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„Ich war auf der Suche nach mehr Sinn”

Aus der Mai 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dokumentierte Heilung durch Christian Science

Erfüllende Tätigkeit gefunden

Über Arbeitslosigkeit oder Lehrstellenmangel, die ja im Grunde lediglich einen Mangel an sinnvoller Betätigung beschreiben, wird in den Medien fast täglich berichtet. Es sieht so aus, als wären die betroffenen Personen dieser gegenwärtigen Entwicklung hilflos ausgeliefert. Besonders betroffen sind häufig Jugendliche, wie die allherbstlich wiederkehrenden Berichte über Lehrstellenmangel zeigen. „In der Gesellschaft ist für mich kein Platz. Ich bin für nichts zu gebrauchen” — so oder so ähnlich mag manch einer denken, der nach vielen vergeblichen Mühen keine sinnvolle Tätigkeit gefunden hat.

Als Jugendlicher stand ich vor ähnlichen Problemen. Nach Beendigung der Hauptschule war ich froh, nicht mehr zur Schule gehen zu müssen. Eine Lehrstelle als Kfz-Schlosser hatte ich zwar bekommen, aber ich hatte keinen Schimmer davon, wie der Alltag eines Kfz-Schlossers aussah. Schon nach dem ersten der 3 1/2 Jahre dauernden Lehrzeit stellte ich fest, dass meine Vorstellungen von diesem Beruf nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmten und ich fühlte mich unglücklich. Ich war auf der Suche nach mehr Sinn in dem, was ich tat.

Zu dieser Zeit erinnerte ich mich daran, dass ich als Kind einige Zeit die Christian Science Sonntagsschule besucht hatte und dass auf dem Dachboden noch das Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy lag. Obwohl ich mich kaum an Inhalte aus den Sonntagsschulstunden erinnern konnte, war das, was ich in dem Lehrbuch las, doch vertraut und regte mein Denken an. Der Abschnitt auf Seite 172:7-16 beeindruckte mich derart, dass ich den Wunsch verspürte, mehr von dieser Lehre zu verstehen. Dort las ich: „Der Materialismus ordnet die Art des Menschen so ein, als entwickelte sie sich aus der Materie heraus aufwärts. Wie wird dann die materielle Art erhalten, wenn der Mensch durch das hindurchgeht, was wir den Tod nennen, und wenn der Tod der Rubikon der Geistigkeit ist? Geist kann kein wirkliches Glied in dieser vermeintlichen Kette materiellen Seins bilden. Aber die göttliche Wissenschaft offenbart, dass die ewige Kette des Daseins ununterbrochen und völlig geistig ist; das kann aber nur dann verstanden werden, wenn die falsche Auffassung vom Sein verschwindet.”

Ich war fest entschlossen, die falsche Auffassung über mich loszuwerden, die mir einreden wollte, dass ich zu wenig gelernt hatte, um Anspruch auf eine für mich sinnvollere Aufgabe erheben zu können. Für mich bedeutete das, nach individuellen Fähigkeiten bei mir selbst zu suchen. Ich entschloss mich, die Gottesdienste einer Christian Science Zweigkirche zu besuchen, um mehr zu erfahren und Leute kennen zu lernen, die nach dieser Religion lebten. Für mich war es wie eine Befreiung, als ich feststellte, dass diese Religion den Freiraum für unbegrenzte Entfaltung schafft, wenn ich es nur zulasse. Jugendliche meines Alters traf ich dort an und stellte neidlos fest, dass jeder auf seine Art liebenswerte individuelle Fähigkeiten aufwies, die für mich Ansporn waren, meine begrenzte Auffassung von mir aufzugeben.

Ich lernte, dass Entfaltung immer zunächst in meinem Denken vor sich gehen konnte. Ich konnte also nicht erwarten, dass ich Fortschritte machen würde, wenn ich mich als unfähig ansah. Mir wurde dadurch ein neues Weltbild sichtbar, das ich vorher nicht wahrgenommen hatte: Die Menschen haben Anspruch auf die von Gott verliehenen geistigen Fähigkeiten. Jeder Mensch bringt mit diesen geistigen Fähigkeiten den von Gott geschaffenen vollkommenen Menschen zum Ausdruck.

Viele Jahre verbrachte ich in Abendschulen, weil ich den Wunsch hatte, mehr zu lernen, um mehr zu verstehen. Nach Beendigung meiner Lehrzeit wechselte ich bald in eine andere Branche und übte verschiedene Tätigkeiten aus, die alle den Fortschritt zum Ausdruck brachten, der sich in meinem Denken vollzogen hatte. Jetzt bin ich schon viele Jahre in einem Unternehmen als Systementwickler tätig.

In der Sonntagsschule unterrichte ich zur Zeit die Neun- bis Zehnjährigen. Dort stellten wir uns neulich die Frage, was es wohl bedeutet, geistlich arm zu sein, als wir uns mit den Seligpreisungen befassten. (Mt 5:3: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.”) Die Antwort fanden wir in dem Wort Gottes aus Jesaja 57, Vers 15: „Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen. “Für uns hieß das, dass das „geistlich arm sein” lediglich der Ausgangspunkt für die „Erquickung”, also die Erhebung durch Gottes Geist ist. Mit guten Gedanken, die von Gott kommen, erheben wir uns aus den herabziehenden Beeinflussungen dieser Zeit und befreien uns von ihnen, weil wir nicht hinnehmen, dass uns eine falsche Vorstellung von uns selbst beherrscht. Das gibt uns die Kraft, die Zuversicht und die Intelligenz für Lösungswege, selbst bei so aussichtslos anmutenden Situationen wie akutem Lehrstellenmangel.


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