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Freude pur

Aus der August 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie leicht und spielerisch empfindet ein Kind Freude! Wie es seine Mutter anstrahlt und dabei jauchzen kann, als wenn Großartiges geschieht! Und für dieses Kind passiert in einem solchen Moment tatsächlich Großartiges. Es erlebt Freude pur. Die Augen strahlen über das ganze Gesicht. Durch diese Freude Können sie die ganze Atmosphäre um sie herum erhellen und heben.

So wie ein Kind im Spiel, kann auch jeder Erwachsene Freude ganz tief und bewusst erleben und erfahren. Das hat seinen Grund darin, dass Freude ein geistiger Zustand ist, der in Gott wurzelt.

Wir brauchen nur die Bereitschaft zur Freude, um sie zu erleben. Kinder besitzen diese Erlebnisfähigkeit intuitiv. Man muss ihnen nicht erst zeigen, wie man sich freut. Deshalb sagte Jesus: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen”. Mt 18:3. Wir können hier viel lernen von den Kleinen. Wir können uns ständig freuen. Worüber? Über die verschiedensten Dinge. Einem Tier sehr nahe zu sein, empfinden viele Menschen als Freude. In seine Augen zu schauen, kann eine ganze Welt offenbaren. Ein großes Vertrauen spricht aus ihnen.

Aber auch ganz Unscheinbares kann viel Interessantes in sich bergen. Wenn wir durch eine graue, triste Winterlandschaft fahren, ohne Gras, ohne Grünes, bestaunen wir gelegentlich die wundervollen, bizarren Äste von Bäumen. Welch eine eigenwillige Form solch ein Baum zuweilen annimmt! Wie ein aufmunterndes Signal der Natur. Eine Verheißung auf den unvermeidlichen Frühling, der dann alles in frisches Grün taucht. Im Winter gibt es so erstaunliche Gebilde zu sehen. Aber wir müssen offen sein dafür und hinsehen. Wenn nicht, kann solch eine geheimnisvolle Winterlandschaft uns völlig nichtssagend, ja regelrecht langweilig, erscheinen.

Jesus hat auf diese Fähigkeit zu erleben hingewiesen, als er sagte: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.” Lk 17:21. Wir sehen mit unserem Inneren, obwohl es oft mit äußeren Bildern zusammenhängt. Wenn wir teilnahmslos daran vorbeigehen, ist das äußere Bild zwar dasselbe, aber es wird nicht wahrgenommen, nicht erlebt. Als der Apostel Johannes seine Vision erschaute, die als „Die Offenbarung des Johannes” in der Bibel steht, war er Gefangener auf Patmos, einer kleinen unfruchtbaren Felseninsel im Ägäischen Meer, die die Römer als Verbannungsort benutzten. Ohne seine geistige Wahrnehmungsfähigkeit hätte er diese göttliche Offenbarung in einer so unwirtlichen Gegend sicher nicht wahrnehmen können. Seine Offenbarungen sind so gewaltig, und sie schwingen durch die Jahrtausende, dass sie unzählige Menschen zu geistigem Schauen inspiriert haben.

Wir sind manchmal in Urlaub abgefahren, ohne zu wissen, wohin wir fahren werden. Erst in der Stunde der Abfahrt haben wir die Richtung festgelegt, trotzdem die Fahrt weit, oft ins Ausland führte. Wir erleben dabei immer wieder Wunderbares. Das beginnt schon mit dem Start. Es begegnet uns dabei manchmal etwas, was uns bei keiner noch so gründlich vorbereiteten Reise je eingefallen wäre. Ja, mir ist klar geworden, dass sich der größte Teil des Urlaubes eigentlich in unserem Inneren abspielt. Überraschende Eindrücke oder ungewöhnliche Bilder, interessante Begegnungen, verschönen das Ganze dann nur noch. Plötzlich sehen wir in einem kleinen Ort ein Schild, das auf eine alte Getreidemühle hinweist, die man besichtigen kann. Sie ist noch in Betrieb. Wir erleben Szenen aus früheren Lebensweisen. Und das alles ohne Hochglanz–Reiseprospekt, einfach so, am Wege liegend, aber mit offenen Augen und wachem Herzen erlebt.

Im Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, schreibt Mary Baker Eddy: „Die sündlose Freude — die vollkommene Harmonie und die Unsterblichkeit des Lebens, das unbegrenzte göttliche Schönheit und Güte besitzt, ohne eine einzige körperliche Freude oder einen einzigen körperlichen Schmerz — bildet den einzig wahren, unzerstörbaren Menschen, dessen Sein geistig ist.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 76.

Wir haben stets die Wahl zwischen Gleichgültigkeit, Routine, schlechter Laune und interessiertem Wahrnehmen, fröhlichen Eindrücken, freudigem Erwarten. Die Offenheit für göttliche Freude, für den Beweis, dass Gott Seine Schöpfung und damit auch jeden Menschen innig liebt, formt meine Erlebnisse. Es beeinflusst den Ablauf eines jeden Tages. Diese Freude ist in Gott verankert. Sie ist nicht einfach positives Denken. Sie liegt viel tiefer und offenbart göttliche Wahrheiten. Sie beruht auf der Anerkennung der unverrückbaren Tatsache, dass Gott stets gegenwärtig ist und sich in jedem Moment aufs Neue ausdrückt. Ich nehme sie wahr, ich nehme sie als Wahrheit und erkenne ihre Göttlichkeit. Damit verblasst das Gegenteil, der Trübsinn, die gedankenlose Routine, der Stumpfsinn. Es verblasst bis zu Unkenntlichkeit, verschwindet in der Unwirklichkeit. Es stammt nicht von Gott und hat somit keinen Raum und keinen Bestand.

Freude hingegen steckt an. Sie inspiriert mich und auch meinen Nachbarn. Mit einem freundlichen Lächeln löse ich sein ernstes Gesicht.

Offenheit und positive Erwartung sind eine unerschöpfliche Quelle der Freude. Gott entfaltet dann auf Seine Weise das Gute, das Seinen Plan erfüllt und uns Menschen beglückt.

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