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Die richtige Ordnung unserer Gedanken

Aus der April 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Sie ein paar Sachen einzukaufen haben, dann setzen Sie sich wahrscheinlich ins Auto oder schwingen sich aufs Rad, fahren geradewegs zum Laden, zahlen an der Kasse und finden ohne weiteres Ihren Heimweg. Warum wird so eine einfache Unternehmung nicht zum Chaos? Weil Ihre Gedanken geordnet sind.

Sie wussten, wo der Laden ist, Sie haben daran gedacht, dass Sie Geld zum Bezahlen brauchen, Sie erinnerten sich, wo Sie Ihr Fahrzeug abgestellt hatten; und als Sie nach Hause kamen, wussten Sie, dass Sie in die Küche gehen und die Lebensmittel in den Kühlschrank stellen mussten, damit sie frisch bleiben. Die meisten Menschen nehmen an, dass das Gehirn diese Geschehnisse relativ geordnet ablaufen lässt. Für andere ist der menschliche Verstand die Quelle dieser Ordnung. Wie dem auch sei — im Leben der meisten Menschen verläuft ein Gutteil der Ereignisse in einigermaßen harmonischen Bahnen.

Aber was ist, wenn die Gedanken im Kopf eines Menschen nicht systematisch geordnet sind? Was wäre, wenn Sie die Autoschlüssel nicht finden könnten oder wenn es Ihnen einfach nicht in den Sinn käme, dass Sie Geld für Ihren Einkauf brauchen? Und wenn wir diesen Gedanken weiterführen: Jemand könnte sogar Angst davor haben, das Haus zu verlassen, oder er könnte plötzlich nicht mehr wissen, wie er zum Laden kommt. Wenn die Gedanken öfter so durcheinander geraten, dann drückt die Umwelt den Menschen, die solche Schwierigkeiten haben, gern den Stempel „geisteskrank" oder „geistig verwirrt" auf.

Wissenschaft und Gesundheit spricht dieses Problem der Denkstörungen an und hilft uns zu erkennen, dass im Grunde alle menschlichen Krankheiten ihren Ursprung im Denken, in der Mentalität oder dem sterblichen Glauben haben. Man könnte sagen, dass Disharmonie die Folge davon ist, dass unsere Gedanken „ungeordnet" sind. Mary Baker Eddy schreibt: „Geistesgestörtheit oder Unordnung sind Ausdrücke, die die wahre Definition allen menschlichen Glaubens an schlechte Gesundheit oder gestörte Harmonie vermitteln." Wissenschaft und Gesundheit, S. 421.

Den materiellen Sinnen scheint es, dass die Störungen im harmonischen Ablauf des Lebens von Unfällen herrühren oder dass falsch funktionierende oder kranke Organe, genetische Einflüsse oder anderes dafür verantwortlich sind — es gibt da eine ziemlich lange Liste. Aber für den, der dem Problem auf den Grund gehen möchte, kann diese ganze Liste im Wesentlichen reduziert werden auf die „Unordnung der Gedanken". Ja das Grundproblem aller Disharmonie ist, dass das Denken nicht richtig geordnet oder nicht auf Gott, die göttliche Wahrheit, ausgerichtet ist.

Wenn das so ist — können dann solche Zustände einfach dadurch korrigiert werden, dass man das menschliche Denken in Schach hält? Und selbst wenn es so wäre: Wie können wir es bewerkstelligen, dass unsere Gedanken furchtlos, friedlich, ruhig, wohlgeordnet und ausgewogen sind und bleiben? Manche Menschen probieren es mit Willenskraft. Sie versuchen den menschlichen Verstand dazu zu benutzen, über sein eigenes Tun oder Nicht-Tun Herrschaft auszuüben. Andere setzen auf Drogen. Chemische Substanzen werden angewandt, um das Funktionieren des Gehirns so zu beeinflussen, dass das Leben in geordneten Bahnen abläuft. Noch andere machen eine Therapie beim Psychologen oder einem anderen Fachmann, dessen Aufgabe es ist, das menschliche Denken regulieren zu helfen.

Aber es gibt einen besseren Weg. Einen Weg, der auf einer zutiefst wissenschaftlichen Basis beruht. Einen christlichen Weg. Und das ist die christlichen Weg. Und das ist die Christliche Wissenschaft — Christian Science. Sie zeigt uns, dass sterbliche Disharmonien, welche Form sie auch immer annehmen mögen, dadurch beseitigt werden können, dass das Denken auf geistige, von Gott inspirierte Weise in Ordnung gehalten wird. Dabei geht es um mehr als nur das In-Ordnung-Bringen einer menschlichen Mentalität.

Jeremia wies auf diese geistige Lösung hin. Er schrieb: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet." Jer 29:11. Und weil Christus Jesus das vollkommene und in geordnetem Zustand befindliche Gute erkannte, das Gott dem Menschen schickt, heilte er eine ganze Reihe von Krankheiten und stellte die Harmonie da wieder her, wo die Gedanken verwirrt waren. Das menschliche Gemüt ist von Natur aus anfällig für störungen, dafür, dass das Denken aus dem Gleichgewicht oder durcheinander gerät. Doch mit der Autorität des Christus leitete Jesus das individuelle Denken von der endlichen Mentalität weg — die oft nichts ist als ein Bündel Angst und Sünde — und richtete es auf Gottes Liebe und Fürsorge aus.

Was geschieht, wenn wir durch Gebet spüren, dass wir Gott näher gekommen sind? Von Gott ausgehende Gedanken finden zunehmend im Bewusstsein Ausdruck. Sie verbreiten den Duft der Beständigkeit geistigen Friedens, geistiger Freude und Reinheit. Mary Baker Eddy bezeichnet solche Gedanken als „Engel" und beschreibt sie als „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen ..." Wissenschaft und Gesundheit, S. 581. Wenn wir die Gegenwart Gottes besser erkennen, werden wir frei von den ungeordneten Elementen des menschlichen Verstandes, die so oft das Bewusstsein mit Disharmonie verdunkeln.

Ein umfassenderes Verständnis von Gott befreit uns Schritt für Schritt von den Machenschaften, durch die das menschliche Gemüt unser Denken verzerren und in Unordnung bringen möchte. So führt zum Beispiel eine tiefere Wertschätzung dafür, dass Gott Gemüt ist, zu einer weiseren und intelligenteren Ordnung unserer Gedanken. Sie erhellt und erleuchtet unsere Sicht auf die Ereignisse um uns her. Wenn wir Gott als göttliches Prinzip lieben, bewegen sich unsere Gedanken im Rahmen und in der Ordnung, der Integrität und der Sicherheit des göttlichen Gesetzes. Wenn wir uns über Gott als reine Seele freuen, werden unsere Gedanken zu einer harmonischen und friedlichen Ordnung geführt. Seele beruhigt unser Denken mit Frohsinn und Unschuld — wir spüren den Himmel. Seele ist auch die Quelle aller wahren spiration, Spontaneität und geistigen Intuition. Ja Inspiration ist tatsächlich ein Zeichen dafür, dass Gottes Ordnung unser Denken erleuchtet.

Ein Beispiel: Angenommen, wir kommen mit einem Menschen nicht gut zurecht — mit jemandem in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Familie oder sogar in der Kirche. Wir meinen, unsere aufgewühlten Gefühle kämen von der harten, unfreundlichen Haltung dieses Menschen, von dem schrecklichen Unrecht, das er begangen hat, oder seinem völligen Mangel an Wertschätzung für alles, was wir getan haben. Und so scheint es ganz logisch, dass der Konflikt erst gelöst werden kann, wenn sich etwas im Verhalten dieses Menschen ändert. Doch die Lösung kann sehr wohl auch dadurch zustande kommen, dass wir unsere eigenen Gedanken besser ordnen. Zugegeben: Vom allgemeinen Standpunkt aus gesehen liegt die Schuld vielleicht wirklich bei dem anderen. Die Feindseligkeit, die Jesus entgegenschlug, war ja auch kaum seine Schuld. Aber er begegnete der Ungerechtigkeit, indem er seine eigenen Gedanken sozusagen von Gott „ordnen" ließ. Jesus wurde durch die göttliche Wahrheit und Liebe inspiriert.

Wie wäre es, wenn wir — statt uns auf einen mentalen Dauer-Ring-kampf einzulassen, der vielleicht auch körperlich nicht sehr angenehm ist — im Gebet darüber nachdenken, wie Gott, die göttliche Liebe, unsere Gedanken ordnet? Furcht, Zorn, Vergeltung und verletzte Gefühle sind, vom Standpunkt der vollkommenen Liebe aus betrachtet, nichts als ein Bündel sehr durcheinander geratener — geradezu chaotischer — Gedanken. Aber geistige Zuneigung, Versöhnlichkeit, Geduld, Nachsicht und Mitgefühl sind christusgleiche Eigenschaften, die für natürliche und stabile Ordnung im Bewusstsein sorgen. Haben wir innerlich akzeptiert, dass wir Gottes Gedanken empfangen können, dann wirkt diese geistige Entfaltung Wunder in unserem Leben. Wir fühlen das regenerierende und erneuernde Wirken des Christus.

Solch eine Umwandlung oder Vergeistigung des Denkens kann uns von Krankheit freimachen, kann Harmonie bringen, wo Konflikte tobten, und schafft Respekt und Verständnis, wo Hass sich tief eingefressen hat. Und außerdem geschieht etwas noch viel Wichtigeres, das weitreichende Folgen hat.

Wenn unsere Gedanken mehr und mehr diese göttliche Ordnung ausdrücken, erkennen wir, dass Harmonie, Frieden, Intelligenz und andere gottähnliche Eigenschaften tatsächlich die Substanz unserer wahren Identität, unseres wahren Bewusstseins, ausmachen. Wir machen Fortschritte in dem Verständnis, dass der Mensch in der Tat geistig ist — wie Gott, Geist. Nicht wie Materie — nicht sterblich, verletzlich oder böse. Diese falschen Elemente verschwinden mehr und mehr aus unserem Leben.

Für die meisten Menschen ist ein einigermaßen ausgeglichenes Leben, nicht aber dauernde Verwirrung und Aufregung, die Norm. Wenn wir uns jedoch darauf verlassen, dass ein Organ mit dem Namen Gehirn oder eine Mentalität namens menschliches Gemüt unsere Gedanken hervorbringt und in Ordnung hält, verpassen wir viel von der tatsächlichen Wirklichkeit! Gott versorgt Seine Schöpfung mit weit mehr als nur einem annehmbaren Niveau für menschliches Denken und Handeln.

In dem Maße, wie wir Gottes Ordnung unserer Gedanken lieben lernen, werden wir dazu inspiriert, mehr von der Wirklichkeit, der Immergegenwart der allumfassenden göttlichen Vollkommenheit, zu sehen. Und dies äußert sich ganz praktisch in mehr Gesundheit und Glück.

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