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DIE BIBEL

Bibelnotizen für August 2000

Aus der August 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

6. August

GEIST

Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. (Apg 2:1)

„Pfingsten heißt der fünfzigste Tag [griech. Pentecoste], und zwar nach dem Fest der ungesäuerten Brote (Passa), das das Fest des jährlichen Ernteanfangs war, und an dem am Tag nach dem Sabbat, also an einem Sonntag (3. Mose 23,11), die erste reife Gerstengarbe dem Herrn feierlich dargebracht wurde (3. Mose 23, 5-11). Von diesem Tag an sollten dann sieben Wochen, also 49 Tage, gezählt werden (3. Mose 23, 15ff.), und der nächste Tag, der fünfzigste, also auch ein Sonntag, war das Pfingstfest,. .. das Fest der vollendeten Getreideernte. Da wurden zwei frische Weizenbrote, gesäuert und gebacken, dem Herrn als Erstlinge geopfert." (Albrecht)

Das Pfingstfest war eines der „drei großen jüdischen Feste, an denen alle männlichen Juden, die im Umkreis von etwa 40 km von Jerusalem wohnten, teilnehmen mussten.

...Pfingsten wurde also Anfang Juni gefeiert. Zu dieser Jahreszeit waren die Reisebedingungen besonders günstig.. .. Daher erklärt sich auch die Vielzahl der Länder, die in diesem Kapitel erwähnt werden.. . .

Das Gesetz schrieb vor, dass an diesem Tag nicht gearbeitet werden durfte. Pfingsten war daher ein Feiertag für alle." (Barclay)

„Der Ort, wo sie beieinander waren, ist wahrscheinlich der Tempel (bzw. eine seiner Räumlichkeiten)." (LBe)

„Zu allen Zeiten und in jeder Generation hat sich Gott den Menschen seine Wahrheit und seinen Willen durch den Heiligen Geist offenbart. Doch Pfingsten geschah zusätzlich noch etwas ganz Besonderes.

.. . Von diesem Augenblick an wurde nämlich der Heilige Geist die alles beherrschende Wirklichkeit im Leben der ersten Gemeinde. Der Heilige Geist war die Quelle der Kraft, von der sich die Menschen führen ließen.. .. Und noch etwas: Der Heilige Geist war die Quelle, aus der sie täglich Kraft und Mut schöpften." (Barclay)

13. August

SEELE

Der Herr segne dich und behüte dich;. .. der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. (4. Mose 6:24, 26)

„Der priesterliche Segen" ist einer der „schönsten Segenssprüche Israels. Er besteht aus drei an Jahwe [ = Herr], den Gott Israels, gerichteten Anrufungspaaren." (BKB)

„Im Segen werden dem Menschen Lebenskräfte zuteil, die er sich nicht selbst geben kann. Von der Schöpfung her liegt der Segen Gottes auf allen Geschöpfen (1 Mo 1, 28); dem Volk Gottes soll er von den Priestern noch einmal in besonderer Weise zugesprochen werden." (StEB)

„Das hebräische Wort [für segnen] hängt vielleicht mit, weihen' und, huldigen' zusammen. Der umfassende Sinn.. . ist: jemanden unter die Gande Gottes stellen."

Dem ersten Segen schließt sich ein zweiter an: „und behüte dich!" „Das behüten' hat jetzt, beim Aufbruch vom Sinai, ein besonderes Gewicht. Wie eine in der Steppe ziehende Herde soll Israel behütet werden. Aber das ,behüten' reicht ja weit über die Wüstenwanderung hinaus. Es meint den fürsorglichen, bewahrenden, lebenerhaltenden Schutz Gottes.. . .

Die Fortsetzung, und gebe dir Frieden!' klingt zunächst so, als sei ein allgemeiner Friedenszustand gemeint.. . Aber dabei darf man nicht stehen bleiben. Es geht vielmehr zugleich um das Friedens-Ziel. Die Zielsetzung, Frieden' (hebr. Schalom) wird noch deutlicher, wenn man realisiert, dass das hebräische Wort für, geben' auch mit, schaffen' oder aufrichten' übersetzt werden kann." (WStB)

„Das. .. hebräische Wort schalom hat eine viel größere Bedeutungsbreite. Es bezeichnet Wohlbefinden, Wohlsein, Wohlergehen, Ganzsein. . ., Ruhe und Ordnung nach innen und außen,. .. kurz: das umfassende Heil. Nach biblischem Verständnis ist Friede im persönlichen und zwischenmenschlichen Bereich abhängig von der Beziehung zu Gott." (StEB)

20. August

GEMÜT

Er ist's, der die Berge macht und den Wind schafft; er zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat. Er macht die Morgenröte und die Finsternis, er tritt einher auf den Höhen der Erde — er heißt „Herr, Gott Zebaoth". (Am 4:13)

„Der früheste von allen, Schriftpropheten'. .. war Amos. Er lebte zwischen 800 und 750 v.Chr. in dem Dorf Tekoa etwa 18 km südlich von Jerusalem. Er stammte weder aus der königlichen Familie, wie wir es von Jesaja annehmen können, noch aus einer Priesterfamilie wie Jeremia. Nach seinen eigenen Worten lebte er von der Schafzucht und von einer Maulbeerfeigenpflanzung.. .. Aus dieser Lebensumgebung holte ihn Gottes Ruf heraus und schickte ihn ins Nordreich Israel.

.. . Einer satten und selbstsicheren Gesellschaft samt ihren weltlichen und geistlichen Führern kündigte er im Auftrag Gottes den Einfall übermächtiger Feide und die Verbannung an." Amos nannte auch die Gründe: „Der wirtschaftliche Aufschwung ließ die wohlhabende Oberschicht mehr und mehr in Korruption abgleiten. Der Grundbesitz sammelte sich zunehmend in ihren Händen, während die Landbevölkerung durch hohe Abgabelasten in Armut und Abhängigkeit geriet." (StEB)

„Äußerlich stand damals alles in voller Blüte. Es gab wohl mancherlei, gottesdienstliche Veranstaltungen', aber innerlich war Israel weit von Gott entfernt." (Bruns)

Gott wieder in den Mittelpunkt zu stellen, darin sah Amos seinen Auftrag. „Nichts und niemand vermag Gott zu entrinnen, denn ihm untersteht das gesamte Universum. Er ist Schöpfer und Herrscher über alles Sichtbare — die Berge —, alles Unsichtbare — den Wind — und über den Menschen, dem er verkündigen lässt, was er vorhat." (BKB)

„Amos schließt mit dem Zeugnis von dem allwissenden und allmächtigen Gott und erneuert den Appell, jetzt sich wirklich Gott zu stellen." (Bruns)

27. August

CHRISTUS JESUS

Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte: lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? (Mt 18:12)

Kennt man die gesellschaftlichen Zusammenhänge des menschlichen Lebens, so wird deutlich, wie Jesus in einem einfachen Gleichnis seine Zuhörer Gottes fürsorgende Allgegenwart fühlen lassen konnte.

„Hundert wird im Orient als eine große Zahl betrachtet. Es ist die höchste Ziffer, welche die Leute im allgemeinen verstehen und errechnen können, denn Schafzüchter sind durchwegs des Lesens und Schreibens unkundig und nur wenige von ihnen sind im Stande über hundert hinauszudenken. Die meisten Morgenländer besitzen hundert Schafe oder trachten jedenfalls, ihre Herde bis auf diesen Bestand zu vergrößern. Nennt jemand hundert Schafe sein eigen, dann ist er ein wohlhabender und zufriedener Mann. Wirklich Reiche gibt es nur wenige; bei ihnen geht die Zahl der Schafe und Ziegen in die vielen Tausende.

Das Verlangen, hundert Schafe zu besitzen, ist so groß, dass niemand gern seine Herde kleiner werden lässt. Wenn daher ein Mann, der hundert Tiere hat, eines verliert, dann trifft ihn das schwerer als einen anderen, von dessen fünfundsiebzig Schafen, sich fünf verlaufen. Der Grund für diese auffallende Erscheinung liegt darin, dass keine Familie es gern sieht, wenn die Zahl ihrer Schafe unter die von allen heftig begehrte Ziffer hundert sinkt. Deswegen benutzte [Jesus] die allen seinen Zuhörern in ihrer Bedeutung wohlbekannte Zahl." (Lamsa)

Abkürzungen:

Albrecht = Ludwig Albrecht, Das Neue Testament und Die Psalmen
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
Lamsa = George M. Lamsa, Die Evangelien in aramäischer Sicht
LBe = Lutherbibel erklärt
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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