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Gesucht: Eltern — auch wenn sie keine Kinder haben

Aus der August 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jemand braucht Sie. Eigentlich braucht eine ganze Generation Sie — eine Generation junger Menschen, die nach Meinung der Experten „Einflüssen und Zwängen" ausgesetzt sind wie keine andere Generation je zuvor.

Jugendliche insbesondere werden täglich mit Themen konfrontiert, bei denen es um Leben und Tod geht. Themen wie Massaker in Schulen, Gewalt auf der Straße, Drogen, sexuelle Zwänge, Alkohol und Selbstmord. Manchmal haben die eigenen Familien Schwierigkeiten solchen Jugendlichen zu helfen. Oder sie helfen ihnen gar nicht. Deshalb muss die große Familie der Gemeinde — und ihre weltweite Familie — ihnen ebenfalls Unterstützung anbieten. Und dabei spielen Sie und ich eine wichtige Rolle. Hier können alle von uns ihre Fähigkeiten als Eltern einsetzen.

Natürlich ist die Versorgung mit Nahrung, Kleidung und Obdach das Wenigste. Gute Eltern tun weitaus mehr. Das Beste, was Eltern tun können, besteht darin zu erkennen, dass Gott der göttliche Vater-Mutter jedes Einzelnen ist. Und es besteht darin Gott, das göttliche Prinzip, zum Ausdruck zu bringen, der ständig wie ein Vater und wie eine Mutter für jedes Kind sorgt — und das mit absoluter Autorität, mit unvergleichlicher Liebe, mit unwiderstehlicher Intelligenz und unendlicher Geduld.

Da jeder von uns in Wirklichkeit Gottes geistige Widerspiegelung ist, reflektieren wir ganz natürlich Seine/Ihre Elterneigenschaften. Und die heutige Welt bietet uns viele Möglichkeiten für junge Menschen zu sorgen, uns um sie zu kümmern, Anteil zu nehmen — ob wir leibliche Eltern sind oder nicht.

Freunde, Verwandte, Lehrer, Kirchengemeinden, Trainer und Geschäftsleute zum Beispiel können viel für junge Menschen tun. Sie können das bieten, was — wie in öffentlichen Diskussionen immer wieder herausgestellt wird — alle Kinder dringend brauchen: eine dauerhafte Beziehung zu verständnisvollen Erwachsenen.

Fred Weiner würde zustimmen. Als Dreizehnjähriger brachte Weiner mit einigen Freunden bei einem Raubüberfall einen Mann um. Dafür musste er fünf Jahre im Gefängnis sitzen. Heute, achtzehn Jahre später, hat er sein Leben völlig umgekrempelt. In einem Fernsehinterwiew sagte er kürzlich, dass Kinder unbedingt jemand brauchen, mit dem sie reden können. Jemand, der sich ihre Nöte und Sorgen anhört. Er glaubt, dass solche „Mentoren" den Kindern helfen können das Gute in sich selbst zu entdecken. „Wenn wir etwas von dem Gepäck entfernen können und auf dem Guten aufbauen, das in uns allen steckt, und anfangen Selbstachtung zu gewinnen, dann können wir vielleicht auch etwas in uns finden, was uns motiviert ..." Interview von Bobbie Battista, CNN, 29. März 1998.

In ihrem Buch Parenting Teens with Love & Logic (zu Deutsch etwa: Jugendliche brauchen Liebe und Logik von den Eltern) sagen Foster Cline und Jim Faye Ähnliches. Zur Aufgabe als Vater oder als Mutter gehöre, dass man den Kindern hilft „eine eigene innere, Stimme' " zu entwickeln, erklären sie. Diese Stimme hilft ihnen richtig zu denken.Parenting Teens with Love & Logic (Colorado Springs: Pinon Press, 1992), S. 33.

All dies weist auf etwas hin, was gute und erfolgreiche Eltern auszeichnet — ob sie die leiblichen Eltern sind oder nicht —, nämlich die Anerkennung des grundsätzlich guten Charakters eines Kindes. Doch wie erkennt man das Gute in einem Kind, das geradezu ein schlechtes Kind zu sein scheint?

Mit dieser Frage muss sich Mara Judy-Burghard — die kürzlich eine Auszeichnung als „Hervorragende Pädagogin" in ihrem Schulbezirk in Columbia, Missouri, USA, erhielt — fast täglich auseinandersetzen. Sie unterrichtet „Kinder in Gefahr". Es sind leistungsschwache Schüler, die ein niedriges Selbstwertgefühl haben und Verhaltensstörungen aufweisen. Von einigen werden sie „throwaway kids", wörtlich „Wegwerfkinder", genannt.

„Wir können es uns nicht leisten, Kinder einfach abzuschreiben", sagte mir Judy-Burghard, kurz nachdem sie ihre Auszeichnung gewonnen hatte. „Wir müssen sie mental, geistig und finanziell unterstützen." Sie tut das, indem sie sich ihrer „täglichen Herausforderung" (wie sie es nennt) stellt: Gott als die wahre Mutter und den wahren Vater jedes ihrer Schüler zu sehen.

Wenn wir die Menschen als Kinder der unendlich vollkommenen Liebe sehen, dann geschieht etwas in uns selber und in ihnen. Wir glauben an ihre Spiritualität, ihre innere „Stimme". Wir glauben, dass sie sogar in den furchtbarsten Situationen eine Umkehr erfahren können.

Viele Menschen erkennen die innere Stimme des Guten als den Christus. Mary Baker Eddy beschreibt Christus als „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht" Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. S. 332..

Die Christusbotschaft kommt ständig zu jedem Kind Gottes. Diese Botschaft bringt das natürliche Gute an die Oberfläche und beseitigt den Glauben, dass irgendjemand hoffnungslos schlecht ist. Sie vertreibt den Glauben an etwas Gott Entgegengesetztes. Sie zerstört das Böse.

Gottes Christus ist mit Ihnen als Eltern, er ist am Wirken in den Kindern, denen Sie helfen — und in Ihnen. Deshalb können Sie nur erfolgreich sein. Der große Vater-Mutter von uns allen wird dafür sorgen!

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