Seit 17 Jahren arbeite ich als Polizei-beamtin für eine kleine Stadt im Staat Massachusetts. Dabei durchlief ich die verschiedenen Dienstränge bis hin zu meiner augenblicklichen Position als Polizeimeisterin. Zu meinen Dienstpflichten gehören vor allem Patrouillengänge in der Gemeinde und die Beantwortung von Notrufen.
Ich war die erste Frau in unserer Gegend, die die harte Grundausbildung erfolgreich absolvieren konnte, die Voraussetzung ist, um Polizeibeamter zu werden. Von Anfang an musste ich mich gegen negative Assoziationen wehren wegen meiner Zugehörigkeit zu einer Minderheit. Ich selbst sah und sehe mich nicht als Mitglied einer Minderheit. Ich verstehe mich als ein Kind Gottes, fähig, all die geistigen Eigenschaften, männliche wie weibliche, widerzuspiegeln, die Gott jedem von uns als Seinen Geschöpfen verliehen hat.
Im Laufe der Zeit entdeckte ich, dass ich unfaire, ausgrenzende, herabsetzende und demoralisierende Ansichten und Einstellungen mir gegenüber nur auf eine Weise bekämpfen kann, nämlich indem ich auf Gott und die Macht des Gebets vertraue. Ich strebe danach zu sagen, was Gott möchte, das ich sagen soll. Ich bemühe mich ernsthaft, nicht darauf hereinzufallen zu glauben, dass ich ein Opfer sei und missbraucht werde, dass ich allein gelassen, machtlos, minderwertig, gehemmt oder im negativen Sinn anders sei. Ich bin Gottes Kind. Alle nötigen Mittel, einschließlich richtiger Ideen, Weitblick und Intelligenz, erhalte ich von Ihm. Alles, was ich wissen muss, wird mir zur Verfügung stehen, und wenn ich dazu Tag und Nacht beten muss, dann werde ich das eben tun.
Wenn mich Hass, Sexismus, Vorurteile und Eifersucht unterzukriegen versuchten, sah das Bild oft düster aus. Der einzige Ausweg war dann, mich an Gott zu wenden. In den Schriften von Mary Baker Eddy fand ich Hilfe, um den Herausforderungen, die sich mir als wirklich und übermächtig aufdrängen wollten, entgegezutreten. So ist zum Beispiel das Klischee, dass eine Frau nicht stark genug sei, um einen gewalttätigen Säufer, einen ausgeflippten Jugendlichen oder einen Psychopathen festzunehmen, einfach nicht wahr. Das Wissen, dass Gott die einzige Quelle der Macht und meine Quelle der Stärke ist und dass Gott mich niemals in eine Situation bringen würde, die ich nicht mit Seiner Hilfe bewältigen könnte, ist für mich die Basis vieler schöner Erfahrungen gewesen. Nicht physische Stärke, sondern viel mehr die Überzeugung, dass die göttliche Wahrheit immer gegenwärtig und allmächtig ist, hat mich fähig gemacht, erfolgreich zu sein.
Dieselbe Überzeugung hilft mir auch, mit Gesetzesbrechern umzugehen. Ich lerne mehr und mehr, dass das Böse in Wahrheit nicht Teil der göttlichen Schöpfung ist und dass der Mensch, so wie Gott ihn erschaffen hat, nicht dazu neigt, verbrecherisch zu sein, zu klauben, zu lügen oder zu betrügen. Gott liebt alle Seine Kinder zu allen Zeiten. Er ist nicht einen einzigen Moment abwesend. Und deshalb sind die Kinder Gottes in Wahrheit — am Arbeitsplatz wie in der Kommune — lieber wachsam als apathisch oder ignorant und widerstehen gerne bösen Versuchungen. „Böse Gedanken und Absichten reichen nicht weiter und richten nicht mehr Schaden an, als unser Glaube zulässt. Böse Gedanken, Gelüste und boshafte Absichten können nicht wie fliegender Blütenstaub von einem menschlichen Gemüt zu einem anderen übergehen, wenn Tugend und Wahrheit eine starke Gegenwehr bilden,” Wissenschaft und Gesundheit, S. 234. schreibt M. B. Eddy.
Ich kann unmöglich aufzählen, wie oft ich im Laufe der Jahre Zeuge davon gewesen bin, wie Gebet über das Böse siegte. Dies sind klare Zeichen dafür, wie Gott wirkt. Wo Gott ist, kann Böses keine Wirkung haben, und ich arbeite jeden Tag daran zu erkennen, dass Gott jederzeit überall ist. Als Kind Gottes ist es meine Aufgabe zu erkennen, dass Seine Schöpfung am Arbeitsplatz, zu Hause, in der Kommune und in der Welt blüht und gedeiht.
