• Obwohl die zunehmende Präsenz von Afrodeutschen in den Medien und der Musikszene ermutigend sind, ist doch die Diskriminierung von Schwarzen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche gang und gäbe und wird nicht gesetzlich verfolgt. Typische Fragen, denen sich Schwarze in Deutschland im täglichen Leben immer wieder ausgesetzt sehen, auch wenn sie Staatsbürger sind und Deutsch ihre Muttersprache ist, sind: „Wie lange sind Sie schon hier?" „Wie lange bleiben Sie?" „Wann gehen Sie wieder?"
Berichtet im Christian Science Monitor, 2. Februar 1999
• Die Ausgrenzung von Ausländern in der deutschen Gesellschaft wird als ein Grund dafür gesehen, weshalb sich türkische Jugendliche in den letzten Jahren zunehmend in ihre eigenen Ghettos zurückziehen.
Doch der deutsch-türkische Musikproduzent Ünal Yüksel sieht einen positiven Trend. Er betrachtet sich als Teil einer neuen Bevölkerungsgruppe, die Vermittler zwischen den verschiedenen Kulturen sind. Er sagt, im Gegensatz zu einigen anderen Ländern stehe der Integrationsprozess in Deutschland noch am Anfang. „Für die Deutschen ist es etwas Neues, für uns ist es etwas Neues. Das werden die nächsten 30 Jahre zeigen, was wir sind."
Berichtet in Neue Zürcher Zeitung, nachgedruckt in Kulturchronik, (hrsg. von Inter Nationes), Nr. 4, 1999
— aus einem geistigen Blickwinkel
Irgendwann und in irgendeiner Form kommen die meisten von uns mit Rassismus in Berührung. Skeptiker glauben nicht, dass sich Rassismus und Intoleranz je ganz ausrotten lassen. Wo können wir also anfangen, um eine echte Änderung zu bewirken?
Das Problem in uns selber anzuerkennen mag ein guter Ausgangspunkt sein. Glauben wir, sei's auch nur ein winziges bisschen, dass Menschen einer bestimmten Hautfarbe oder Herkunft eher kriminell werden oder weniger ehrlich, sauber, intelligent sind? Sehen wir sie als Bedrohung für unser Heim, unseren Arbeitsplatz, unsere Identität?
Offensichtlich müssen die Menschenrechte jedes Einzelnen, ungeachtet seiner Rasse, Kultur oder Religion, respektiert und gesetzlich geschützt werden. Aber darüber hinaus mag es hilfreich sein, die „geistigen" Rechte jedes Menschen mehr zu respektieren. Jeder von uns besitzt einen unermesslichen Wert, der ihm vom unendlichen Geist, dem Schöpfer des Universums, verliehen wird. Unser geistiger Wert kann nicht angetastet, verletzt oder verringert werden. Je mehr wir unser eigenes und jedermanns unverletzliches Recht auf geistigen Wert und auf Vollständigkeit anerkennen und akzeptieren, umso mehr werden wir in der Lage sein mit Stärke und Mut zu handeln. Wir werden den Mut haben, für die eigenen Rechte einzutreten. Den Mut, für die Rechte Andersdenkender, Andersgläubiger, Andersfarbiger oder Fremder einzutreten. Den Mut, Vorurteile und Ignoranz in uns selber aufzudecken und sie auszurotten. Und den Mut, dem Fremden zu begegnen, den offenen Dialog mit den Anderen zu suchen und zu lernen in gegenseitiger Wertschätzung mit ihnen zusammenzuleben.
