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Bibelnotizen für April 2001

DIE BIBEL

Aus der April 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

1. April

WIRKLICHKEIT

Die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. (Mk 6:30)

„Nur hier verwendet Markus apostolos, [Senbote, Ausgesandter] und zwar noch nicht im Sinne des späteren Amtstitels ... Der Ausdruck bezieht sich auf den zeitlich und örtlich begrenzten Botenauftrag von Vers 7, der hier ausgeführt ist und damit erlischt. ... Zu einem Botenauftrag gehört auch der Botenbericht nach Vollzug. Erst dann ist der Auftrag erloschen. Der Bericht muss gewissenhaft und umfassend sein: alles, was sie getan und gelehrt hatten. Die Verwendung des Wortes, lehren’ für jemand anders als Jesus ist bei Markus einmalig. Jesus löst den gesamten jüdischen Lehrbetrieb als verfehlt ab ... Gott selbst hat jetzt begonnen, sein Volk zu lehren — in Jesus. Davon macht [diese] Stelle recht betrachtet keine Ausnahme, sondern es tritt nur die Regel in Kraft, dass der Sendbote wie der ist, der ihn sendet., Wer euch hört, der hört mich’ (Lk 10:16). In den Zwölfen war dem Land Galiläa also der messianische Lehrer begegnet.” (WStB)

8. April

UNWIRLICHKEIT

Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus. (Offb 1:9)

„In diesem Vers stellt Johannes sich selbst vor. Er führt sich nicht mit einer Amtsbezeichnung ein, sondern nennt sich euer Bruder und Mitgenosse an der [Bedrängnis]. Er war deswegen zum Schreiben berechtigt, weil er alles, was die Menschen, an die er schreibt, jetzt durchmachen, selbst hat durchmachen müssen. Sein Recht ist nicht von einem kirchlichen Amt hergeleitet, sondern er verdankt es ausschließlich seiner persönlichen Erfahrung.” Bedrängnis heißt auf griechisch thlipsis. Ursprünglich bedeutete thlipsis ganz einfach Druck, beispielsweise den Druck, den ein schwerer Stein für den menschlichen Körper darstellt. Wurde das Wort anfangs ganz wörtlich gebraucht, so wurde es im Neuen Testament im Sinne der bedrückenden Ereignisse gebraucht, die die Verfolgungen mit sich brachten.” Geduld „ist im Griechischen hypomone, womit nicht jene Geduld gemeint ist, auf Grund derer die Menschen mit gesenktem Kopf und gefalteten Händen die Flut der Ereignisse passiv und untätig über sich hinweggehen lassen. Mit hypomone wird vielmehr jene mutige Gesinnung gekennzeichnet, aus der heraus tapfere Taten geboren und Leiden in Sieg verwandelt werden. ... Die Menschen blickten der basileia, dem Reich Gottes entgegen, nach dem sie sich sehnten und auf das sie hofften.

Johannes sagt, die Visionen der Offenbarung seien ihm während seines Aufenthalts auf der Insel Patmos zuteil geworden. Der einmütigen frühkirchlichen Tradition zufolge wurde Johannes während der Regierungszeit Kaiser Domitians auf die Insel Patmos verbannt. ...

Um des Wortes Gottes willen nahm Johannes alle Mühsal ... der Verbannung auf sich.” (Barclay)

15. April

SIND SÜNDE, KRANKHEIT UND TOD WIRKLICH?

Der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb und schlachtet's; lasst uns essen und fröhlich sein! (Lk 15:22, 23)

„Nach hebräischem Erbrecht (5. Mose 21:17) war das Erbteil des Erstgeborenen doppelt so groß wie das der Nachgeborenen. Der älteste Sohn ist in diesem Fall der Haupterbe, auf den zwei Drittel des Gesamtvermögens fallen ... Bei dem Jüngeren, der nach dem Vater und dem Erstgeborenen und Haupterben im Vaterhaus die dritte Stelle einnahm, konnte leicht der Wunsch entstehen, wenigstens über den Teil seines Vermögens frei verfügen zu können. Die Stellung im väterlichen Haus hat seinen Trieb nach Selbstständigkeit angefacht und gesteigert.” (WStB)

Und welche Aufgabe ist der Mutter zugewiesen, die in diesem Gleichnis überhaupt nicht erwähnt wird? Sehr bilderreich beschreibt Lamsa deren Stellung. „Alles, was die Mutter zugunsten eines Familienangehörigen tut, [wird] dem Vater gutgeschrieben. Was eine Mutter in Bezug auf ihre Söhne sagt oder will, zählt nicht. ...

Die Mutter des verlorenen Sohnes freute sich zweifellos mehr über seine Rückkehr, als der Vater es tat. Sie war diejenige, die sich bei allen vorbeiziehenden Wanderern nach ihm erkundigt hatte; sie ... bereitete das Kalb vor und buk das Brot für das Festmahl, das der Vater veranstaltete, um ihn zuhause willkommen zu heißen. ... Der Vater ist's jedoch, der das Bankett leitet, die Gäste unterhält und Lob und Ehre für seine Freigiebigkeit einheimst.

... Denn, was immer in einer Familie geschieht, wird im Namen des Vaters getan; ist er abwesend, dann nimmt der älteste Sohn seinen Platz ein.” (Lamsa)

„Die Knechte gehörten in gewissem Sinne mit Familie”, die Tagelöhner nicht. „Die Kleider, die [der Vater] den Knechten herbeizubringen befiehlt, besagen, dass er dem Sohn Ehre widerfahren lässt; der Ring ist ein Sinnbild für die Vollmachten, die er ihm erteilt, und die Schuhe schließlich bedeuten, dass er als Sohn aufgenommen wurde; denn nur die eigenen Kinder trugen Schuhe, nicht die Knechte.” (Barclay)

22. April

DIE VERSÖHNUNGSLEHRE

Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißt, dass sein Bund ewig bleiben soll ... (Ps 111:9)

Zusammen mit den beiden folgenden Psalmen entsteht eine Dreiergruppe von sog. „Halleluja-Psalmen, was bedeutet, dass sie eine direkte gottesdienstliche Verankerung haben. Dabei bietet Psalm 111 so etwas wie eine heilsgeschichtliche Grundlegung.” (WStB) Der Lehrcharakter und das damit verbundene pädagogische Interesse wird dadurch sichtbar, dass die Halbsätze dieses Psalms jeweils mit einem Buchstaben des fortlaufenden hebräischen Alphabets beginnen. (WStB)

Halleluja ist ein „liturgischer Ruf (hebräisch):, Preist/lobt den Herrn’. Dabei ist -ja die Kurzform von Jahwe (Herr).” (StEB)

29. April

BEWÄHRUNG NACH DEM TOD

Fange nun an, zu segnen das Haus deines Knechts, damit es ewiglich vor dir sie; denn du Herr Herr, hast's geredet ... (2. Sam 7:29)

Gott hat durch seinen „Sprecher”, den Propheten Nathan, den Wunsch Davids abgelehnt ihm ein Haus, d. h. Tempel zu bauen, „damit Israel nicht in falscher Anpassung an seine Umwelt, ihre Kulte und Könige, das aufgibt, was es zum Gottesvolk macht.” (BE) Stattdessen eröffnet er David eine viel weitergehende Perspektive, nämlich die „Verheißung über das Haus (die Nachkommen) Davids ... Gott wird den König mit der damals rechtsgültigen Adoptionsformel in alle Rechte und Pflichten eines Sohnes einsetzen, ihn wie einen Sohn behandeln, ihn nicht verwerfen, aber züchtigen, wenn er ungehorsam ist. In Israel gab es ein feines Gespür für das Einmalige, das sich hier zwischen Gott und dem König ereignet. ... Mit großartiger Klarheit [wird] zum Ausdruck gebracht, wie Israels Königtum zu verstehen ist: Nicht der König baut Gott ein Haus, sondern Gott baut das Königshaus. Hierbei ist nicht nur an David, sondern an seine Dynastie gedacht.” (BE)

Abkürzungen:

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BE = Die Bibel mit Erklärungen
Lamsa = George M. Lamsa, Die Evangelien in aramäischer Sicht
LBe = Lutherbibel erklärt
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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