Zwei führende Soziologen stellen eine sich international entwickelnde Bevölkerungsgruppe vor, die die Welt verändern wird.
„Stellen Sie sich ein neues Land von der Größe Frankreichs vor, das plötzlich mitten in den Vereinigten Staaten emporsprießt. Es besitzt eine besonders reiche Kultur mit neuen Möglichkeiten in Bezug auf Lebensstil, Werte und Weltanschauungen. Es hat seine eigenen Vorbilder und seine eigene Vorstellung für die Zukunft. Was glauben Sie, wie neugierig wir alle wären und wie interessiert daran herauszufinden, wer diese Menschen wohl sind ...”
So beschreiben der Soziologe und die Psychologin ihre Entdeckung eines neuen Sozialtypus — die „kulturell Kreativen” (cultural creatives). Ihre Untersuchung während des letzten Jahrzehnts über Werte und Einstellungen von mehr als 100 000 Amerikanern deckte das Profil einer Gemeinschaft von altruistischen Denkern auf, die Weltanschauungen von Mangel oder Furcht ablehnen und die Natur als heilig ansehen. Ihre Ergebnisse sind — parallel zu einer Studie der Europäischen Union, die das gleiche Phänomen unter Westeuropäern zeigt — in ihrem neuen Buch dargestellt: The Cultural Creatives: How 50 Million People are Changing the World [etwa: Die kulturell Kreativen: Wie 50 Millionen Menschen die Welt verändern].
Die beiden Sozialwissenschaftler sprachen mit dem Christian Science Sentinel über eines der verheißungsvollsten Merkmale dieser im Entstehen begriffenen amerikanischen Subkultur: ihr Engagement für Spiritualität.
Können Sie diese entstehende Kultur kurz skizzieren?
Paul Ray: Die kulturell Kreativen stellen eine Subkultur dar, weil sie andere Werte, einen anderen Lebensstil und eine andere Weltanschauung als die beiden üblichen Subkulturen in den Vereinigten Staaten haben — die Traditionalisten und die Anhänger der Moderne.
Wir haben seit über hundert Jahren einen Kulturkrieg der Traditionalisten, die sagen, dass die Bibel einem alles gibt, was man wissen muss, dass Frauen ihre traditionellen Rollen beibehalten sollten und dass es wichtig sei, die Sexualität zu regulieren. Die Anhänger der Moderne dagegen haben Werte wie z. B. im Leben vorankommen, erfolgreich sein und gut aussehen. Sie glauben, dass Zeit Geld ist, dass ihr Körper wie eine Maschine funktioniert und dass so auch die Organisation aufgebaut ist, in der sie arbeiten.
”Jetzt wird eine Reihe von Anliegen aus der Sicht des gesamten Planeten und für die ganze Menschheit formuliert. Sie sind zu einer Massenbewegung geworden.“
Die kulturell Kreativen haben dem ein ganzes Bündel neuer Moralvorstellungen und Werte hinzugefügt. Sie legen Wert auf Ökologie und die Rettung des Planeten sowie auf Beziehungen — häufig aus der Perspektive der Frau. Sie machen sich Gedanken über den Frieden, das heißt, sie wollen den Krieg wirklich überwinden — nicht bloß gegen den Krieg sein, und so eine tatsächliche Entwicklung zum Frieden hin erreichen. Sie sorgen sich um soziale Gerechtigkeit. Aber wir sprechen auch von Werten, die mit Glaubwürdigkeit, Spiritualität, Selbstdarstellung und neuen Moralvorstellungen zusammenhängen.
Vielleicht wurde es nicht Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Frieden, Ökologie oder ein Interesse an Beziehungen genannt ..., aber befasste sich nicht das frühe Christentum mit genau denselben Fragen?
PR: Nun, wie zeigte sich das Christentum in der Praxis? Wie hielten west- und osteuropäische und andere europäische oder amerikanische Nationen Frieden? Sie hatten gigantische Kriegsmaschinerien und benahmen sich in den ganzen 2000 Jahren nach Jesus sehr kriegerisch und streitsüchtig. Ein den ganzen Planeten umfassender Ansatz ist also brandneu. Ein Friedensanliegen aus einer weltumspannenden Sicht und gegen die nukleare Zerstörung, das ist völlig neu. Bisherige Friedensanliegen waren häufig von einer begrenzten Sicht geprägt. Die Definition, was das Selbst ist und wer wir sind, war sehr eng gefasst und stammesgeschichtlich bedingt. Jetzt hingegen wird eine Reihe von Anliegen aus der Sicht des gesamten Planeten und für die ganze Menschheit formuliert. Sie sind zu einer Massenbewegung geworden, zu etwas, das in die Entscheidungsfindung der Menschen einfließt, etwas, für das sie bereit sind sich stark zu machen – und woran sie sich auch öffentlich beteiligen. Das ist eine wichtige Tendenz.
”Was für eine Religion Sie auch haben, wenn Sie sich darauf konzentrieren, Gott in Ihrem Herzen zu erkennen, dann ist das Spiritualität. Es geht um die direkte Erfahrung des Heiligen.“
Ist diese neue Kultur in ihrer Bedeutung mit anderen Entwicklungen in der Geschichte vergleichbar?
PR: Die kulturellen Veränderungen, die wir betrachten, sind direkt vergleichbar mit den gesellschaftlichen Veränderungen, die die Renaissance mit sich brachte. In der Moderne — der Kultur, die aus der Renaissance entstand — deutet vieles auf einen Zerfall hin, wo es darum geht, die Welt zu verstehen. Die entstandenen Einrichtungen werden damit weniger effektiv. Das steht im direkten Verhältnis zum Aufstieg dieser neuen Kultur.
Handelt es sich dabei um eine spirituelle Bewegung?
PR: Sie ist spirituell, technologisch, intellektuell, sozial, ökonomisch, politisch. Sie können sich davon aussuchen, was Sie möchten.
Was für einen Einfluss könnte diese Kultur aus spiritueller Sicht auf die Welt und ihre Agenda haben?
PR: Seit den 60er Jahren gibt es zwei Arten der Entwicklung, die einen grundlegenden Wandel bewirkt haben: soziale Entwicklungen und Entwicklungen des Bewusstseins. Wir betrachten Bewusstsein hier als einen deutlichen Wandel in der Art, wie die Menschen die Dinge verstehen, und Spiritualität als etwas, was der konventionellen Kirchenzugehörigkeit entgegengesetzt ist. Es ist eine Entwicklung weg von reiner Doktrin und hin zu persönlicher Erfahrung — eine grundlegende Neuorientierung im amerikanischen Denken.
Nicht, dass das nun absolut neu wäre. Es ist jedoch ein außerordentliches Phänomen und wird mit dem Versuch in Verbindung gebracht, esoterische Spiritualität von jeder nur möglichen Tradition der Welt in den Westen zu transportieren. Wir bewegen uns auf eine globale Spiritualität zu, die von den Erfahrungen der Menschen überall in der Welt geprägt wird. Dadurch steigt das Niveau der Spiritualität enorm.
Was ist der Unterschied zwischen Spiritualität und Religiosität?
PR: Man kann sagen: Religiosität beruht auf Lehre. Spiritualität beruht auf Erfahrung.
Hat die Erfahrung mehr Bedeutung als die Lehre?
Sherry Anderson: Spiritualität bedeutet, dass man Heiligkeit direkt erlebt — und wenn das nicht der Fall ist, dann bewegt man sich nicht auf einer spirituellen Ebene.
Sie geben sich große Mühe darauf hinzuweisen, dass die Spiritualität der kulturell Kreativen nicht mit den Phänomenen der New-Age-Bewegung verwechselt werden darf. Worin besteht der Unterschied?
PR: Wenn man sich eingehend mit New Age beschäftigt, bleibt der Eindruck, es sei etwas für Anfänger. Nimmt man dagegen irgendein Streben der Menschheit, egal ob es sich um musikalische Darbietungen, ein Kunsthandwerk, gutes Tennisoder Golfspiel oder um das Surfen im Internet handelt, dann schaut man auf ein Phänomen, bei dem es vielleicht fünf, zehn oder gar zwanzig Jahre dauert, bis man darin wirklich gut wird.
SA: Das, was wir die Bewusstseinsbewegungen nennen — die Bewegungen der Spiritualität, der inneren Entwicklung, alternativer Heilmethoden, biodynamischer Nahrung, Vegetarismus — umfasst inzwischen zwei Generationen. Der ersten Generation der kulturell Kreativen — in den 60er und 70er Jahren — ging es um persönliche Entfaltung oder persönliche Erfahrung der Spiritualität. In den 80er und 90er Jahren sehen wir eine zweite Generation, die ein anderes Kulturelles Anliegen hat. Da heißt es nicht nur: „Was habe ich davon?”, sondern auch: „Was hat die Welt davon?”„Wo passen die Alten ins Bild?” „Was wird in Zukunft gut für Kinder sein?” Dies ist ein weitaus größeres Anliegen.
New Age war nur der Anfang — die erste Bewusstseinserweckung, die sich in Zeitschriften wie Look und Time und Life niederschlug. Die Menschen sagten: „Oh, das ist also New Age. Es bringt ein neues Zeitalter.” Sie begeisterten sich dafür, auf einer tieferen Ebene mehr über sich selbst zu verstehen und das Heilige, Heilungen und ähnliches direkt selbst zu erleben. Irgendwie geht man davon aus, dass die Menschen in diesem Anfangsstadium der Begeisterung und Naivität stehen bleiben werden. Aber das geschient natürlich nicht. Über Jahrzehnte hinweg wachsen wir auf unserem Lebensweg im Mitgefühl und hoffentlich auch in der Weisheit.
Gibt es unterschiedliche Arten von Spiritualität?
SA: Sehr viele. Was für eine Religion Sie auch haben, wenn Sie ehrlich interessiert sind und sich darauf konzentrieren, Gott in Ihrem Herzen zu erkennen — das Heilige direkt zu erfahren —, dann ist das Spiritualität. Es spielt Keine Rolle, ob Sie Jude, Episkopale, Hindu oder Indianer sind. Es geht um die direkte Erfahrung des Heiligen. Und das schließt Religion nicht aus.
Manche Kirchen beanspruchen für sich die höchste Form der Spiritualität oder die endgültige Weisheit. Sind alle Arten von Spiritualität zulässig?
PR: Schauen wir uns die Spiritualität im Laufe der Jahrhunderte an. In der Zeit vor 1800 war die Einstellung im Großen und Ganzen immer Folgende: „Unsere Art der Spiritualität ist die beste. Und alle anderen Arten machen nicht nur unglücklich, sondern sie machen dir etwas vor. Sie sind einfach falsch und du fährst zur Hölle, wenn du an sie glaubst.” Und das war eigentlich eine weltweite Erscheinung. Es ist eine stammesgebundene Reaktion, die sich langsam überholt hat. Doch der Wunsch zu beanspruchen, dass ein bestimmter Weg der Spiritualität der beste ist, ist auch auch heute noch eine starke Tendenz.
Die Entwicklung der Moderne brachte eine entscheidende Richtungsänderung in der intellektuellen Geschichte, weg von der Doktrin und hin zu universalen Prinzipien. Alte in Stammesbegriffen verhaftete Lehren ― wie: „wir gegen die anderen” ― wurden von Mitte des 17. Jahrhunderts an bis heute durch Theologen neu formuliert.
Was hinzugefügt wurde ― eine neue dritte Schicht ―, sind nicht nur universelle Prinzipien, sondern eine echte, ernst gemeinte und weltumspannende Allgemeingültigkeit. Wir beginnen jetzt eine dritte, wirklich allumfassende Spiritualität zu sehen, die eine Art Synthese bildet. Sie überschreitet die alten religiösen Grenzen und befasst sich mit der universellen menschlichen Erfahrung.
Gibt es unter den kulturell Kreativen einen Platz für die Kirche ― eine Gemeinschaft geistig gesinnter Menschen?
SA: Die Kirche als Gemeinschaft, wie Sie sagen, nimmt bei den kulturell Kreativen eine wichtige Rolle ein. Als Gemeinschaft von Menschen, die bestimmte Werte teilen. Dabei ist diejenige Kirche die beste, die Fragen willkommen heißt. Wenn jemand aufrichtige Fragen stellt, wenn diese Fragen in der Kirchengemeinschaft gehört, besprochen und beantwortet werden, so ehrlich wie Menschen es eben können, ist dies eine große Unterstützung für diejenigen, die in eine echte Gemeinschaft des Dienens und der Liebe hineinwachsen.
PR: Zusätzlich zum Fragenstellen ist das praktische Umsetzen von Antworten wichtig. Man entwickelt einen Glauben aus der eigenen persönlichen Erfahrung heraus. Das kann etwas sein, was in der Lehre enthalten ist oder nicht. Und dann muss man es leben. Diese Erfahrung zu leben ist oft das, was die Menschen dann weiterbringt.
Gibt es Beispiele von Menschen, die ihre geistige Erfahrung leben?
SA: Viele Frauen haben erfahren, dass sie nicht auf das vertrauen können, was die Obrigkeiten der Vergangenheit ihnen gesagt haben. Diese Obrigkeiten waren häufig einseitig auf die Perspektive privilegierter Männer ausgerichtet. Frauen konnten sich nicht an maßgebliche Bücher wenden, um die Wahrheit zu erfahren. Sie mussten selbst wissen, was ihre eigene Wahrheit war, aber wie sollten sie die bloß herausfinden? Ich weiß noch, was ich dachte, als ich 33 war: „Mein ganzes Leben habe ich mit Büchern verbracht. Ich weiß nicht, was meine eigene Wahrheit ist. Wie und wo kann ich so etwas nachschauen?”
Aus dem Bedürfnis einander zu unterstützen entstanden in der Frauenbewegung die Gruppen zur Bewusstseinserweiterung. Die Frauen mussten diese Wahrheit aus ihrer Erfahrung hervorbringen und damals gab es keine Worte oder Modelle dafür. Das war einer der Hauptpunkte des Lernens. Sie mussten ruhig werden, mussten lernen in sich hineinzulauschen. Und sie mussten irgendwie die Wahrheit aus ihrer eigenen Erfahrung entwickeln. Dann erst konnten sie anderen zuhören, die die Wahrheit aus deren Erfahrung heraus darlegten.
Diese Verbindung, dieses Lauschen ist wichtig. Und doch schreiben Sie in Ihrem Buch, dass cultural creatives oft unglaublich einsam sind — sie fühlen sich allein mit dem, was sie am meisten beschäftigt.
”Das, was die kulturell Kreativen in Religion und Spiritualität eingeführt haben und was einfach vor 50 Jahren noch nicht existierte, ist, dass es eine kontinuierliche Entwicklung im Erwachsenenalter gibt.“
PR: Sie sagen: „Ich habe in meinem ganzen Leben nur ein halbes Dutzend Menschen getroffen, mit denen ich darüber reden kann." Zwischen diesem halben Dutzend Menschen mögen die Beziehungen sehr tief sein. Aber was sie nicht spüren, ist ein Gefühl einer größeren Gemeinschaft um sie herum — die Unterstützung der Tausenden.
SA: Wenn sie die nationalen Veröffentlichungen lesen oder fernsehen, haben sie das Gefühl: „Niemand in dieser Gesellschaft teilt meine Werte. Sonst würden Zeitungen, Zeitschriften und das Fernsehen nicht so verächtlich über das sprechen, was ich so wertschätze."
Suchen diese spirituellen Sucher eine definitive Antwort, einen Endpunkt oder die Lösung des Mysteriums?
PR: Das, was die kulturell Kreativen in Religion und Spiritualität eingeführt haben und was einfach vor 50 Jahren noch nicht existierte, ist das psychologische Entwicklungsmodell: nämlich, dass es eine kontinuierliche Entwicklung im Erwachsenenalter gibt. Die Antworten, mit denen sich der Suchende in einem gewissen Stadium der Entwicklung zufrieden gibt, werden sich sehr unterscheiden. Und oft werden sie in einer späteren Entwicklungsstufe wieder verworfen oder auf den Kopf gestellt. Sie sind ein Suchender, wenn Sie zur nächsten Stufe aufsteigen, und auf dieser Ebene sind Sie dann ein Findender.
SA: In früheren Zeiten war dies die Ursache ungeheurer Qualen. Denn als Sucher haben Sie eine tief empfundene Sehnsucht nach etwas. Sie wissen nicht, was es ist, denn Sie suchen ja. Wahrheit, Gott, Liebe — diese Worte können Sie dafür gebrauchen, aber es deutet an, dass Sie, wenn Sie es wüssten, ja nicht weiter zu suchen brauchten.
Sie versuchen etwas zu finden, um die Sehnsucht in Ihrem Herzen zu stillen. Normalerweise üben Sie die Spiritualität in gewisser Weise aus. Sie haben vielleicht eine Heilpraxis oder Sie pflegen die Meditation. Sie mögen einen Dienst ausüben. Aber fast immer entwickelt sich dabei das Selbstverständnis des Einzelnen und er öffnet sich für etwas, was weit weniger begrenzt ist als das, womit er begonnen hat. Wenn das eintritt, fängt er an sich danach zu sehnen oder zu verstehen, dass etwas in seinem Selbstverständnis oder seiner Sicht auf das Heilige nicht stimmt. Und für gewöhnlich nimmt man deshalb an, dass einem etwas fehlt.
PR: Und wenn man einer traditionellen Religion angehört, lautet die Antwort: „Gewiss, da fehlt etwas!”
SA: Jeder ernsthafte Sucher hat ein Gespür dafür, dass das alte Glaubenssystem nicht funktioniert. Die alte Identität passt nicht zu der Wahrheit, die uns jetzt vorwärts treibt. Wenn die kulturell Kreativen darüber lesen, wie viele unterschiedliche Wege es gibt, um zu den von ihnen entdeckten Werten zu gelangen, kommen sie zu der machtvollen Erkenntnis: „Ich bin der Sehnsucht meines Herzens treu geblieben. Und ich bin dem gefolgt und habe das gesucht, was es dieser Wahrheit erlaubt sich weiter zu entfalten.” Was wir in den unterschiedlichen Religionen erkennen, ist, dass sie sagen: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen” (Joh 14:2). Es gibt viele verschiedene Stufen der Umsetzung, wenn man sich einmal danach umschaut.
Empfinden die kulturell Kreativen einen engen Zusammenhang zwischen Spiritualität und Gesundheit?
PR: Ja, es gibt eine starke Tendenz, die inneren Qualitäten ihrer Erfahrungen und des Bewusstseins mit Gesundheit in Verbindung zu bringen. Das macht ihren sehr viel weiteren Blick als die üblichen Interpretationen der Kirche aus. Denn ihre Einsichten wurden aus den letzten 50 Jahren amerikanischer Erfahrungen geformt und aus der Tatsache, dass sie sich all den anderen Kulturen ausgesetzt haben. So lässt sie das, was in Begriffen des 20. Jahrhunderts dargestellt wird, eigentlich kalt. Sie werden sagen: „Das ist doch nur ein schmaler kleiner Ausschnitt der Realität, nicht wahr?”
Dann sind die Bibel, die jüdischchristliche Perspektive, der Buddhismus, der Islam — die alten religiösen Traditionen — zu veraltet für kulturell Kreativen?
PR: Die kulturell kreativen Menschen umfassen ein Spektrum von „Ich lehne es rundweg ab” bis „Ich lese es immer noch täglich” — und alles, was dazwischen liegt. In den letzten 50 Jahren, seit die heiligen Texte aus anderen Traditionen verfügbar sind, haben viele Menschen Interesse entwickelt, Texte wie die Bibel neben der Bhagavadgita, gita, buddhistischen Texten oder anderen zu lesen, um zu sehen, welche Einsichten sie aus ihnen gewinnen können. Eigentlich könnte man sagen, sie tun, was Mary Baker Eddy tat. Sie gehen zurück zu den geistigen Texten, interpretieren sie neu und überdenken sie selber immer wieder.
SA: Und sie fragen sich: „Spricht mich das an?” „Ist das etwas, dessen Ruf ich folgen soll?”
