Es war ein großes Familienfest. Drinnen im Haus saßen Tanten, Onkel und Großeltern um den Tisch und unterhielten sich. Draußen spielten die neun Cousins und Cousinen im Garten. Die Sonne ging gerade unter und am Himmel erschienen die ersten Sterne. Kati und ihre Cousine Eike flüsterten und kicherten in der großen Hängematte, die sanft hin- und herschaukelte. Eikes Bruder schlich sich von hinten an sie heran. Er gab der Hängematte einen Stoß und dann noch einen. Eine wilde, herrliche Fahrt begann und die beiden Mädchen kreischten vor Vergnügen. Huiii! Noch ein Stoß — und heraus flogen die zwei. Eike landete, immer noch lachend, im kühlen Gras. Doch — bumms! — Kati prallte mit dem Fuß gegen einen Baumstamm. Das Gelächter hörte abrupt auf.
„Ist alles in Ordnung?” fragte Eike.
„Ich denke schon”, antwortete Kati.
Sie wusste, dass sie Gottes Kind ist. Gott hatte sie gut erschaffen. Und zwar für immer. Doch so fühlte sich ihr Fuß jetzt gar nicht an. Sie versuchte zu stehen, aber sie sank gleich wieder auf den Boden. Es tat weh. Und sie bekam einen Schreck über das seltsame Geräusch, das sie hörte, wenn sie den Fuß bewegte.
Katis Cousin und Cousine halfen ihr ins Haus und dann brachen Katis Eltern auf und fuhren mit ihr heim. Die Eltern fingen sofort an für sie zu beten. Sie beteten, indem sie über Gott und Seine Fürsorge für Seine Kinder nachdachten. Gott beschützt uns alle. Und Gott liebt uns in jeder Situation. Nichts ist stärker als Seine Liebe.
Aber Kati begann sich über den nächsten Tag Sorgen zu machen. Da hatte sie ihr erstes Fußballtraining. Und das erste Spiel gegen eine andere Mannschaft sollte in drei Tagen stattfinden. Sie spielte schrecklich gern Fußball. Wie aber sollte sie rennen und kicken, wenn sie nicht einmal gehen konnte?
Ein Freund ihres Vaters ist ein Mann, der für andere Menschen betet, um ihnen bei Problemen zu helfen. Den riefen Kati und ihre Eltern nun an. Danach ging Kati ins Bett. Ihre Mutter setzte sich zu ihr und sie sprachen über Gottes Güte. Gott ist so gut, dass Er alles vollkommen gemacht hat. Alles, was Er erschafft, ist so gut wie Er. Nichts kann jemals etwas an diesem Guten ändern.
Was für eine Kati hatte Gott geschaffen? Kati dachte darüber nach. Das Kind, das Gott geschaffen hatte, musste kräftig und stark sein. Gott würde sie immer aufrecht halten. Ein Tischbein stützt einen Tisch und alles, was darauf steht. Gott stützt Seine Kinder immer. Nichts kann daran etwas ändern.
Als Kati an diesem Abend einschlief, fühlte sich ihr Fuß schon viel besser an. Aber am Morgen konnte sie immer noch nicht damit auftreten. Langsam verlor sie den Mut. Das Fußballspiel war in zwei Tagen. Ihre Mutter rief wieder den Freund an, den Mann, der für sie betete. Wieder sprachen sie darüber, wirklich das zu sehen, was Gott geschaffen hatte. Mary Baker Eddy, die Christian Science entdeckte, schrieb: „Gott erschuf alles durch Gemüt und machte alles vollkommen und ewig” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 205). Kati und ihre Mutter erinnerten sich auch daran, dass in der Bibel steht: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut” (1. Mose 1:31).
Am nächsten Tag gegen Mittag sprang Kati die Treppe hinauf. „Schau, Mutti”, sagte sie und strahlte. Sie drehte sich auf ihrem Fuß herum — es war der Fuß, der gegen den Baumstamm gestoßen war. Und dann drehte sie sich noch einmal herum. Ihr Knöchel tat nicht mehr weh. Sie konnte wieder normal gehen und stehen. Alles, was Gott macht, ist sehr gut, und Kati hatte einen Beweis dafür erlebt!
Kati spielte gut bei ihrem ersten Spiel. In der darauffolgenden Woche schoss sie ein Tor! Und sie hat in der ganzen Saison kein einziges Spiel versäumt.
