Ich war allein im Auto und bog gerade in die Autobahnauffahrt ein, als ich einen Mann bemerkte, der mitgenommen werden wollte. Es schien sehr dringend zu sein und so hielt ich an und ließ ihn einsteigen. Die Gegend, wo er hinwollte, war von meinem Reiseziel ein großes Stück entfernt, doch ich bot ihm an, ihn so weit ich konnte in diese Richtung mitzunehmen.
Er begann bald wirr durcheinander zu reden. Ich konnte kaum verstehen, was er sagte, doch es war klar, dass er wütend war. Ich hatte ein sehr ungutes Gefühl und erklärte ihm nochmals, dass ich ihn nicht an der nächsten, sondern an der übernächsten Ausfahrt absetzen würde. Dann zog er etwas aus seiner Tasche, was ich für ein Messer hielt, obwohl ich nicht hinschaute. Er sagte mir, er wolle dort nicht aussteigen und er würde mir sagen, wo genau ich hinfahren sollte.
Ich war mir der liebevollen Gegenwart Gottes in allen Bereichen meines Lebens sehr bewusst und so begann ich sofort zu beten: „Unser Vater...” (Mt 6:9). Aber weiter kam ich nicht mit dem Vaterunser. Ich verstand augenblicklich, dass Gott unser Vater ist. Der Vater aller Menschen. Und das bedeutete, dass dieser Mann neben mir das geliebte Kind Gottes war. Und mehr noch, er war in Wirklichkeit mein Bruder.
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