Vor einiger Zeit besuchte ich eine Freundin. Ich traf sie dabei an, wie sie mit ihrem zehnjährigen Sohn Hausaufgaben machte. Ich beobachtete, wie er auf eine Mathematikaufgabe starrte und grübelte und keine Lösung fand. „Nun guck doch mal richtig”, hörte ich seine Mutter sagen. Das hat er doch schon die ganze Zeit gemacht, dachte ich bei mir, was soll ihm das helfen? Doch das Kind schaute hoch und lachte, kurz darauf hatte er die Aufgabe gelöst. Ich war erstaunt. Also gab es noch eine andere Art zu gucken, richtig zu gucken?
Ich dachte nach: Hatte ich nicht gerade auf einer Feier selbst gelernt „richtig zu gucken”? Man hatte mir ein Bild vor die Augen gehalten und gesagt: „Wenn du richtig hinsiehst, wirst du wundervolle Dinge sehen.” Erst war es nur ein wunderschönes Muster, das ich sah. Doch dann zeigte man mir, wie ich „richtig gucken” musste und tatsächlich tat sich ein ganz anderes Bild vor meinen Augen auf. Phantastisch, dreidimensional, ich stand förmlich mitten drin, ich konnte mich kaum wieder davon lösen, so schön war es! Es war ein 3D-Bild.
Ja, das war auch eine andere Art zu gucken. Dabei nehmen die Augen einen anderen Blickwinkel ein und dann sieht alles anders aus.
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