Als Kind hatte ich Asthma. Ich konnte oft nicht bei den Unternehmungen der anderen Kinder mitmachen. Meine Eltern brachten mich zu verschiedenen Ärzten, die alles für mich taten, was sie konnten. Aber das Asthma blieb.
Während meiner Kindheit ging ich also ziemlich regelmäßig zu einem Arzt. Ich besuchte auch eine Christian Science Sonntagsschule. Der Zustand blieb unverändert.
Als ich etwa zwölf war, brachte mir ein Sonntagsschullehrer die Bedeutung von „Primärer Ursache” bei. In Wissenschaft und Gesundheit gibt es einen Satz, der lautet: „Es gibt nur eine primäre Ursache”. (S. 207) Ich verstand, dass diese Ursache Gott ist und dass es keine andere Ursache oder keinen äußeren Einfluss gibt, der mich behindern, mir schaden oder mein Wohlbefinden nachteilig beeinflussen kann. Mit diesem Gedanken betete ich für mich. Und viele Male kam ich dadurch zu einem inneren Frieden, wenn ich spürte, dass ein Asthmaanfall einsetzte.
Als ich aufs College ging, dachte ich, dass ich nichts zu verlieren hätte, wenn ich versuchen würde, mich wegen Heilung ganz auf Gott zu verlassen. Während all der Jahre war ich durch die Medizin nicht geheilt worden. Ich vertraute mehr auf Gott und hatte den Glauben verloren, dass die Medizin mir helfen könnte.
Ich entschied mich jegliche Art von Medikamenten abzusetzen. Als ich dann in den Semesterferien nach Hause kam, um den Sommer dort zu verbringen, hatte ich eines Nachts wieder einen Anfall. Ich betete und las die Bibellektion für diese Woche, die aus Zitaten aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit besteht.
Die ganze Nacht bemühte ich mich darum, eine klarere Auffassung von Gott und meiner Beziehung zu Ihm zu finden und zu verstehen, dass Er ein guter Gott ist und ich eine gute Beziehung zu Ihm habe.
Etwa um 4 Uhr morgens war ich so erschöpft, dass ich meine Mutter um Hilfe bitten musste. Sie fragte mich sehr liebevoll, wann das angefangen hatte, denn sie hätte nie zugelassen, dass es mir so schlecht ging. Es war ein mütterliches liebevolles Schimpfen.
Aber ich antwortete ihr nicht. Folgende Gedanken gingen mir blitzartig durch den Kopf: „Es (das Asthma) hat nicht letzte Nacht angefangen. Es hat nicht angefangen, als ich ein kleines Kind war. Es hat nicht zum Zeitpunkt der Empfängnis angefangen. Und es hat auch nicht irgendwo in der Ahnenreihe meiner Vorfahren angefangen.” Und direkt darauf fiel mir folgender Satz aus der Bibel ein: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. ... Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut” (1. Mose 1, 31).
Da Asthma keinesfalls „sehr gut” ist, wusste ich, dass es nicht von Gott geschaffen sein konnte. Daher konnte es auch keinen Anfang haben. Ich fühlte mich sofort viel besser, obwohl ich immer noch um Atem rang. Ich bat meine Mutter, mir aus dem Kapitel „Die Praxis von Christian Science” in Wissenschaft und Gesundheit vorzulesen. Nachdem sie eine Weile gelesen hatte, bat ich sie, mir Frühstück zu machen. Inzwischen zog ich mich an. Ich aß fast mein ganzes Frühstück, was in diesem Zustand ungewöhnlich für mich war. Dann bat ich meine Mutter, mich zur Arbeit zu fahren.
Es war mein erster Arbeitstag. Auf dem Weg zur Arbeit sagte meine Mutter, dass ich, wenn ich wollte, einen Christian Science Praktiker anrufen könnte, um für mich zu beten. Aber ich sagte zu ihr: „Es wird schon gehen.”
Sofort kam mir der Gedanke: „Es ist schon alles in Ordnung.” Dann fielen mir zwei Sätze von M. B. Eddy ein, die mir sehr halfen. Der eine war: „Die göttliche Liebe hat immer jeden menschlichen Bedarf gestillt und wird ihn immer stillen.” Und der andere war: „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 494; Vermischte Schriften, S. 307).
Ich sagte zu Gott: „Ich brauche Kraft für heute. Und ich weiß, Du gibst mir die geistigen Ideen für die Kraft, die ich brauche.” Wir fuhren weiter. Als ich bei der Fabrik aus dem Auto sprang, sagte meine Mutter: „Niemand würde auf den Gedanken kommen, dass du schwer Luft kriegst.”
Zuerst war ich erstaunt, weil ich total frei war. Ich hatte sogar die schwierige Nacht vergessen. Es gab absolut keine Genesungsphase. Ich ging hinein und arbeitete acht Stunden in diesem Job. Dann lief ich nach Hause, aß Abendbrot und arbeitete noch mal sechs Stunden in einem Nachtjob.
Seitdem habe ich keine Asthmaanfälle mehr gehabt. Die Heilung war dauerhaft. Ich treibe jetzt Sport und mache bei anderen Aktivitäten mit, die starke physische Anstrengung erfordern, — etwas, was ich als Kind nie konnte. Ich bin so dankbar für diese Heilung und für die Auswirkung von Gottes Macht auf mein Leben.
Natick, Massachusetts, USA