Die Sehnsucht der Menschen, den Sinn des Lebens zu finden, wächst zusehends. Zahllose Zeitungsberichte und Bücher belegen diese Tendenz. Das Suchen nach neuen Systemen weist darauf hin, dass zeitliche, materielle Werte — und alles, was an der Oberfläche bleibt und nur das äußere Erscheinungsbild umfasst — keine wirkliche Befriedigung mehr bieten können. Und so suchen viele Menschen heute wie nie zuvor nach einer festen, verlässlichen Grundlage für ihr Leben.
Eine solche feste Basis wurde Ende des 19. Jahrhunderts von einer Frau in Neuengland wiederentdeckt. Diese Frau, Mary Baker Eddy, die sich in ihrem Leben mit vielen Schwierigkeiten gesundheitlicher Art und auch mit den damals üblichen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Einschränkungen für Frauen auseinandersetzen musste, schreibt im Vorwort zu dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Zeit für Denker ist gekommen. Unabhängig von Lehrmeinungen und altehrwürdigen Systemen pocht die Wahrheit an die Pforte der Menschheit. Die Zufriedenheit mit der Vergangenheit und der kalte Konventionalismus des Materialismus zerfallen. Unwissenheit über Gott ist nicht mehr das Wegzeich en zum Glauben. Die einzige Garantie für Gehorsam ist eine richtige Auffassung von Ihm, den recht zu kennen ewiges Leben ist." Wissenschaft und Gesundheit, S. VII.
Mary Baker Eddy nannte ihre revolutionäre Entdeckung Christian Science. Und sie beschreibt das System, das sie entdeckte, in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit, das sich auf biblische Wahrheiten gründet. Das Buch erklärt, dass das Heilungswerk von Christus Jesus aus seinem Verständnis von Gott als Leben, Wahrheit und Liebe erwuchs. Dieses Verständnis kann jeder von uns heute erlangen, wenn er zum Umdenken bereit ist und womöglich völlig neue Überlegungen zulässt.
Die Frage, was Leben eigentlich ist, wird in Wissenschaft und Gesundheit u.a. so erklärt: „Leben ist ohne Anfang und ohne Ende. Ewigkeit, nicht Zeit, drückt den Gedanken des Lebens aus, und Zeit ist kein Teil der Ewigkeit. ... Leben ist weder in noch von der Materie. Das, was Materie genannt wird, ist dem Geist unbekannt, der alle Substanz in sich schließt und ewiges Leben ist. ... Leben ist nicht begrenzt. Tod und Endlichkeit sind dem Leben unbekannt." Ebd., S. 468-469.
Diese Gedanken sind sehr viel mehr als nur eine schöne Theorie über das Leben. Wir können sie in unserem Leben praktisch erfahren und beweisen. Hier ist die Erfahrung eines Mannes, der solch einen Beweis lieferte.
Nach einem körperlichen Zusammenbruch war er in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Ein Vierteljahr später, nachdem sich keine Besserung gezeigt hatte, wollte man ihn in ein Pflegeheim einweisen lassen mit der Begründung, er sei ein alter, kranker, pflegebedürftiger Mann. Der medizinischen Diagnose zufolge waren zwei seiner Rückenwirbel seines hohen Alters wegen abgenutzt und völlig zerstört. Doch dieser Mann, der Christian Science und ihre Regeln und Gesetze sein Leben lang geliebt und praktiziert hatte, wandte sich in seiner Not an Gott. So wie er es stets in seinem langen Leben getan hatte, behauptete er im Gebet, dass sein Vater-Mutter Gott ihn erhält.
Auf seine eigene Verantwortung hin durfte er nach Hause zurückkehren. Dort wurde er fast rund um die Uhr versorgt, und zwar nicht nur von einer Christian Science Pflegerin, sondern auch von einem Team von Freunden, die Christliche Wissenschaftler waren. Sie alle halfen ihm, seine unlösbare Beziehung zu Gott als Quelle seines Lebens wieder neu zu entdecken. Untermauert wurde diese christliche Zuwendung durch die Gebete eines Christian Science Praktikers. Christian Science Praktiker helfen Hilfesuchenden durch Gebet bei der Lösung von Problemen aller Art.
Das medizinische Urteil „unheilbar", so folgerten sie, ist nie von Gott gesprochen worden.
In diesem Fall hatte der Praktiker einen klaren Begriff von der auf Gesetz beruhenden Einheit, die von jeher zwischen Gott und jedem Seiner Söhne und Töchter bestanden hat. Folgende geistige Tatsachen wurden beim Gebet erkannt: Dort, wo dieser Patient in seiner Not zu sein scheint, existiert in Wirklichkeit der Mensch, der im ersten Schöpfungsbericht aus dem ersten Kapitel des ersten Buches Mose beschrieben wird als das „Bild und Gleichnis Gottes" — geistig und ohne Alter! Also mussten die göttlichen Eigenschaften und Talente, die dieser Mann zum Ausdruck brachte, völlig unangetastet bestehen und konnten auch durch sein hohes Alter nicht abgenutzt werden.
Dieser Mann hielt es für besonders wichtig, dass er dem Rat Christi Jesu folgte, sich nicht um sein Leben zu sorgen. Er war gewiss, dass Gott, das Gute, sein Leben war und dass dieser Gott keinerlei Kenntnis von einem alten, kranken Menschen haben konnte, der angeblich den grausamen Gesetzen der Materie unterworfen war. Statt dessen wusste er, dass Gott Liebe ist und dass diese Liebe ihn unter allen Umständen erhält und beschützt. Er war so von Lob und Dank Gott gegenüber erfüllt, dass es ihm zusehends besser ging.
In dieser Phase entdeckten der Praktiker wie auch der Patient, dass er es noch mit einer bisher verborgenen Form materiellen Denkens zu tun hatte, nämlich mit Enttäuschung. Zwei seiner Kinder hatten sich nicht so entwickelt, wie er sich das vorgestellt hatte, und auch am Verhalten seiner Frau störte ihn vieles. Dem Mann wurde allmählich klar, dass seine Gedanken über seine Familie nicht von Gott kamen. Und wenn Gott alles regierte, gehörte auch seine Familie zu Gottes Herrschaftsbereich. Als er weiter an solchen konstruktiven Gedanken festhielt, wurden die Familienverhältnisse harmonisiert. Die folgenden Gedanken leiteten Praktiker und Patient gleichermaßen:
Was Gott nicht weiß, ist nie
gewusst!
Was Er, Gemüt, nicht denkt,
ist nie gedacht!
Was Er, Weisheit, nicht hört,
ist nie gehört!
Was Er, Liebe, nicht spricht,
ist nie gesprochen!
Das medizinische Urteil „unheilbar", so folgerten sie, ist nie von Gott gesprochen worden. Und die Disharmonie in der Familie auch nicht.
Der Patient begann wieder zu laufen, jeden Tag ein Stückchen weiter. Schließlich waren seine gesamten Körperfunktionen wiederhergestellt. Ein Vierteljahr nach der niederschmetternden Diagnose wurden wieder Röntgenaufnahmen gemacht. Sie zeigten, dass sich zwei Rückenwirbel neu gebildet hatten. Die Ärzte standen vor einem Rätsel. Für sie waren Knochen und Knochenmark Substanz, in diesem Fall zerstörte Substanz. Diese Heilung bewies jedoch, dass Substanz völlig geistig und daher unzerstörbar ist. Und die Heilung erwies sich als vollständig, was es dem Mann ermöglichte, noch viele Jahre zu genießen.
Wodurch wurde das körperliche Leiden zerstört? Durch tätige Liebe zu Gott und die Erkenntnis, dass Gott jeden von uns zu Seinem Gleichnis geschaffen hat und fähig ist, uns durch das Gesetz der göttlichen Liebe unter allen Umständen zu erhalten.
Unser Körper wird von unseren Gedanken beherrscht. Wenn wir Gott besser kennen lernen und uns Ihm anvertrauen, werden materielle Gesundheitsgesetze in unseren Gedanken durchbrochen. Als Folge davon bessert sich der Zustand des Körpers. Und wir verstehen, dass sich die geistigen Gesetze Gottes immer durchsetzen.
