Sind Sie bereit — wirklich bereit — für den Job Ihrer Träume?
„Aber sicher“, sagen Sie. „Ich habe Schulen besucht, habe jahrelange Erfahrung habe mich weitergebildet. Ich, kann' meinen Beruf. Es gibt niemanden, der mehr für einen Traumjob bereit wäre als ich!“
Aber für Millionen Menschen auf der ganzen Welt — in einigen Ländern für mehr als 20 Prozent der Bevölkerung — gibt es einen großen Haken bei der Sache: Sie möchten Arbeit haben. Sie brauchen Arbeit. Und sie fühlen sich qualifiziert für die Arbeit, die sie tun wollen. Das Problem ist eben nur, dass sie nicht immer diese Arbeit bekommen.
Reinhard Dilsner, ein deutscher Bauarbeiter, ist einer dieser Stellungssuchenden. Er hat sich sechs Jahre lang erfolglos um eine Arbeit bemüht. „Entweder sagen sie, ich sei zu alt oder ich sei von meiner Größe her nicht geeignet, um bestimmte Maschinen zu bedienen, oder ich sei überqualifizert.. .. Es ist demütigend“, sagt er. Mary Williams Walsh, „Qualified, Educated. .. Yet Lacking a Good Job“, Los Angeles Times, 12. April 1997, S. A–1.
Eine besonders schwierige Hürde für Arbeitssuchende ist das Einstellungsgespräch, erklären die Forbes-Journalisten Nina Munk und Suzanne Oliver. Die Interviewer unterziehen die Bewerber manchmal einem erbarmungslosen Verhör. Oder sie beobachten, ob sie in einem Rollenspiel mit einer simulierten Krisensituation fertig werden. Oder sie stellen ihnen Denksportaufgaben wie zum Beispiel: „Wie viele Golfbälle braucht man, um das Schwimmbecken der Olympischen Spiele von Atlanta zu füllen?“ Und trotz alledem bekommen die Arbeitssuchenden dann noch zu hören, dass sie nicht für die Arbeit qualifiziert sind. Munk und Oliver, „Think fast!“ Forbes, 24. März 1997, S. 146-151.
Doch nicht jeder sieht die Arbeitssuche als etwas so Trostloses an. Einige Experten sagen, man kann sie durchstehen, ohne sich erniedrigt oder eingeschüchtert zu fühlen. Ihrer Meinung nach ist entscheidend, dass man weiß, wer man wirklich ist, und seinen Wert kennt.
Die Unternehmensberater Lucia Capacchione und Peggy Van Pelt sind ebenfalls optimistisch. Sie schreiben: „Jeder Mensch ist mit einzigartigen Gaben und Talenten auf die Welt gekommen — auch Sie.“ Es komme darauf an, diese Talente zu entdecken und zu entwickeln. Dann sei es ein Leichtes, sie an einen geeigneten Arbeitgeber zu verkaufen.Putting Your Talent to Work (Deerfield Beach, Fla.: Health Communications, 1996), S. 3.
Der bekannte amerikanische Talentsucher Nick A. Corcodilos denkt auch so. „Wenn Sie erkannt haben, wie viel Sie dem Arbeitgeber zu bieten haben“, erklärt er, „dann kann das Einstellungsgespräch zu einer glücklichen, für beide Seiten gewinnbringenden Angelegenheit werden. Aber Sie müssen eine, gute Einstellung zu sich' haben. Und der beste Weg zu dieser guten Einstellung ist, aufgeschlossen zu sein und sich selbst in einem neuen Licht zu sehen.“Ask the Headhunter (New York: Plume, 1997). S. 98.
Und hier kommt — für mich jedenfalls — das Gebet ins Spiel. Es gibt keinen wirksameren Weg, die Ihnen innewohnenden Talente zu entdecken — und sie leuchten zu lassen — als direkt zu dem Einen zu gehen, der Ihnen diese Talente gegeben hat und Sie ununterbrochen damit versorgt. Das bedeutet, dass Sie erkennen müssen, dass das Gute, das Sie tun, allein von Gott kommt. Von der schöpferischen Intelligenz, dem göttlichen Gemüt, das in jedem Augenblick das ganze Universum, und auch Sie, mit dynamisch pulsierenden Eigenschaften erfüllt — mit herrlichen, produktiven geistigen Ideen. Ideen, die unmittelbaren praktischen Wert besitzen. Ideen wie Kreativität, Flexibilität, Inspiration.
Diese Ideen von Gott schweben nicht irgendwo im Ungewissen. Sie sind da, wo Sie sind. Sie brauchen keine Anreisezeit, um zu Ihnen zu kommen, weil Gott da ist, wo Sie sind. Und das Bemerkenswerte daran ist, dass diese Ideen in genau der Form Gestalt annehmen, die Sie brauchen, und zwar wann und wo Sie sie brauchen. Sie lösen Probleme, sorgen für reibungslose menschliche Beziehungen, machen angeschlagene Unternehmen wieder flott. Sie fördern Fortschritt und Erfolg.
Wenn Sie oder ich auf diese göttlichen Ideen achtgeben — und sie in unserem Leben aufnehmen — werden wir für jedes Unternehmen von unschätzbarem geistigem Wert. Wir bringen Heilung und geistige Werte in unsere Arbeit ein. Wir bringen Originalität, Mitgefühl und Freude ein. Und wir tun unsere Arbeit gut — weil Gott in uns arbeitet.
Und damit haben wir den eigentlichen Grund angesprochen, warum wir überhaupt eine Arbeit annehmen: Wir arbeiten mit Gott und für Gott und wegen Gott. Paulus drückt das in der Bibel so aus: „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ Eph 2:10. Die Gute Nachricht bringt diesen Text so: „Wir sind ganz und gar Gottes Werk. Durch Jesus Christus hat er uns so geschaffen, dass wir nun Gutes tun können. Er hat sogar unsere guten Taten im Voraus geschaffen, damit sie nun in unserem Leben Wirklichkeit werden.“
„Gute Taten“, von Gott für Sie — allein für Sie — bereitet. Ein besonderer „Wirkungskreis“, in dem Sie Ihr Licht leuchten lassen können. Ist das nicht ein Traumjob? Und er steht jetzt für Sie bereit. Das Einzige, was Sie dafür tun müssen, ist: Ihr Denken auf den Geist gerichtet halten. Aufhören sich selbst als verzweifelten Jobsucher anzusehen und stattdessen erkennen, dass Sie eine spezielle und kostbare „Sonderanfertigung“ von Gott sind. Aufhören zu glauben, die Arbeitssuche sei ein erbarmungsloser Konkurrenzkampf — und stattdessen ein Abenteuer geistiger Selbst-Entdeckung in ihr sehen.
Und damit haben wir den Grund, warum wir überhaupt eine Arbeit annehmen: Wir arbeiten mit Gott und für Gott und wegen Gott
In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy wird erklärt, warum diese Einstellung hilfreich ist und unmöglich schaden kann. „Diese wissenschaftliche Auffassung vom Sein, die Materie für Geist aufgibt, bedeutet keinesfalls, dass der Mensch in der Gottheit aufgeht und seine Identität einbüßt, sondern sie verleiht dem Menschen eine erweiterte Individualität, einen umfangreicheren Wirkungskreis des Denkens und Handelns, eine umfassendere Liebe, einen höheren und beständigeren Frieden.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 265.
Das erlebte ich einmal, als ich schon zwei Jahre lang nach einer Anstellung als Dozentin an einem College gesucht hatte. Freie Stellen waren äußerst rar. Und ich hatte mich schon so oft vorgestellt — und war abgelehnt —, dass ich aufgehört hatte die Versuche zu zählen. Ich musste mehrere Teilzeit-Lehraufträge annehmen, um mich über Wasser zu halten.
Schließlich war ich so mutlos, dass ich aufhörte, mich zu bewerben, und nur noch betete. Und betete. Das gab mir so viel inneren Frieden, dass es mir gleich war, wann ich die Arbeit würde, die ich suchte. Ich war einfach völlig damit zufrieden, Gottes Kind, Sein Schatz, zu sein.
Und dann an einem Regentag fühlte ich plötzlich, ich sollte meine Stellungssuche wieder aufnehmen. Ich fuhr zu einer Universität, die etwa 80 Kilometer entfernt lag — und betete während der ganzen Fahrt. Ich war noch nie dort gewesen.
Ich weiß noch, wie ich in der Fakultät ankam, in der ich mich um eine Stelle bewerben wollte. Ich fühlte mich zu Hause! Die Fakultätsleiterin und ich begrüßten uns wie alte Freunde. Innerhalb einer Woche übertrug sie mir die Leitung eines speziellen Kurses. Und am Jahresende bot mir die Universität eine wundervolle Vollzeitarbeit an, die ich annahm. Fünf Jahre lang habe ich dort unterrichtet.
Es war in jeder Hinsicht der Traumjob, nach dem ich immer gesucht hatte. Aber auf der Suche nach ihm hatte ich eine ganze Menge über meinen wirklichen Job entdeckt. Die Arbeit, die zu tun Sie und ich geschaffen wurden. Die Arbeit, die dem Leben seinen eigentlichen Wert gibt. Die Arbeit, die Gott für uns bereitet hat — und für die Er uns geschaffen hat, um Ihn zum Ausdruck zu bringen und Ihn zu verherrlichen in allem, was wir tun.
Dieser Artikel erschien im Christian Science Sentinel als Editorial.