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Muttertag — ohne Furcht

Aus der Mai 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was für ein wunderbares Gebot: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird." 2. Mose 20:12.

Der Muttertag ist eine gute Zeit daran zu denken, dass es auch für Erwachsene noch genug Gelegenheiten gibt, ihre Eltern zu ehren. Wir können das zum Beispiel tun, indem wir Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Dankbarkeit für ihre aufrichtigen Bemühungen um uns. Dankbarkeit dafür, dass sie uns mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dankbarkeit für ihre Ermutigung, für ihre Geduld und Ausdauer. Es bringt Segen für uns wie auch unsere Eltern mit sich, wenn wir unser Herz für Dankbarkeit öffnen, und zudem kann es den Weg frei machen für die Heilung von schmerzlichen Erinnerungen.

Wir können unsere Mütter und Väter aber auch dadurch ehren, dass wir ihnen Mut machen, so wie sie uns immer ermutigt haben. Als wir klein waren, hatten wir vielleicht Angst vor der Dunkelheit und Mutter oder Vater halfen uns diese Angst zu überwinden. Manchmal brauchen Mütter und Väter in späteren Jahren eine ähnliche liebevolle Unterstützung. Anstatt Angst um sie zu haben oder ihre Ängste zu bestärken, können wir ihnen helfen gegen die Furcht anzugehen und ihre Unabhängigkeit und Würde wiederzuerlangen.

Vor einigen Jahren fiel mir auf, dass meine verwitwete Mutter abends nicht mehr Auto fuhr. So taktvoll, wie es eben ging, fragte ich sie nach den Gründen dafür. Sie sagte, ein Auto voller junger Leute hätte sie durch die Straßen gejagt. Ein andermal war ihr ein Auto bis vor das Haus gefolgt. Sie hätte nur entwischen können, indem sie den automatischen Garagentür-Öffner benutzte. Frauen gehörten abends nicht mehr auf die Straße und sollten nicht mehr allein Auto fahren, bemerkte sie. In den Abendnachrichten würde ständig über Gewalt gegen ältere Mitbürger berichtet.

Sie hatte aufgehört mittwochsabends zur Kirche zu gehen. Sie ging abends auch nicht mehr mit Freunden essen. Und sie hatte aufgehört abends ins Theater zu gehen — alles, weil sie so ängstlich geworden war.

Während sie sprach, betete ich. Ich wusste, dass es niemals eine Lösung ist, Furcht zu akzeptieren. Ja die Überwindung der Furcht ist einer der ersten Schritte zu einer Heilung. Jesus wies seine Patienten häufig an sich nicht zu fürchten. So betete ich denn, um zu erkennen, wie ich meiner Mutter helfen konnte die Furcht zu meistern.

Gott spricht zu jedem von uns — vierundzwanzig Stunden am Tag — und Ergibt uns genau die richtigen Botschaften, die unsere Bedürfnisse stillen. Mein Gebet war also ein Moment, in dem ich meine Gedanken zu unserem himmlischen Vater- Mutter und auf den richtigen Gedanken lauschte, den ich meiner Mutter mitteilen konnte.

Die Inspiration stellte sich in Form eines Kirchenliedes ein, mit dem sie gut vertraut ist. Ich fragte sie, ob sie das „Lied für Autofahrer" kannte. Schweigen. Sie hatte keine Ahnung, wovon ich sprach. Dann las ich ihr das nebenstehende Kirchenlied vor: Ich ersetzte dabei jedes Mal das Wort „gehen" bzw. „wandeln" durch „fahren". (Sie können hier das Gleiche mit der ersten und der letzten Strophe machen.)

Mit Liebe geh 'ich
meinen Weg,
Und oh, es ist ein
heil' ger Tag;
Ich fühle Gottes
Gegenwart,
Bin nicht mehr müde,
bang und zag.
Die Freud', die niemand
nehmen kann,
Ist mein; ich geh' mit
Lieb' fortan.

Komm, geh' mit Liebe
deinen Weg,
Sei mutig, und vertrau
ihr still.
Erheb das Denken,
schenke froh
Aus deines Herzens
Überfüll';
So wird dein Tag voll
Fried' und Freud'.
Komm, wandle mit der
Liebe heut.Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 139.

Meine Mutter verlor auf der Stelle ihre Furcht. Sie nahm das Autofahren in den Abendstunden wieder auf, besuchte die Gottesdienste, traf sich mit ihren Freunden und sang das „Autofahrerlied". Sie gab diesen Gedanken auch an andere Frauen weiter, die einen Teil ihrer Unabhängigkeit verloren hatten, weil sie Angst vor dem Autofahren am Abend hatten.

An diesem Muttertag können wir unsere Mutter ehren, indem wir ihr unsere Dankbarkeit für ihre Güte bezeigen. Lassen Sie uns keine Angst haben um unsere Eltern oder ihre Fähigkeiten nicht begrenzen. Beten wir doch stattdessen, um Gottes Führung zu vernehmen und die Furcht überwinden zu helfen.

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