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„Gott hat mich aufrecht geschaffen”

Aus der April 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dokumentierte Heilung durch Christian Science

Nervdurchtrennung durch Gebet geheilt

An jenem Abend war im Nachtlokal und Restaurant, in dem ich auftrat, viel los. Selbst auf dem Tanzboden waren vorübergehend Tische aufgestellt worden. Bei der dritten Aufführung hatte sich das Publikum etwas gelichtet und die Tische waren weggeräumt worden. Mein Auftritt kam zuerst an die Reihe: Ich tanzte und spielte dabei die Geige. Als ich mein Bein hochwarf, rutschte ich jedoch mit dem Fuß aus und fiel hin. Dabei wurde der Ischiasnerv durchgetrennt. Die Schmerzen waren so heftig, dass ich weder gehen noch stehen konnte. Nach vielen medizinischen Gutachten ging die Angelegenheit vor Gericht und mir wurde von der Versicherungsgesellschaft eine lebenslängliche Unterstützung zugesprochen.

Ich wurde nach Cleveland gebracht, wo ich bei meiner Mutter lebte. Eines Tages bat meine Mutter eine Nachbarin, bei mir zu bleiben, während sie einkaufen ging. Als die Nachbarin das erste Mal zu mir kam, sagte sie zu mir, dass Gott mich nicht dazu geschaffen habe, zu liegen; Gott habe mich aufrecht geschaffen und Christus Jesus habe gesagt: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin.

Ich dachte, sie hat wohl nicht alle Tassen im Schrank. Zum Ersten war ich bei einem der besten Spezialisten auf diesem Gebiet gewesen, der mir gesagt hatte, dass ich nie mehr würde gehen können. Und zweitens war es im Hause meiner Mutter tabu, Jesus zu erwähnen, da wir Juden waren. Ich verhielt mich meiner Nachbarin gegenüber sehr unhöflich und sagte ihr unver-holen, dass ich nicht an ihrer Meinung interessiert sei und, und, und ..., besonders als sie ein Buch zum Lesen mitbrachte, auf dem ein Kreuz abgebildet war.

Sie steckte das Buch in eine Buchhülle, doch sie brachte es weiterhin mit und las darin, wenn sie neben mir saß. Ich gab mir keinerlei Mühe, mich mit ihr zu unterhalten. Es vergingen ein bis zwei Wochen, bis ich sie schließlich fragte, was an dem Buch denn so interessant sei. Sie erwiderte, dass die Frau, die dieses Buch geschrieben hat, ein ähnliches Problem wie ich gehabt hätte und geheilt worden sei. Die Frau habe danach herausfinden wollen, wie die Heilung zustande gekommen war, und habe ein Buch geschrieben, in dem es erklärt wird. Ich war fasziniert und bat sie weiterzuerzählen, selbst als sie begann über Jesus zu sprechen. Sie sagte mir, wie sehr Gott mich liebt. Ich erwiderte: „Wenn Er mich liebt, warum liege ich dann hier im Bett?" Sie versicherte mir, dass Er immer für mich sorgt, dass ich mich aber an Ihn wenden muss, um Seine Fürsorge zu spüren. Vielleicht wäre ich ja jetzt, wo es keinen anderen Weg mehr für mich gab, bereit, die Wahrheit zu hören. Sie versicherte mir, dass ich, wenn ich die Wahrheit akzeptiere, frei sein würde, meinen Beschäftigungen nachzugehen.

Dann erzählte sie mir von all den Heilungen, die Jesus bewirkt hatte, und ich stellte ihr viele Fragen, die sie geduldig beantwortete. Drei Monate lang kam sie jeden Tag vorbei und las aus verschiedenen Büchern. Ein Buch war die Bibel. Ich hörte zu. Mich erfüllte eine große Liebe zu Jesus. Wie wunderbar er doch gewesen war! Ich konnte nicht daran glauben, dass er Gott war, der auf die Erde gekommen war. Ich glaubte, dass er der Sohn Gottes war und ich eine Tochter Gottes bin. Und ich glaubte, dass die Macht zu heilen von Gott kam. Jesu Worte inspirierten mich: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue" (Joh 14:12).

Dann wachte ich einmal mitten in der Nacht auf und ging schlaftrunken ins Badezimmer. Als ich so dasaß und mir bewusst wurde, dass ich hierher gegangen war, fing ich laut an zu schreien. Die Nachbarin kam herein und meine Mutter kam die Treppe heruntergerannt. Ich sprach weder mit meiner Mutter, noch mit jemand anderem darüber, was geschehen war; ich war nur Gott dankbar!

In den folgenden Tagen ging ich nicht ins Bett zurück, wo ich so lange gelegen hatte. Ich saß und schlief in einem Schaukelstuhl und dankte Gott, dankte Jesus für die Gnade der Wahrheit, dankte Mary Baker Eddy, dass sie das Buch geschrieben hatte, ja ich war sogar dankbar für ihre eigene Heilung, und ich dankte meiner Nachbarin für ihre Geduld.

Nach der Heilung begann ich an einer nahe gelegenen Universität Schau-spielunterricht zu nehmen. Außerdem erfüllte ich mir den lang gehegten Wunsch, Reitunterricht zu nehmen. Mir wurde in Aussicht gestellt, dass ich das Pferd für meinen Lehrer in Tournieren reiten könnte. Nach einigen Wochen stellten sich jedoch unerträgliche Schmerzen im Rücken ein und mein vorheriger Zustand machte sich wieder bemerkbar. Meine Nachbarin riet mir zu beten und Gott zu bitten, mich zu einer Lösung zu führen.

Eines Tages stand ich sehr ungeduldig draußen beim Briefkasten, da die Post spät war. Meine Nachbarin fragte mich nach dem Grund. Ich sagte ihr, dass ich auf meinen monatlichen Scheck von der Versicherungsgesellschaft wartete. Sie wies mich darauf hin, dass die Wahrheit, die mich geheilt hatte, die Unwirklichkeit von Unfällen bewiesen hatte. In Wahrheit hatte sich kein Unfall zugetragen; nur Gutes war geschehen. Und so drängte sie mich, das Geld zurückzuschicken, da ich es unter einer falschen Voraussetzung annehmen würde.

DREI MONATE LANG KAM DIE NACHBARIN JEDEN TAG VORBEI UND LAS AUS VERSCHIEDENEN BÜCHERN. ICH HÖRTE ZU. MICH ERFÜLLTE EINE GROSSE LIEBE ZU JESUS. UND ICH GLAUBTE, DASS DIE MACHT ZU HEILEN VON GOTT KAM.

Nun, ich war nicht bereit, das Geld abzugeben. Ich hatte Freude an dem, was ich mir dafür kaufen konnte, und ich fand, dass es mir zustand. Ich hatte gelitten und auf keinen Fall würde ich es zurückgeben!

Nach ein oder zwei Wochen wurden die Schmerzen jedoch so stark, dass ich nicht mehr reiten konnte. Ja ich konnte kaum laufen. Schließlich klopfte ich eines Abends an die Tür meiner Nachbarin. Mir war klar, dass ich noch etwas tun musste, damit die Heilung von Dauer war. Sie half mir, einen Brief an die Versicherungsgesellschaft aufzusetzen, in dem ich erklärte, dass ich das Geld nicht mehr benötigte und die notwendigen Schritte unternehmen möchte, um das Konto zu schließen. Ich ging zwei Häuserblocks bis zum nächsten Briefkasten und warf den Brief ein. Als ich mich auf den Rückweg machte, waren die Schmerzen weg. Ich blieb auf der Stelle stehen. Ich konnte es nicht fassen! Ich war unter großen Schmerzen praktisch zum Briefkasten gehumpelt und nun war ich frei!

Die Versicherungsgesellschaft sandte mir eine Flugkarte und bat mich, nach New York zu kommen. Es wurden Röntgenaufnahmen gemacht und ich wurde von den Ärzten untersucht, außerdem musste ich vor Gericht erscheinen. Ich versicherte dem Richter, dass ich keine Abfindung wollte, doch wir kamen zu einer Übereinstimmung, dass ich einen kleinen Betrag erhalten sollte, mit dem ich alles bezahlen konnte, was ich brauchte, um meine Beschäftigung im Theater wieder aufnehmen zu können.

Sechs oder sieben Jahre später trat ich zu Kriegsbeginn in einem Offiziersklub auf und nach dem letzten Auftritt an jenem Samstagabend wurde ich von einem Mann eingeladen. Er bat mich mit ihm am nächsten Tag die Kirche zu besuchen. Es war eine Kirche Christi, Wissenschaftler. Nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte, kaufte er mir das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy — das Buch, das meine Nachbarin gelesen hatte — und die Bibel, und er zeigte mir, wie man die Bibellektion (aus dem Christian Science Vierteljahresheft) liest. Ich lernte von ihm, was Gebet ist, wahres Gebet, aktive Dankbarkeit. Damals reiste ich beruflich durch die ganze Welt. Und erst als ich verheiratet war und mich in Chicago niederließ, trat ich einer Zweigkirche bei. Darauf folgte die Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und Teilnahme am Klassen-unterricht in Christian Science.

Ich drücke meine Dankbarkeit nicht nur für diese Heilung aus, sondern für viele Heilungen, die ich im Laufe der Jahre erlebt habe. Als meine Tochter zwölf Jahre alt war, stand sie einmal in einer Zeugnisversammlung auf und sagte: „Ich kann kein Heilungszeugnis abgeben, weil ich noch nie krank gewesen bin, doch ich kann meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für meinen Sonntagsschullehrer, der mir beigebracht hat, warum ich nicht krank sein kann!"

Meine Dankbarkeit gilt Mary Baker Eddy, die mich das Wie und das Warum der Wahrheit gelehrt hat.


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