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Gute Nachbarschaft

Aus der August 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir sind eine Zweigkirche der Christian Science in Berlin. Einige unserer Nachbarn betiteln uns mit „Kirchenheinis" und ähnlichen netten Begriffen. Eines Tages ereignete sich aber nun Folgendes. Während unseres Gottesdienstes störten Kinder aus der Nachbarschaft mit ihrem Ballspielen gegen unsere Kirchenfenster. Ein Ordner ging hinaus, um für Ruhe zu sorgen. Dabei wurde eines der Kinder pampig. Daraufhin entstand eine ziemlich aggressive Auseinandersetzung. Plötzlich waren auch die Eltern dieser Kinder da und diskutierten mit. Weitere Ordner gingen hinaus, um die Situation zu bereinigen.

Dabei wurde der Gedanke laut: „Warum stören diese Kinder unseren Gottesdienst?" Die Antwort war ganz einfach: Sie wollten auf einen Mangel und auf Ungerechtigkeit, die ihnen widerfahren war, aufmerksam machen. Was war geschehen?

Gegenüber unserer Kirche ist ein öffentlicher Spielplatz. Dort hatten die Eltern der Jugendlichen aus unserer Nachbarschaft mehrmals Basketballkörbe angebracht, weil die Jugendlichen gerne Basketball spielen wollten. Jedesmal kam die Gartenbaubehörde, entfernte die Geräte und behielt sie ein. Das verstanden sie nicht und das Amt wollte zu dieser Frage nicht Stellung nehmen.

Die Ordner aus unserer Kirche versprachen den Kindern, sich um diese Angelegenheit zu kümmern. Die Kinder wunderten sich darüber, dass Erwachsene, die sie nicht kennen, sich um ihre Angelegenheiten kümmern wollten. Sie waren am Anfang sehr skeptisch und beobachteten, was nun geschehen würde.

Die Mitglieder unserer Kirche schlossen die Belange dieser Kinder aus der Nachbarschaft in ihr Gebet ein. Sie machten sich bewusst, dass auch diese Jugendlichen das Recht auf Freiheit und Gerechtigkeit und Entfaltung haben. Mary Baker Eddy drückt das in ihrem Hauptwerk über Christian Science Wissenschaft und Gesundheit so aus: „Liebe inspiriert, erleuchtet, bestimmt und führt den Weg. Rechte Motive geben dem Gedanken Schwingen und dem Reden und Handeln Stärke und Freiheit."Wissenschaft und Gesundheit, S. 454. Die Lösung für dieses Problem musste schon vorbereitet sein, wenn die göttliche Liebe alles koordiniert, kooperiert, lenkt und leitet. Und das allwissende göttliche Gemüt, wie Mary Baker Eddy Gott u. a. bezeichnet, hat für uns die richtigen Schritte schon bereitet, wie wir in diesem Fall vorgehen und Seine Liebe zu den Kindern unter Beweis stellen können.

Die Kirchenmitglieder und die Nachbarschaft fertigten eine Unterschriftensammlung an, um der Behörde auf diese Weise der dringlichen Bitte für die Wünsche der Kinder mehr Nachdruck zu verleihen. Wir fragten bei der Behörde nach dem Grund, warum sie immer wieder auf diesem Spielplatz diese Basketballkörbe entfernt und eingezogen hatten. Ganz einfach: Die Körbe waren nicht sicher angebracht worden und konnten so ein mögliches Unfallrisiko darstellen, für das das Gartenbauamt nicht eintreten konnte. Außerdem hatte die Behörde auch keine Gelder zur Verfügung, um eine sichere Anlage zu aufzustellen.

Wir trafen eine Übereinstimmung: Die Behörde erteilte die Erlaubnis, dass die Basketballkörbe auf diesem Spielplatz aufgestellt werden, wenn wir, die Kirche, die Verantwortung dafür übernähmen, dass die Anlage in der richtigen Art und Weise aufgebaut wird.

Der zweite Schritt war nun, eine Basketballanlage zu erwerben. Es zeigte sich, dass zu jener Zeit die Streetball-Aktion lief und von einer Sportartikel-Firma gesponsert wurde. Und wir bekamen tatsächlich zwei Basketballkörbe zur Verfügung gestellt. Nun mussten die Pfosten nur noch fachgerecht einbetoniert werden. Bei unserer nächsten Mitgliederversammlung wurde das Problem vorgetragen. Die Mitglieder stimmten dieser Aktion sofort freudig zu und waren auch bereit, die dafür nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Anlage wurde eingebaut.

Zu unserer nächsten Gartenparty, die die Sonntagsschüler auf unserem Gelände veranstalteten, waren auch die Kinder aus der Nachbarschaft eingeladen. Sie spielten zusammen und vergnügten sich miteinander. Seither ist das Miteinander in der Nachbarschaft sehr harmonisch. Es kommt zu Gesprächen mit den Kindern und auch mit den Eltern, wenn man sich trifft.

Seit dieser Aktion unsererseits zeigt sich auch ein Entgegenkommen von Seiten der Behörde. Auf diesem Spielplatz wurde seitdem der Sand ausgetauscht und auch neue Geräte für die kleineren Kinder aufgestellt. Und die laufende Wartung erstreckt sich nun auch auf die Instandhaltung der neuen Geräte. Auf diesem Spielplatz ist jetzt ein munteres Treiben zu beobachten und die Harmonie und ein freundliches Miteinander sind für alle ein normaler Zustand.


Wir freuen uns als Dritte Kirche Christi, Wissenschaftler, Berlin über diesen Bericht. Mit unseren Gebeten öffnen wir unsere Türen für die Mitmenschen, zeigen Ihnen neue Möglichkeiten zur Lösung von Konflikten, schenken ihnen Wärme, Geborgenheit, Vertrauen.

Wenn wir die göttliche Liebe mit der Fröhlichkeit der Kinder Gottes hinaustragen in unsere Umwelt, dann befinden wir uns auf dem richtigen Weg, auch auf dem Weg zu einem ungezwungenen und harmonischen Miteinander nicht nur in unserer Gemeinschaft sondern auch in unserer Stadt. Die geschilderte Aktion hat zu einem guten Klima in unserer Nachbarschaft geführt.


 

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