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DIE BIBEL

Bibelnotizen für März 2001

Aus der März 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

4. März

CHRISTUS JESUS

Und siehe, eine Frau... war eine Sünderin. Als die vernahm, dass er zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Glas mit Salböl und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte. .. und küsste seine Füße und salbte sie. .. (Lk 7:37–38)

Jesus nimmt „die Einladung bei einem Pharisäer an und freut sich über jede Gelegenheit, seine ihm aufgetragene Botschaft weiterzugeben. Allerdings wurde er hier kühler als üblich empfangen.” (Bruns)

„Der endgültige Bruch zwischen [Jesus] und den Pharisäern war noch nicht vollzogen. Mitglieder der pharisäischen Partei konnten darum ohne Schwierigkeiten Jesus zu Tisch laden.. . .

Die Häuser der reichen Juden hatten nach dem Hof zu Säulenhallen. Nach der Sitte des Morgenlandes durften auch Fremde dem hohen und feierlichen Gastgelage vom Hof aus zuschauen. Wir sehen auf den Tischen die Speisen und Früchte bereitgestellt. Vor den Tischen sind hohe und weiche Polster, worauf die Gäste ruhen werden. Sie werden sich während des Gastmahls auf den linken Arm stützen. Die bloßen, von den Sandalen befreiten Füße werden dann nach hinten rückwärts ausgestreckt sein.

.. . Dann kommen Diener mit kühlem Wasser und waschen den Gästen die durch den Straßenstaub beschmutzten Füße und erfrischen somit die müde gewordenen Glieder.. . .

Das Festgelage ist in vollem Gang. Da tritt plötzlich ein ungeladener Gast ein.. .. Das Wort: „Und siehe” gibt das außerordentliche Zeichen der Verwunderung über diesen plötzlichen Zwischenfall an.. . .

Wie es Brauch der Diener war, die bei der Tafel hinter ihren Herren standen, ihnen stehend aufzuwarten, bereit, im Augenblick ihrer Herren Befehle auszurichten, so trat die Frau auch von hinten heran, um ihm zu dienen und ihn zu ehren. Da man bei Tisch. .. auf einem Divan halb liegend die unbeschuhten Füße nach hinten ausstreckte, so konnte die Frau ohne Hindernis bis zu Jesus gelangen und [s]eine Füße salben. Aber in dem Augenblick, wo sie sich anschickt, ihm diese Huldigung zu erweisen, bricht sie bei der Erinnerung an ihre Verfehlungen in Tränen aus. Ihre Tränen fließen auf die Füße des Heilands und, da sie kein Tuch hat, um sie abzuwischen, so macht sie sich ein Tuch aus ihrem schnell gelösten Haar. Um diese Handlung zu würdigen, erinnere man sich, dass es bei den Juden eine der größten Demütigungen für eine Frau war, öffentlich mit gelösten Haaren zu erscheinen.” (WStB)

„Am Tage ihrer Hochzeit banden Mädchen ihr Haar hoch und ließen sich von nun an niemals wieder mit offenen Haaren blicken. Die Tatsache, dass diese Frau vor aller Augen ihr Haar löste, beweist, wie vollständig sie außer Jesus alles um sich her vergessen hatte.

.. . Die Frau war sich lediglich ihrer schreienden Not bewusst, war daher von ihrer Liebe zu Jesus überwältigt und empfing die Vergebung ihrer Sünden. .. Das Gefühl unserer Bedürftigkeit. .. erschließt uns den Weg zu Gottes Vergebung, weil Gott die Liebe ist. . .” (Barclay)

11. März

DER MENSCH

Ich will mein Wissen weit herholen und meinem Schöpfer Recht verschaffen. (Hiob 36:3)

„Elihu gebraucht für die Weisheit, die er vertritt, das Wort ,Wissen' (hebräisch: dea'), das sonst im ganzen Alten Testament nicht vorkommt. Er setzt sich damit deutlich von der, Weisheit' (hebräisch: hokmah) ab, die sich nach Elihus Meinung nicht bewährt hat. Für sein Wissen erhebt Elihu den Anspruch, dass er es ,von ferne hernimmt'. Elihus Wissen ist nicht angesammelte Erfahrung, sondern unmittelbares Geschenk Gottes.. . .

Elihu tritt auf als einer, der etwas für Gott zu sagen hat, und als einer, der entschlossen ist, ,seinem Schöpfer Recht zu verschaffen'.. .. In seiner Verteidigungsrede für Gott schwingt sich Elihu zu hohem Pathos auf.. .. Er ist sich bewusst, ein von Gott Erleuchteter zu sein, einer, der sich im dauernden Besitz eines von Gott eingehauchten Wissens befindet.. . .

Der hohe Anspruch Elihus ist es, der Hiob verstummen ließ und der es ihm auch in Zukunft nicht möglich macht, etwas auf Elihus Einspruch zu erwidern. Elihu selbst scheint das Schweigen Hiobs überhaupt nicht zu stören. Er tut weiter so, als ob es sich um ein Gespräch handelt, obgleich sein Gesprächspartner und Gegner Hiob nie das Wort ergreift.” (WStB)

18. März

SUBSTANZ

Durch diesen Glauben haben die Vorfahren Gottes Zeugnis empfangen. Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist. (Hebr 11:2–3)

„Zum treuen Festhalten am Glauben hat der Verfasser die Leser aufgerufen. Er bekräftigt diese Mahnung nun durch einen Gang durch das Alte Testament, das vom Anfang bis zum Ende Menschen vor Augen stellt, die, durch vorbildliche Glaubenstreue ausgezeichnet, der Generation der christlichen Leser auf dem Wege zur himmlischen Vollendung vorausgegangen sind. An ihnen sollen sie sich ein Beispiel nehmen.” (Wilckens)

Vers 1 enthält „die einzige Definition des Glaubensbegriffes, die wir in der Bibel finden. Aber es ist nun eben bezeichnend für den Verfasser, dass er diesen Satz nicht weiter ausführt; er schließt nicht eine eingehende Begriffserklärung an. Vielmehr begründet er die Richtigkeit seiner theologischen Aussage dadurch, dass er auf die Heilige Schrift zurückgreift; aus der Fülle der alttestamentlichen Beispiele wählt er einige aus, um am Leben einzelner Menschen deutlich zu machen, was Glaube ist.” (WStB)

„Was heißt Glaube hier? (1) Glaube an eine unsichtbare Welt, die real da ist. (2) Gott öffnet die geistigen Augen, dass diese Wirklichkeit erkannt wird. (3) Glaube ist kein unsicheres Ahnen, sondern Gewissheit.” (LEB)

„Solcher Glaube ist die grundlegende Voraussetzung des Erkennens, insbesondere des Erkennens des biblischen Zeugnisses. Er ist grundlegend für das Verstehen des Ursprungs der Welt, wie er in 1. Mose beschrieben wird.” (BKB)

26. März

MATERIE

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Joh 4:24)

„Schritt für Schritt führt Jesus [die Samariterin] durch immer neue Missverständnisse hindurch zur Erkenntnis. ...

Die Samariter sind ein jüdischheidnisches Mischvolk, das durch assyrische Zwangsumsiedlung gegen Ende des 8. vorchristlichen Jahrhunderts in das Gebiet um die Stadt Samaria verpflanzt worden war. In der Folgezeit hatte es sich zwar dem Judentum angeglichen, auch die fünf Bücher Mose als eigene Heilige Schrift angenommen, aber eine eigene Kultstätte auf dem Berge Garizim behalten (vgl V. 21). Bei den Juden galten die Samariter als kultisch unrein und wurden streng gemieden.” (Wilckens)

Weder der Berg Garizim noch der Berg Zion (in Jerusalem, Vers 21) sind die wahren Anbetungsstätten. „Dem Wesen nach ist Gott Geist; er ist also nicht ortsgebunden. Darum muss die Anbetung nicht im Geist des jüdischen Buchstabenglaubens, sondern in wahrer Geistlichkeit geschehen.” (HdE)

„Dass er Geist ist, war den Juden nicht grundsätzlich fremd, aber sie hatten versäumt, dass der Anbetende mit dem Angebeteten wesensmäßig übereinstimmen muss.” (BKB)

„So ist es nicht eine künstliche, gesetzliche Forderung, dass die Beter im Geist und in der Wahrheit beten ,müssen'. Es ist eine wesenhafte Notwendigkeit, die aus dem Wesen Gottes selbst folgt.” (WStB)

Abkürzungen:
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
HdE = Handbuch der Evangelien
LBe = Lutherbibel erklärt
Wilckens = Ulrich Wilckens, Das Neue Testament
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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