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Christliche Heiler

Irenäus: Verfechter der Orthodoxie und Chronist christlichen Heilens

Aus der Juni 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Irenäus war im zweiten Jahrhundert einer der führenden griechisch schreibenden Kirchenlehrer in der christlichen Kirche. Er wurde um das Jahr 120 in der Stadt Smyrna in Kleinasien geboren. Seine Eltern waren griechische Christen und er erhielt seine religiöse Ausbildung von Polykarp, dem berühmten Bischof, der ein Schüler des Apostels Johannes war.

Als junger Mann begab sich Irenäus nach Rom, wo er möglicherweise ein Schüler von Justinus war, der das Christentum und christliches Heilen predigte und schriftlich propagierte und dafür den Märtyrertod erlitt. Bald darauf machte sich Irenäus nach Lyon im südlichen Gallien (Frankreich) auf, wo er den Rest seines Lebens zubrachte und im Jahre 177 Bischof der Kirche wurde. Er übte einen starken Einfluss auf das umliegende Gebiet aus und bekehrte viele in der Bevölkerung zu den Lehren Christi Jesu.

Irenäus war ein scharfer Gegner aller Versuche, das Christentum mit griechischer Philosophie und heidnischen Vorstellungen zu verquicken. Schon bald wurde er zum führenden Verfechter des orthodoxen Christentums. Er griff besonders den Irrglauben des Gnostizismus an. Wenn er die religiösen Grundsätze Platos und anderer heidnischer Denker ablehnte, stützte er sich dabei immer wieder auf die Bibel. Der angesehene englische Historiker W. H. C. Frend erklärt:

Irenäus macht keinen Hehl aus seinem Antagonismus gegen jegliche philosophische Betrachtungsweise des Christentums, denn er lastete dieser Tendenz an, dass sie all jenen Systemen als Fundament diente, die er so energisch bekämpfte und deren Ziele er so wenig verstand. Für ihn beruhte das Christentum auf Offenbarung, auf Tradition und auf der Macht des Heiligen Geistes. Wenn er theologische Beweise suchte, wandte er sich an die Bibel. W. H. C. Frend, The Rise of Christianity [Der Aufstieg des Christentums], Philadelphia, 1984, S. 244.

Irenäus' Hauptwerk war sein fünfbändiges Gegen die Häresien. In dieser zwischen 182 und 188 entstandenen Abhandlung verteidigte er die Kirche gegen ihre zahlreichen heidnischen Kritiker. Mit diesem Werk, das die maßgebende Darlegung der frühchristlichen orthodoxen Lehre war, wandte er sich gegen die starke Bedrohung vonseiten der gnostischen Autoren. Während die Apologeten, wie Justinus der Märtyrer, in ihren Schriften hauptsächlich die Nichtchristen ansprachen, war Irenäus' Werk vornehmlich für Leser innerhalb der Kirche bestimmt. Gegen die Häresien beschreibt ferner die Rolle, die das unter den Nachfolgern Christi Jesu durch Glauben und Gebet vollbrachte christliche Heilen spielt.

In seinen Schriften erklärt Irenäus das Wesen Gottes und Seine unendliche Macht beim Heilen des menschlichen Körpers. Er stellt fest, dass Gott der Ursprung des Lebens ist und das ganze Dasein beherrscht. Er schreibt:

Daher gebührt es sich, dass ich mit dem Ersten und Wichtigsten beginne, nämlich mit Gott dem Schöpfer, der Himmel und Erde geschaffen hat und alles, was darin ist... Er schuf alle Dinge, da Er der einzige Gott ist, der einzige Herr, der einzige Schöpfer, der einzige Vater, in dem allein sich alles befindet, und durch Sein Wort gibt Er allen Dingen ihr Dasein. Irenäus, Gegen die Häresien, Band 2, Kap. I.

Wie die Macht Gottes Heilung in unsere menschliche Erfahrung bringt, erklärt Irenäus so:

Denn zu welchem Zweck heilte er [verschiedene] Teile des Fleisches und stellte ihren ursprünglichen Zustand wieder her, wenn diese Teile, die von Ihm geheilt wurden, nicht in der Lage waren, Erlösung zu finden? Denn Leben wird durch Heilen erlangt und Unverweslichkeit durch Leben. Wer daher Heilung vollbringt, der verleiht auch Leben; und Er, der Leben verleiht, umgibt Sein eigenes Werk mit Unverweslichkeit. Ebd., Band 5, Kap. XII.

Irenäus prangerte oft die Behauptung der Gnostiker an, dass sie durch Magie eindrucksvolle Heilungen vollbringen Könnten. In der folgenden Erklärung legt er dar, dass die Heilungen der Apostel Jesu auf der Macht Gottes beruhten. Er bezieht sich dabei auch auf einige Heilungen in der Kirche des zweiten Jahrhunderts, die hier „Die Brüderschaft" genannt wird. Diese Erklärung belegt, dass Menschen vom Tode erweckt wurden:

Denn sie [die Gnostiker] können weder den Blinden das Gesicht geben noch den Tauben das Gehör, noch können sie alle Arten von Teufel austreiben — (überhaupt keine)... Auch können sie nicht die Schwachen gesund machen oder die Lahmen oder die Gelähmten oder die, die an anderen körperlichen Gebrechen leiden. ... Und sie sind so weit davon entfernt, die Toten zu erwecken, so wie der Herr und die Apostel sie durch Gebet erweckten und wie es oft auch in einer Not in der Brüderschaft vollbracht worden ist... Ebd., Band 2, Kap. XXXI.

Wie zu Zeiten Jesu und der Apostel spielte auch in der frühen Kirche das Heilen von Krankheit aller Art und das Überwinden des Todes durch den Glauben bei der Bekehrung von Menschen eine sehr wichtige Rolle. Irenäus erklärt, welchen starken Einfluss das Heilen ausübte:

Denn einige [Christen] treiben wahrhaftig Teufel aus, sodass jene, die auf diese Weise von bösen Geistern gereinigt wurden, häufig sowohl zum Glauben (an Christus) kommen als auch der Kirche beitreten. Andere sehen kommende Ereignisse voraus: Sie haben Visionen und machen prophetische Äußerungen. Wieder andere heilen die Kranken durch Handauflegen, und sie werden gesund. Ja, zudem wurden, wie schon erwähnt, sogar die Toten auferweckt und viele Jahre unter uns geblieben. Ebd., Kap. XXXII.

Die Christenheit schuldet Irenäus großen Dank, denn er hat sich unerschütterlich an die reine Lehre Christi Jesu gehalten. Dieser furchtlose Kirchenvater hat einen bedeutenden Beitrag zur Wahrung der Grundsätze über das Wesen Gottes und des Menschen geleistet. Durch seine Werke und Schriften konnte die wachsende Kirche im zweiten Jahrhundert ihre heilende Mission weiterführen und die Menschheit durch Gebet, Glauben und geistiges Verständnis von Krankheit aller Art erlösen.

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