, eine 17-jährige Amerikanerin aus Oxnard, Kalifornien, ist in den Sommer-Ballett-programmen von renommierten Theatern aufgetreten, wie dem Pacific Northwest Ballet und dem American Ballet Theater in New York. Der Herold hatte die Gelegenheit sich mit ihr ein paar Tage vor ihrer Abreise nach Dänemark zu unterhalten, wo sie ein Jahr als Elevin am Königlich-Dänischen Ballett verbringt.
Wie haben Sie mit dem Tanzen angefangen?
Ich hatte als Kind immer Interesse an Ballett. Meine Mutter fand eine wunderbare Lehrerin für mich und meine Schwester in unserem kleinen Heimatort. Wir fingen an zu tanzen und bekamen immer mehr Unterricht, bis ich schließlich sechs Tage die Woche tanzte, mindestens zwei Unterrichtsstunden am Tag. Als ich zehn Jahre alt war, wusste ich, dass Tanzen mein Lebensinhalt sein würde.
Es gibt so viele talentierte junge Tänzer. Da ist die Konkurrenz sicherlich groß.
Es ist schwer mit der Konkurrenz fertig zu werden, wenn du so jung bist. Ich habe erlebt, wie andere Ballettschüler ihre Eifersucht oder ihren Hass an mir ausließen. Verschiedene Stellen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit haben mir geholfen darüber zu beten. Zum Beispiel: „Keiner Waffe, die gegen dich bereitet wird, soll es gelingen, und jede Zunge, die sich gegen dich erhebt, sollst du im Gericht schuldig sprechen” (Jes 44:17). Und: „Bis du mit der vollständigen Rüstung der Liebe bekleidet, kann menschlicher Hass dich nicht erreichen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 571).
Für mich bedeutet das: Ich bin vor Eifersucht und Hass geschützt, wenn ich anderen Tänzerinnen gegenüber Liebe empfinde und ausdrücke. Und ich denke, diese Mädchen haben erkannt, dass wir nicht um einen Platz kämpfen, denn es gibt nicht nur den einen Platz. Es gibt für jeden von uns einen Platz. Das muss ich mir auch immer wieder ins Gedächtnis rufen und mir klarmachen, dass Gott jeden gleichermaßen liebt.
Können Sie uns ein Beispiel geben, wie Ihnen Gebet in all den Jahren beim Tanzen geholfen hat?
Vor ungefähr zwei Jahren trainierte ich für einen internationalen Ballettwettbewerb in der Schweiz. Ich hatte etwa ein Jahr trainiert und wollte im Januar zum Wettbewerb fahren. Aber im Dezember stürzte ich sehr unglücklich im Unterricht. Mein Bein war schwer verletzt, sodass ich etwa drei Tage nicht aus dem Bett konnte. Ich wusste, dass ich in vier Wochen zu diesem Wettbewerb fahren sollte. Die Zeit wurde also sehr knapp. Ich hatte mich vorbereitet, ich hatte gebetet, ich hatte getanzt. Warum musste mir das passieren? fragte ich mich.
In dieser schwierigen Lage half mir Gebet sehr. Ich betete um Gottes Liebe überall um mich zu sehen. Ich betete, um zu erkennen, dass ich keinen Moment von dieser Liebe getrennt gewesen war und darum nicht unter den Wirkungen eines Sturzes leiden konnte.
Wie konnten Sie da so sicher sein?
Ich hatte schon viele Heilungen durch Gebet erlebt, darunter eine Heilung von einem gebrochenen Arm und einem verstauchten Knie, von Blasen und anderen Problemen. Daher ging ich voller Vertrauen auf die Heilung in die Weihnachtsferien. Ich kam von den Ferien nach Hause zurück und drei Tage danach tanzte ich wieder. Meine Lehrerin sagte, dass ich noch nie so gut getanzt hätte. Das war erstaunlich, denn ich hatte fast vier Wochen nicht trainiert. Die mentale Vorbereitung — das Gebet — war also wichtiger gewesen als die körperliche Übung.
Aber die Herausforderungen hörten hier nicht auf. Beim Wettbewerb schied ich schon in der ersten Runde aus. Mir wurde gesagt, dass die Jury einen Fehler gemacht hätte, dass ich versehentlich falsch eingestuft worden war, aber das Urteil der Jury konnte nicht rückgängig gemacht werden. Ich war wie am Boden zerstört, als ich das erfuhr. Dann dachte ich an einen Vers aus dem Buch Josua, wo steht: „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst” (Jos 1:9). Und das hat mich getröstet. Ich schaute mir den Rest des Wettbewerbs an und betete, bis ich mich wirklich für die Siegerin freuen konnte, und ich wusste, dass noch größere Segnungen auf mich warteten, als der Wettbewerb mir bieten konnte.
Ich kehrte nach Hause zurück und nach zwei Wochen hörte ich von einem Vortanzen für das Königlich-Dänische Ballett. Ich ging nur zögernd hin. Ich war sehr spät dran und nichts klappte so recht. Aber nach dem Vortanzen war ich die Einzige von ungefähr neunzig Leuten, die an dem Sommerballett-programm teilnehmen durfte. Und am Ende des Sommer-programms war ich eine von 25 Tänzerinnen weltweit, die als Elevin angenommen wurde. So fahre ich jetzt für ein Jahr hin, und das ist besser als ein Sieg bei dem internationalen Wettbewerb gewesen wäre.
In den Sprüchen steht: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen” (Spr 3:5,6). Ich kann zwar Pläne machen für das, was ich für das Beste halte, aber mir ist klar geworden, dass Gott für jeden von uns etwas bereit hält, was viel besser ist als alles, was wir uns vorstellen können.
