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Das Leseverbot

Aus der Juni 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


AIs unsere Tochter Julia in der ersten Klasse war, hatten wir ein Abkommen mit ihr, dass sie, wenn sie bestimmte Notwendigkeiten innerhalb einer festgesetzten Zeit erledigt hatte, abends in ihrem Bett so lange lesen dürfte, wie sie wollte. Julia hatte diese Möglichkeit lange Zeit sehr maßvoll genutzt, aber dann aus irgendeinem Grund ganz aufgehört zu lesen. Und so waren wir, als sie nach ca. einem halben Jahr wieder damit anfing, so froh, dass wir gern auch mal ein Auge zudrückten und es mit der festgesetzten Zeit nicht mehr so genau nahmen. Aber Julia nutzte dieses Wohlwollen aus, gewöhnte sich daran, dass das Regulativ fehlte, bekam ein immer größeres Schlafdefizit und wurde aufsässig, wenn wir versuchten gegenzusteuern.

Eines Abends war es so weit: Sie hatte die Bedingungen nicht erfüllt, wollte aber aufs Lesen nicht verzichten, und ich wusste, dass ich es ihr nicht länger erlauben durfte. Sie rebellierte und ich musste den Weg zurück zur schützenden Regel durchsetzten. Aber wie? Ich spürte, dass jedes weitere Wort eine Eskalation zur Folge gehabt hätte, die uns vor noch größere Schwierigkeiten stellen würde, und wusste mir keinen Rat.

Da kamen mir Gedanken zu Hilfe, die ich durch Christian Science kennen gelernt hatte: „Dieses Kind ist gut, und es gibt nur Liebe." Ich meinte damit nicht, dass Julia ein liebes, wohlerzogenes Kind wäre, weil wir, ihre Eltern, sie so toll erzogen hätten. Nein, ich meinte damit, dass dieses Kind ein Kind Gottes* war und deshalb nur gut sein konnte, genau wie ich ein Kind Gottes und gut war. Also waren Unstimmigkeiten zwischen uns unnatürlich.

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