Diese Frage stellte ein Fernsehreporter den Leuten in einem Einkaufszentrum vor Ort. Die meisten sagten, Ostern sei ein Feiertag, ein verlängertes Wochenende. Für andere bedeutete es Ostereier. Wieder andere sprachen von der religiösen Bedeutung des Osterfestes, und eine Frau sagte, Ostern bedeute für sie Betrübtsein, eine Zeit der Trauer. Christus Jesus war gekreuzigt worden. Ihr Herr hatte gelitten und war gestorben. Für sie war das eine Tragödie.
Dieser Auffassung war ich auch gewesen, bis mir eines Tages klar wurde, dass man die wahre Bedeutung von Ostern aus den Augen verliert, wenn man die Gedanken nur auf die Kreuzigung richtet. Das Kreuz stellte nur einen Teil von Jesu Erfahrung dar und es war nicht das Ende der Geschichte. Jesu Leben war nicht zerstört worden. In der Enge seines Felsengrabes demonstrierte er für die ganze Welt, dass Gott das Leben des Menschen ist; dass das Leben des Menschen nicht ausgelöscht werden kann; dass der Mensch, das Bild Gottes, der unvergängliche Ausdruck von Leben ist.
Jesu Auferstehung aus dem Grab bestätigt das. Es zeigt, dass der Mensch gottgebene Herrschaft über Hass, Schmerzen und den Tod hat. Sein Sieg über diese Dinge beweist, dass der wahre Mensch unsterblich und unvergänglich ist.
Das Wort Ostern ist mit dem lateinischen aurora verwandt, das Morgenröte bedeutet. Für mich beschreibt dies ganz wunderbar Jesu triumphale Auferstehung. Als das geistige Verständnis vom immerwährenden Leben erneut in ihm aufdämmerte, stieg er zu einem höheren, helleren Zustand des Denkens und Handelns auf. Dieses Licht des Christus, der Wahrheit, brachte Jesus die Freiheit von Tod und Grab. Es befreit auch uns. Durch die Wissenschaft des Christentums erfahren wir, wie das möglich ist.
Das Buch Maleachi in der Bibel gibt uns die Verheißung: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln" (3:20). In dem Maße, wie wir die sterblichen Übel und Begrenzungen, mit denen wir konfrontiert werden, durch das Licht des Christus vertreiben lassen, werden wir über sie hinausgehoben. Wir erheben uns über den Glauben an ein Leben und eine Intelligenz, die in der Materie bestehen und auf Materie beschränkt sind, und stellen fest, dass unser Leben sich verbessert und wir geheilt werden. Wir werden der grenzenlosen Möglichkeiten gewahr, die sich daraus ergeben, dass wir eins mit Gott sind — mit der Quelle des unendlichen Guten und des ewigen Lebens. Was für eine Freude das ist!
Lasst uns an diesem Ostern von Freude statt Trauer erfüllt sein. Lasst uns der herrlichen Auferstehung unseres Meisters gedenken und seinen mächtigen Sieg über das Kreuz und das Grab feiern. Seine inspirierende Leistung gibt uns Hoffnung. Mehr noch: Sein Beispiel beweist, dass der Mensch als das Bild Gottes das ewige Leben hat.
Clontarf, Queensland, Australien
Herausgeber: The Christian Science Publishing Society
One Norway Street, Boston, MA 02115, USA
Nachdruck nur mit Genehmigung ©1999
