diese Gruppen lebten im Nahen Osten ungefähr ab 3200 v. Chr.)
Die Hebräer, die die Geschichten von Noah und der Arche und vom Turmbau zu Babel aufschrieben, könnten mit einigen Mythen oder Legenden dieser anderen Völker vertraut gewesen sein. Doch im Gegensatz zu diesen anderen Geschichten zeigen die Berichte in der Genesis, was die Hebräer über ihre Beziehung zu Gott gelernt hatten. Ihre Berichte lehren auch uns wichtige geistige Lektionen.
Was hast du gelernt? Fällt dir ein Beispiel ein, wie jemandem durch diese Geschichten geholfen werden könnte? Trage deine Antworten unten ein.
Was ich aus der Geschichte von Noah und der Arche gelernt habe:
Eine Situation, auf die man das anwenden kann:
Was ich aus der Geschichte vom Turmbau zu Babel gelernt habe:
Eine Situation, auf die man das anwenden kann: