Als unser jüngster Sohn ungefähr vier Jahre alt war, wurde er von seiner Großmutter übers Wochenende zu Freunden nach Westdeutschland mitgenommen. Es war ein großes Erlebnis, denn sie mussten etwa vier Stunden mit der Eisenbahn fahren. Er war sehr vergnügt und spielte auch dort gleich mit den Kindern einer Freundin.
Als er dann aber zu Bett gehen sollte, sagte er ganz einfach: „Nein, hier geh ich nicht schlafen. Ich schlafe nur zu Hause.” Seine Omi versuchte alles Mögliche — gute Worte, Tricks, Versprechungen —, nichts half. Er wollte ganz einfach nur zu Hause schlafen. Das war aber nun nicht gut möglich, denn es hätte wiederum eine vierstündige Bahnfahrt bedeutet.
So griff sie in ihrer Not zum Telefon und schilderte mir die Situation. Ich bat, mit ihm direkt zu sprechen und sagte ihm u. a., dass dort, wo er jetzt war, auch dieselben Engel seien, die hier zu Hause immer bei ihm sind. Dass sie einfach immer bei ihm seien, um ihn zu beschützen und dass er daher doch ganz ruhig dort schlafen gehen könne. Meine Schwiegermutter sagte mir später, dass er nach dem Gespräch ohne weiteres ins Bett gegangen war und am nächsten Abend auch.
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