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Vom „Selbst“ zum Selbst

Aus der März 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christines Eltern wollten, dass sie einmal selbstsicherer und selbstbewusster werden sollte als die zaghafte ältere Schwester.

Diese Überlegung war gut gemeint. Das weiß ich, weil ich diese Familie kenne. Doch für Christine war diese Erziehung nicht befreiend, sondern eine Belastung. Im Freundeskreis, in der Schule, in der Gesellschaft, überall eckte sie an. Wenn sie auftauchte, gab es gewöhnlich nach kurzer Zeit Schwierigkeiten oder Auseinandersetzungen. Sie merkte, dass der Grund dafür in ihrer Art lag, und sie fand sich ziemlich scheußlich. Sie wollte geliebt, wenigstens gern gesehen werden. Aber sie stand sich selbst im Wege.

Man kann es vielleicht so sagen: Ihre Vorstellung von „Selbstsicherheit” und „Selbstbewusstsein” war eben sehr mit ihrem Willen verbunden. Und das galt wohl für die meisten Menschen in ihrem Umkreis, ob jünger oder älter. Und so prallten eine Vielzahl persönlicher Meinungen und Willensäußerungen aufeinander.

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