„Es ist wichtig, dass man glücklich ist", sagt Nagi. „Ich bin glücklich, wenn ich turnen kann. Ich hab meine Familie lieb. Ich mag meine Freunde gern. Ich liebe junge Hündchen. Ich hab meine Oma und meinen Opa lieb. Ich habe Kathy lieb. Ich liebe die Vögel und die Pflanzen. Ich gehe gern in die Sonntagsschule. ... Aber vor allem liebe ich Gott." Wenn wir Gott, unsern Vater-Mutter, lieben, wird unser Leben reich an Gutem und an geistiger Freude! Seine Segnungen werden uns und jedermann zuteil.
Was macht dich richtig glücklich? Endlich das Spielzeug zu bekommen, das du dir schon immer gewünscht hast? Oder an die Videospiele rangehen zu dürfen, die deinem Bruder gehören? Oder morgens nicht so früh aufstehen zu müssen? Oder ein neues Kunststück auf dem Fahrrad zu lernen? Klar, das alles macht Spaß. Aber wie steht es mit den Dingen auf der folgenden Liste? Wie helfen sie dir, dauerhaft glücklich zu sein?
Was dich glücklich macht:
• Du kannst zwei Freunden helfen einen Streit beizulegen;
• du kannst jemandem vergeben, der dich gehauen hat und es eigentlich gar nicht wollte (oder sogar, wenn er es wollte!);
• du kannst jemanden mitspielen lassen, auch wenn alle behaupten, dass diese Person schummelt — und bei deinem Spiel tut sie das nicht;
• du hörst auf, dich mit deinem Bruder zu streiten, obwohl der dich ganz schön wütend gemacht hat;
• du wirst durch Gebet geheilt.
Das sind Dinge, von denen uns einige junge Freunde erzählt haben, dass sie glücklich machen. Sie haben sie aus der Bibel gelernt — durch die Beschäftigung mit den Seligpreisungen (siehe Mt 5:3–12) und dadurch, dass sie im täglichen Leben ausprobieren, was sie gelernt haben. Die Seligpreisungen sind in den drei Kapiteln des Matthäus-Evangeliums enthalten, die manchmal die Bergpredigt genannt werden.
In gewisser Weise erklärt Christus Jesus durch die Seligpreisungen, was Glück ist. Jede Seligpreisung beginnt mit den Worten: „Selig sind ..." Aber man könnte auch sagen: „Glücklich sind ..." Die Sonntagsschüler einer Kirche Christi, Wissenschaftler, in Colorado, USA, haben ein Büchlein zusammengestellt mit all den Dingen, die sie über die Seligpreisungen gelernt haben. Sie haben das Buch an die Redaktion geschickt, wo eine Mitarbeiterin, Courtney Douglas, ihnen half das Ganze in die Form eines Artikels zu bringen. Es folgt hier der erste Artikel in einer zweiteiligen Serie, die einiges von dem schildert, was die Kinder gelernt und erfahren haben.
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Wenn du bedrückt oder niedergeschlagen bist, ist das wie wenn du „geistlich arm" wärst. Doch es ist nicht schwer vom Selbstmitleid loszukommen, wenn du an Gottes wundervolle Segnungen denkst. Gottes Segnungen sind geistig und gut — und wir empfangen sie jetzt und immer, weil wir Gottes Kinder sind, die zum göttlichen Bild und Gleichnis geschaffen wurden. Die Bibel lehrt uns, dass Gott Geist ist und dass Er unendlich ist, daher gibt es immer genug geistige Liebe und Güte für alle.
Was kannst du tun, um das geistige Gute, das Gott dir jeden Augenblick gibt, besser zu erkennen? Du kannst demütig sein. Wenn du demütig bist, stellst du deinen eigenen Willen und deine eigenen Vorstellungen ganz zurück und bist bereit zu hören, was Gott dir sagt, und Ihm zu gehorchen. Lauren sagt: „Selig sind, die sich demütig bei all ihren Bedürfnissen auf Gott verlassen, denn ihrer ist das Himmelreich." Sie fügt hinzu: „Einmal sollte ich ein Diktat schreiben. Ich habe meine Gedanken zu Gott hingewandt, weil ich wusste, dass Er mich führt, und ich habe alle Wörter richtig geschrieben!"
Wenn du mehr von dem Guten, das Gott uns gibt, hören — und sehen! — möchtest, ist es wichtig Gott in deinem Tun und Denken an die erste Stelle zu setzen. Du könntest dich fragen: „Sagt Gott mir, dass ich das tun soll?" „Was weiß Gott über diese Situation?" Kim sagt: „Selig sind die Menschen, die mehr an Gott denken als an sich selbst, denn ihrer ist das Himmelreich." Das Himmelreich ist, wo Gottes Gedanken herrschen. Wenn du Gott an die erste Stelle setzt, dann wendest du dich an Ihn und vertraust darauf, dass Er dir die geistigen Ideen gibt, die dir helfen.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Katie sagt: „Ich habe meine Freundin Courtney glücklich gemacht, weil ich ihr etwas von meinem Pausenbrot abgegeben habe." Anderen etwas abgeben ist eine gute Idee von Gott und wir können dadurch jemandem helfen und ihn trösten. Katie hat noch einen Gedanken: „Wenn das Leben traurig aussieht, kann man über etwas Schönes nachdenken und man kann schöne Dinge zu tun finden." Froh und glücklich sein hängt nicht davon ab, ob wir ein bestimmtes Spielzeug haben, und es geschieht nicht nur, wenn uns jemand eine besondere Freude macht. Es hat sehr viel damit zu tun, was für Gedanken wir hegen und wie nahe wir uns Gott fühlen.
Wir können glücklich sein, weil Gottes Liebe uns zufrieden stellt. Lauren sagt: „Selig sind, die traurig sind, denn für sie soll gesorgt werden." Und sie erzählt uns: „Als ich einmal niemand finden konnte, der mit mir auf dem Spielpatz spielen wollte, habe ich auf Gott gelauscht und Seine Gedanken gespürt. Da habe ich mich besser gefühlt."
Gott tröstet uns in großen und kleinen Dingen und Er hilft uns für uns und andere zu sorgen. Melanie bemerkt: „Ich habe die Aquariumheizung für meinen Fisch angestellt. Es war die große Heizung, weil die andere nicht funktionierte. Als ich sie anstellte, habe ich mir die Finger verbrannt. Ich habe zu Gott gebetet. Gott ist, der All-Wissende, der All-Sehende, der All-Wirkende, der All-Liebende ...' und natürlich der, große Ich bin' 1 Danach tat mein Finger nicht mehr weh."
Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.
Wenn wir Gott folgen, sind wir sanftmütig. Das heißt nicht, dass wir schwach oder Schlappschwänze sind. Nein, wir sind bereit auf Gott zu lauschen und auf unsere Eltern zu hören, anstatt zu drängeln und etwas zu tun, einfach nur weil uns der Kopf danach steht. Melanie sagt: „Ich liebe alles, was Gott gemacht hat, weil alles, was Er gemacht hat, gut ist. Einmal hab ich mir ein Stück Kuchen abgeschnitten. Mutti sagte, dass ich ein kleines Stück nehmen soll. Ich war versucht ein großes abzuschneiden. Aber ich habe es nicht getan. Später sagte Mutti, dass ich noch ein Stück nehmen darf."
Sanftmut macht uns stark im Guten, macht uns liebevoll und freundlich (nicht wütend, traurig oder nachtragend), damit wir Gottes Botschaften der Wahrheit hören können, die uns heilen. Und wir verpassen auch nicht die Gelegenheit, einen Irrtum zu korrigieren. Lucy sagt: „Meine Freundin dachte nicht, dass sie hübsch und wertvoll ist, aber ich wusste, dass sie das ist, weil sie ja Gottes Kind ist." Wir können uns und andere lieben, wenn wir wissen, dass Liebe von Gott kommt. Kein Mensch ist wirklich ohne Liebe oder ist nicht schön und wertvoll. Auch macht diese Art zu lieben uns nicht selbstsüchtig oder egoistisch, denn wir spiegeln ja Ihn wider.
Wenn dein kleiner Bruder schon zum fünften Mal versucht sich die Schuhe zuzuschnüren und du geduldig auf ihn wartest — oder ihm zeigst, wie er es machen muss, wenn er entmutigt aufgeben will —, dann bist du sanftmütig. Aufmerksam und wachsam sein, deine Schulaufgaben rechtzeitig fertig machen und gut aufpassen, wenn deine Lehrerin spricht — all das sind Beispiele dafür, wie du sanftmütig sein kannst. Du bist dann liebevoll und klug und bringst Gott zum Ausdruck.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
„Glücklich sind, die gerecht sind und recht handeln, denn sie sollen sich freuen", sagt Nagi. Die meisten von uns wollen gewöhnlich das Richtige tun, es scheint manchmal nur sehr schwer zu sein. Wenn wir Gott folgen, auf Seine Stimme lauschen und Seine Liebe zu uns und allen anderen spüren, fällt es uns leichter Gedanken zu entdecken, die nicht von Ihm kommen — die nicht gut sind —, und sie rauszuwerfen.
Was Gott dir sagt, ist immer gut und liebevoll, nicht unehrlich oder albern. Und Gutes tun kann man immer. Das Gute geht uns nie aus. Gott ist immer gegenwärtig, liebt uns und zeigt uns, was richtig ist — auch wenn uns das vielleicht nicht bewusst ist. Liebevoll und respektvoll mit anderen umgehen ist zum Beispiel etwas Gutes, das wir tun können.
Melanie erklärt, wie sie das gemacht hat: „Mein Bruder hatte seinen Drachen auf meinem Bett liegen gelassen. Mein Drachen war kaputt gegangen. Ich war versucht seinen steigen zu lassen. Dann kam mir der Gedanke:, Nein! Es wäre nicht richtig den einfach zu nehmen, ohne ihn zu fragen.' Ich habe den Drachen nicht genommen und ich wusste, dass der Gedanke von Gott ist. Glücklich sind, die wissen wollen, was richtig ist, denn sie sollen es erfahren."
Das Richtige tun heißt, dass man bereit ist für das Wahre einzutreten, das Gott uns über uns und andere mitteilt. Das erfordert manchmal Mut, doch wenn wir uns an Gott wenden und tun, was richtig ist, sind wir immer sicher und beschützt und geraten nicht in Schwierigkeiten. „Glücklich sind, die das Richtige tun!" sagt Kim kurz und bündig. Dann erzählt sie uns: „Vor zwei Jahren hatte ich Freunde in der Schule, die Pillen geschluckt haben, und zwar welche, die einen nicht schläfrig machen. Sie haben mich gedrängt, es auch mal zu probieren, aber ich sagte:, Nein!' " Es hilft uns gesund und glücklich zu bleiben, wenn wir immer an das denken, was Gott uns sagt, und es tun.
Mary Baker Eddy schreibt im ersten Satz des Vorworts zu Wissenschaft und Gesundheit (S. Vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen." Gott hilft und segnet uns auf vielerlei Weise — so wie wir es uns vielleicht nie vorgestellt hätten. Gott hält mehr Segnungen für uns bereit, als wir überhaupt zählen können, denn Gott ist unendlich.
