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Christus wandelt uns um

Aus der April 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich entsinne mich, dass ich mich als zwölfjährige Schülerin im Religionsunterricht fragte: „Aber wie hat Jesus die Kranken geheilt?" Diese Frage ist in mir lebendig geblieben. Doch eine befriedigende Antwort bekam ich lange Zeit nicht; bis ich Christian Science kennenlernte.

Mary Baker Eddy wurde während einer schweren Krankheit offenbart, dass Leben Geist ist — etwas ganz anderes, als was wir durch die fünf körperlichen Sinne im Allgemeinen erfahren. Sie hatte den Saum des Gewandes Christi berührt, und durch diese Erleuchtung wurde sie augenblicklich geheilt. Später forschte sie in der Bibel, um zu begreifen, was diese Heilung zustande gebracht hatte. Sie schreibt in ihrem Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes über die Grundlage geistiger Heilungen: „Das Prinzip des Christus ist die göttliche Liebe, unwiderstehliches Leben und unwiderstehliche Wahrheit." Verschiedenes, S. 149.

Was das bedeutet, haben viele Menschen schon erfahren. Die unwiderstehliche Macht des Lebens wird einem nicht selten bei schwierigen Herausforderungen wie in unerwarteten oder gefährlichen Situationen besonders bewusst. In solchen Augenblicken ist das Bewusstsein des Lebens oft besonders stark, mächtig und gegenwärtig, dass sich der Betroffene diesen göttlichen Tatsachen schnell zuwendet.

Diese Macht der Wahrheit wird durch folgende Erfahrung veranschaulicht. Ein elfjähriger Schüler, der die Realschule besuchte, bat seine Mutter inständig, zum Gymnasium gehen zu dürfen, um das Abitur zu machen. Nach den notwendigen Verhandlungen opferte der Schüler sogar eine Woche seiner Ferien, um an einem Probeunterricht im Gymnasium teilnehmen zu können. Während einer Mathematikarbeit sann er intensiv über den Lösungsweg einer Aufgabe nach. Plötzlich durchfuhr es ihn wie ein Blitz und er erkannte den Lösungsweg. Der Lehrer hatte wohl etwas von dieser gedanklichen Bewegung bemerkt, sie allerdings ganz anders aufgefasst, sodass er sagte „Schließ dein Heft. Du hast abgeschrieben." Der Schüler war so verdutzt, so unschuldig und rein, dass er fragte: „Warum denn, was habe ich denn getan?" Nun wirkte offensichtlich diese Aufrichtigkeit als Ausdruck der göttlichen Wahrheit, des Christus, derart stark und überzeugend, dass der Lehrer sich unvermittelt anders besann und sagte: „Schreib weiter." Der Schüler bewältigte den Probeunterricht, wurde im Gymnasium aufgenommen und legte später das Abitur mit Erfolg ab.

Diese umwandelnden Erlebnisse bestätigen uns die Einheit des Menschen mit Gott.

Diese universale Liebe, die zu solcher Umwandlung und Heilung für uns selbst und für andere führt, macht zur Bedingung, sich selbst zu lieben. Das heißt sich selbst aus tiefer Überzeugung als Gottes Kind anzuerkennen, für seine göttlichen Rechte ohne Furcht und Zweifel einzustehen. Um befähigt zu werden, den Saum des Gewandes Christi zu berühren und Heilung zu erleben, ist häufig zuerst ein geistiger Entwicklungsprozess nötig. Ohne ein Verständnis von dem Prinzip des Lebens, dem Prinzip der Wahrheit, dem Prinzip der Liebe kann sich keine Heilung von Krankheit und Sünde zeigen. Dieses Prinzip erfassen wir immer besser, wenn wir uns von alten, falschen Denkgewohnheiten lösen und uns in unserem Leben immer mehr diesem Christusbewusstsein öffnen. Mary Baker Eddy formuliert in dem Hauptwerk über Christian Science Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift mehrfach die Notwendigkeit, unser ernsthaftes Bestreben nicht nur zu beteuern, sondern auch zu beweisen. Sie schreibt dort: „Christliche Demonstration erfordert mehr als Bekenntnis. Wenige verstehen Jesu göttliche Vorschriften für das Leben und Heilen oder halten sich an sie. Warum? Weil seine Vorschriften vom Jünger fordern, dass er seine rechte Hand abhaut und sein rechtes Auge ausreißt — das heißt, sogar die teuresten Ansichten und Gewohnheiten aufzugeben, alles um Christi willen zu verlassen." Wissenschaft und Gesundheit, S. 141.

Dieser Gehorsam gegenüber dem höchsten Ideal vom Menschen, dem Christus, ist die Antwort auf die Frage: „Aber wie heilte Jesus Christus alle Krankheiten und alle Gebrechen?" Mir bewies sich dieses heilende Prinzip vor einiger Zeit.

Ich wurde seit längerer Zeit von sporadisch auftretenden Schmerzen heimgesucht, die eines Tages während des Einkaufens so stark wurden, dass ich Mühe hatte, mit dem Auto heimzufahren. Ich bat eine Christian Science Praktikerin um Unterstützung. Sie erinnerte mich daran, dass es kein Leben, keine Wahrheit und keine Substanz in der Materie gibt. Ich bekräftigte in meinem Bewusstsein die göttliche Tatsache, dass der Mensch nicht materiell, sondern geistig ist. Nach zwei Stunden ließen die Schmerzen nach, ich verbrachte eine schmerzlose Nacht und einen schmerzlosen Tag. Es traten hin und wieder noch einmal Schmerzen auf, die sich mehr und mehr abschwächten und schließlich verschwanden.

Hat man einmal diesen Weg betreten, wächst der Wunsch nach einem noch höheren Christus-Verständnis, nach noch größerer Klarheit und Reinheit. Dieses Streben führt den Sucher nach der Wahrheit den schmalen, engen Pfad bergan. Durch dieses aufrichtige Streben gelingt es, die Gotteskindschaft jedes Menschen besser zu erkennen und es vollzieht sich die innere Umwandlung im Menschen.

Es entstehen Zuversicht und Vertrauen anstelle von Furcht, Sicherheit anstelle von Unsicherheit, geistige Freude anstelle von Kummer, Überfülle anstelle von Mangel, Harmonie anstelle von Disharmonie, Liebe anstelle von Hass, Gesundheit anstelle von Krankheit.

Die Palette geistiger Umwandlung könnte unbegrenzt fortgeführt werden. Diese umwandelnden Erlebnisse bestätigen uns die Einheit des Menschen mit Gott, dem göttlichen Prinzip, und bringen uns Leben, Wahrheit und Liebe als unwiderstehliches Gesetz nahe. Sie sind Kundwerdungen des Christus, die nicht von unserem menschlichen Wollen abhängig sind. Doch wir können sie bewusst anerkennen und nutzen. Somit kann unser Leben ein Beispiel dafür sein, dass Christus den Menschen umwandelt.

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